Achtung - sexy Boss!
Erste an diesem Abend.
Hannah riss sich zusammen und meinte: „Virginia hat Roger von meinem mangelnden Talent bei den tasmanischen Jugendwettbewerben erzählt, die sie als Kind mit links geschafft hat.“
„Ach ja?“, erwiderte Bradley unbeeindruckt und sah Virginia stirnrunzelnd an.
Er würde Hannah den Rat geben, auf die enttäuschten Erwartungen ihrer Mutter zu reagieren, wie er es getan hatte: ihr und der Welt den Rücken kehren.
„Apropos“, meinte er, „Wir sind die Nächsten.“
„Die Nächsten?“
„Beim Karaoke.“
„Ich dachte, du könntest nicht singen“, warf Roger ein.
„Kann ich auch nicht“, beteuerte Hannah und schien sprachlos.
„Sie kann es wirklich nicht“, pflichtete Virginia bei.
Bradley hatte genug gesehen. Er nahm Hannah bei der Hand und zog sie mit sich. Bevor er sie den anderen entriss, warf er ihnen noch einen kurzen Blick über die Schulter zu.
Stumm bahnte er sich einen Weg durch die Menge. Hannah legte ihre Hand in seine und schmiegte sich an ihn, sobald das Gedränge zu groß wurde. Es fühlte sich fast zu gut an.
„Hast du deine Trauzeugenaufgaben erledigt?“, fragte er schroff.
„Ja, vielen Dank“, erwiderte sie förmlich. „Wohin gehen wir?“
„Ich habe ihnen gesagt, dass wir singen – jetzt müssen wir auch singen.“
Plötzlich ging ein Ruck durch seinen Arm. Er wirbelte herum. Hannah war stehengeblieben und rührte sich nicht vom Fleck.
Bradley sah zur Cocktailbar. „Wenn wir es nicht tun, glauben sie, dass es nur eine dumme Ausrede von mir war, um vor ihnen zu fliehen.“
„War es das nicht?“
„Nur, wenn du damit einverstanden bist.“
Oberhalb ihrer Nase bildeten sich zwei Fältchen. Sie spielte mit ihrer vollen Unterlippe. Bradley betrachtete sie und stellte sich dabei vor, welche Dinge er mit ihr anstellen könnte.
Dann schüttelte sie den Kopf. „Aber ich kann wirklich nicht singen.“
„Können sie es etwa?“ Er machte eine Geste hin zu der nuscheligen Möchtegern-Boygroup und ihrer hingebungsvoll lauschenden Fangemeinde. „Und nun such dir einen Song aus, den du im Schlaf kennst.“
„Oh nein, ist das wirklich wahr? Nun ja … Im Traum singe ich bei einer Fernsehshow immer Grease .“
Er musste sich zusammenreißen, angesichts ihrer unschuldigen Träume nicht laut loszulachen.
Doch er konnte ein Grinsen nicht zurückhalten. Sie wirkte bestürzt. „Du kennst Grease nicht, stimmt’s? Nun, ich werde bestimmt nicht allein auf die Bühne gehen.“
„Keine Angst, als Junge war ich wahnsinnig verliebt in Olivia Newton-John.“
„Großartig!“, rief sie strahlend. Ihr dunkles Haar lockte sich sinnlich über ihren Schultern. Ein Streifen weicher goldener Haut unter ihrem rechten Ohr war entblößt und schien nur darauf zu warten, geküsst zu werden.
Er versuchte sich den Geschmack ihrer Lippen vorzustellen. Immer noch besser, als darüber nachzugrübeln, warum er gleich auf eine Bühne springen und eine Horde Unbekannter um ihre Gunst anbetteln würde.
Bradley tröstete sich damit, Hannah so nahe zu sein – nahe genug, um sich in den letzten subtilen Noten ihres Parfums zu verlieren. „Eine Dame bekommt, was sie will. In diesem Fall ist es Grease “, flüsterte er ihr verführerisch ins Ohr.
Dann drehte er sie herum und deutete auf die Bühne, die drohend vor ihnen aufragte.
Ihr Lächeln verschwand. Sie schluckte. „Sollen wir es tatsächlich wagen?“
„Nur einen Song. Zeige ihnen, dass du ein mutiges Mädchen bist.“
„Meinst du das ernst?“
Bei dem weichen Klang ihrer Stimme drehte er sich von der Bühne weg und verlor sich in der Wärme ihrer Augen. „Ein sehr mutiges Mädchen.“
Sie warf ihm einen flüchtigen Blick zu. Lange dunkle Wimpern strichen über ihre Wangen. Bradley stellte sich vor, wie diese seine Haut streichelten, während Hannah ihn küsste, bis hinauf zu …
Sie schöpfte tief Atem. „Lass uns gehen, bevor ich es mir anders überlege.“
Als Bradley sich abwandte, griff sie wieder nach seiner Hand. Ihre war warm, weich – und vertrauensvoll.
Hand in Hand gingen sie zum Leiter der Karaokeshow. Bradley sprach kurz mit ihm und steckte ihm dann einen Geldschein zu, um das Ganze schnell und schmerzlos hinter sich zu bringen.
„Okay“, meinte sie, trat dabei von einem Fuß auf den anderen, und warf den Kopf hin und her, um zu entspannen. „Ich mache das hier, weil ich feige bin und mich beweisen will. Aber du ?“
„Als ich in Rom war …“
Sie schüttelte den Kopf. „Ich
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