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Achtung, Superheld! (German Edition)

Achtung, Superheld! (German Edition)

Titel: Achtung, Superheld! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Cody
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zugerichtet, hatte blaue Flecken und seine Kleider waren dreckig und zerrissen, doch es gelang ihm trotzdem aufzustehen.
    »Hast du genug, Clay?«, fragte er, spuckte etwas Blut aus und grinste. Da sah Clay rot, er brüllte vor Wut und griff wieder an. Doch diesmal änderte Eric sein Verhalten. Als Clay näher kam, trat er einen Schritt zu Seite, packte ihn mit beiden Händen und flog los. Er stieg steil nach oben, hoch hinauf in den nächtlichen Himmel, während Clay ununterbrochen schrie und fluchte.
    Und dann waren sie verschwunden und Daniel war allein mit Bud und seiner Stinkwolke auf der Müllhalde. Bud hatte aufgehört zu lachen, offenbar war der fette Kerl genauso unsicher wie Daniel, was sie nun tun sollten. Der Gestank aus der Wolke wurde schlimmer, und schließlich verschwand Bud nahezu dahinter, als dünne Fäden übel riechenden Nebels auf Daniel zuwaberten, fast als ob sie nach ihm suchten.
    »Deine Superkraft ist eine Wolke mit Supergestank? Puh!«, sagte Daniel und zog sich seinen Hemdkragen über Nase und Mund.
    Er hörte es, bevor er es sah – ein fernes Geräusch, so als ob jemand in großer Entfernung pfeifen würde. Als es lauter wurde, blickte Daniel nach oben und sah eine Gestalt, die in Richtung Erde sauste. Clay kam vom Himmel gefallen.
    Daniel schauderte bei dem Gedanken, was passieren würde, wenn er auf dem Boden aufschlug. Ihm blieb nicht mal ein winziger Moment, um sich zu fragen, was aus Eric geworden war, als dieser schon herbeischoss und Clay nur Sekunden vor dem Aufprall zu fassen bekam. Sie kreisten über der Müllhalde und Clay klammerte sich in Todesangst an Eric.
    »Okay, es geht wieder los!«, sagte Eric und stieg erneut nach oben in die Dunkelheit.
    »NEIN! NEIN! ICH GEB AUF!«, brüllte ein völlig verängstigter Clay. »Ich geb auf!«
    Eric änderte die Flugrichtung und landete sanft. Clay war leichenblass und die windzerzausten Haare standen ihm zu Berge. Daniel meinte, ein oder zwei tote Motten in seinen Locken zu sehen. Clay sah aus, als wollte er den Boden küssen.
    »Also?«
    »Es … es tut mir leid, Daniel. Passiert nicht wieder«, stieß Clay zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. Von allen Entschuldigungen, die Daniel in seinem Leben bisher gehört hatte, war das die lahmste. Doch ihm reichte es.
    »Bud, diesmal kommst du noch ungeschoren davon, aber für dich gilt das Gleiche«, sagte Eric. »Lass Daniel in Ruhe.« Aus der Stinkwolke kam keine Antwort, doch Daniel wusste, dass er alles gehört hatte. Bud steckte einfach den Kopf in den Sand wie ein Vogel Strauß und hoffte, er und Eric würden endlich verschwinden.
    »Los, komm, Daniel, es ist spät.«
    Daniel hielt sich an Erics Rücken fest, sie hoben ab und ließen die beiden fiesen Typen mit ihrer Schande allein.
    Als sie außer Hörweite waren, sagte Daniel: »Danke.«
    »Kein Problem. Clay ist stark, er ist unglaublich hart im Nehmen, aber er ist kein Flieger. Das ist vielleicht auch gut so, denn er hat Höhenangst.« Eric zwinkerte. »Ich weiß gar nicht, woher das kommt.«
    Dann lachte er los – sein ansteckendes Lachen –, aber diesmal fiel Daniel nicht mit ein.
    Es stimmte, Clay war ein mieser Kerl. Und vielleicht war er sogar richtig gefährlich, doch trotzdem konnte Daniel nicht seinen zutiefst verängstigten Gesichtsausdruck vergessen, als er vom Himmel fiel.
    Daniel fragte sich, wie stark Eric wohl wirklich war. Ob er es selbst überhaupt wusste? Gab es irgendeine Grenze für seine Fähigkeiten? Und was konnte es für Folgen haben, wenn so viel Macht in den Händen eines 12-jährigen Jungen lag?

7
Verstecken spielen
    Wie mächtig Eric auch sein mochte, da, wo es wirklich darauf ankam, konnte er nichts tun – er konnte Daniels Großmutter nicht helfen.
    Während Daniels Freundschaft mit den Superkids im Lauf der nächsten Monate immer enger wurde, schien Gram immer schwächer zu werden. An den meisten Tagen verließ sie nicht einmal mehr das Bett. Sie fuhr zwar noch alle drei Wochen zu ihrem Arzt zur Chemotherapie, doch ansonsten ging sie nicht aus dem Haus. Die Behandlung wirkte sich ebenso negativ auf ihren Zustand aus wie die eigentliche Krankheit, der Krebs. Und auch wenn Gram alles lächelnd über sich ergehen ließ und behauptete, starke Medikamente seien das Beste für sie, war sich Daniel da nicht so sicher.
    Doch noch immer strahlte sie, wenn er in ihr Zimmer kam, und er sah zu, dass er jeden Tag Zeit mit ihr verbrachte. Noch immer lachte sie und erzählte Witze, und sie machte

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