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Achtung, Superheld! (German Edition)

Achtung, Superheld! (German Edition)

Titel: Achtung, Superheld! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Cody
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sich über ihre Glatze lustig, als ihr wegen der Chemo die Haare ausfielen (sie sagte, wenn sie gewusst hätte, was sie für einen schön geformten Kopf habe, hätte sie sich die Haare schon vor Jahren abrasiert). Daniels Mutter kaufte ihr verschiedene Schals und Hüte, die sie tragen konnte, wenn ihr danach war. Doch obwohl Grams Stimmung heiter war, bemerkte Daniel, dass sie immer mehr schlief – sie hatte Ringe unter den Augen, die nie verschwanden.
    Wenn er nicht bei Gram sein konnte, genoss Daniel die Zeit mit seinen Freunden im Baumhaus. Sein Lieblingsspiel war Verstecken; es war einfach das, worin er am besten war.
    Daniel hatte immer gedacht, Verstecken wäre ein Spiel für kleine Kinder, doch das war, bevor er angefangen hatte, es mit den Superkids zu spielen. Er war ganz gut darin, sich zu verstecken, und das Baumhaus und der Wald drum herum boten jede Menge Verstecke. Doch richtig gut war er als Sucher. Die Regeln waren einfach: Die, die sich versteckt hatten, mussten es bis zum Ziel (dem Baumhaus) schaffen, ohne vorher vom Sucher entdeckt zu werden. Der Einsatz von Superkräften war erlaubt, Flieger mussten allerdings unterhalb der Baumwipfel bleiben, und jeglicher Körperkontakt war verboten. In der erste Runde war Rohan der Sucher, und obwohl alle davon ausgingen, er würde seine Sache großartig machen, war er in Wirklichkeit ziemlich mies. Rohans Fähigkeiten waren seine hochsensiblen Sinne, doch dies bedeutete eben auch, dass er sich leicht ablenken ließ. Wenn er versuchte, das Versteck von jemandem zu »erschnüffeln«, wurde seine Nase nur allzu leicht vom Duft eines Rosenbuschs angezogen, der einen halben Kilometer entfernt blühte. Rohans Zeit als Sucher war schnell vorbei.
    Daniel war als Nächster dran. Er entdeckte Louisa, Rose und Rohan sofort. Nun waren noch Simon und die beiden Flieger übrig. Wegen ihrer Fähigkeit, sich unsichtbar zu machen, hätte es ebenso gut unmöglich sein können, Rose zu finden, doch glücklicherweise hatte sie bei dem Versuch, sich zu verstecken, einen Kicheranfall bekommen.
    »Noch drei«, sagte Rohan, der auf einem Baumstamm saß. »Meinst du, du kriegst das hin?«
    »Natürlich kriegt er das hin«, sagte Louisa. »Dich hat er ja wohl ziemlich schnell gefunden, oder?«
    »Nur weil mir die Kichererbse hier andauernd gefolgt ist.«
    Rose wurde direkt neben ihm sichtbar. »Ich verstecke mich nicht gern allein. Da kriege ich Angst!«
    Daniel überließ die drei ihrem Gezanke und richtete seine Aufmerksamkeit auf Simon, Eric und Mollie. Er musste abwarten, das war der Trick. Was ihre Fähigkeiten betraf, so konnte er es nicht mit ihnen aufnehmen, doch wenn sie anfingen, sich zu langweilen, wurden sie vielleicht unvorsichtig.
    Daniel setzte sich neben Rohan und wartete. Mindestens fünfzehn Minuten saß er dort. Hinter ihm sang Rose ein selbst ausgedachtes Lied über suchen und verstecken, während Rohan in die Luft starrte, gefangen in einer Welt, die nur er sehen konnte. Louisa lächelte Daniel an, wann immer er in ihre Richtung blickte, also entschied er, es bleiben zu lassen.
    Nachdem noch ein wenig mehr Zeit vergangen war, ertönte eine Stimme aus den Bäumen: »Ach, zum Teufel mit diesem Spiel!«
    Daniels Kopfhaut begann zu kribbeln, und er drehte sich gerade rechtzeitig um, um zu sehen, wie eine winzige Kugel aus Funken, nicht größer als ein Penny, nur Zentimeter von seiner Nase entfernt explodierte.
    »Hey! Simon! Du bist raus!«
    »Ja, ich weiß, doch der Ausdruck auf deinem Gesicht war es wert. Außerdem ist mir der Hintern eingeschlafen.«
    »Und das nächste Mal würde ich es begrüßen, wenn du deine kleinen Irrlichter von meinem Gesicht fernhalten könntest.«
    »Mann, Corrigan! Das war doch nur ein Minischlag. Du bist echt so ein Mädchen!«
    Daniel wandte Simon den Rücken zu. Es war sinnlos, sich mit dem Typ zu streiten.
    Vier hatte er gefunden – nun blieben nur noch Eric und Mollie übrig.
    Daniel war nicht überrascht, dass es so gekommen war. Die beiden Flieger schwebten vermutlich irgendwo über seinem Kopf, verborgen zwischen den Blättern, und warteten auf ihre Chance.
    Doch da war etwas, das Daniel über Flieger gelernt hatte – es kam ihnen nie in den Sinn, nicht zu fliegen; sie dachten nie darüber nach, dass es klüger wäre, einfach zu laufen .
    Sie würden also definitiv in der Luft sein, und das bedeutete, dass er unten nicht suchen musste. Er konnte sich ganz auf den Bereich über ihm konzentrieren.
    Eine weitere Eigenschaft

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