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Achtung, Superheld! (German Edition)

Achtung, Superheld! (German Edition)

Titel: Achtung, Superheld! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Cody
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weiß, Daniel, aber ich musste ihn sehen, ich musste es von ihm hören.«
    Daniel wollte gerade mit ihr schimpfen, er hatte schon fast angesetzt, ihr zu sagen, wie unglaublich dumm sie war, dass sie sich selbst in Gefahr gebracht und alle sich große Sorgen gemacht hatten. Doch dann sah er den Ausdruck in ihren Augen, und zum ersten Mal fragte er sich, ob Mollies Gefühle für Eric mehr als freundschaftlich waren. Er wusste, dass Eric wichtig für sie war, doch nun überlegte Daniel, wie wichtig er ihr wirklich sein mochte.
    »Erzähl weiter«, sagte er.
    »Na ja, er war dort, im Baumhaus. Und ich habe ihm alles erzählt. Eigentlich hatte ich es anders geplant. Eigentlich wollte ich die Wahrheit aus ihm herauskitzeln, wie sie es im Film immer machen, doch als ich erst mal zu reden angefangen habe, ist einfach alles aus mir rausgeplatzt. Ich hab ihm von Simon erzählt, vom Steinbruch, von Plunkett und natürlich von den Comics, die du in seinem Zimmer gefunden hast.«
    »Und was hat er gesagt?«
    »Er hat alles abgestritten. Ich wusste ehrlich nicht, was ich denken sollte, du hättest den Ausdruck in seinen Augen sehen sollen – es war, als hätte ich ihn körperlich verletzt. Richtig schlimm verletzt.«
    Mollie sank zurück auf Daniels Bett, und als sie weiterredete, war ihre Stimme sanfter. »Dann drehte er irgendwie durch, glaube ich. Er sprach dauernd von dem echten Johnny und dass er wissen würde, was zu tun wäre. Dann haute er einfach ab. Er flog ohne ein Wort davon.«
    »Und du bist ihm gefolgt.«
    »Na klar! Ich musste doch sehen, wo er hinwollte, auch wenn ich mir das schon fast gedacht hatte.«
    »Der Steinbruch?«
    »Stimmt. Er kam dort an, als die Sonne gerade unterging. Ich würde diesen Ort gerne mal bei hellem Tageslicht sehen, bestimmt ist er dann nicht halb so gruselig. Ich war hinter ihm. Ich blieb weit genug zurück, damit er mich nicht bemerkte, und ich beobachtete, wie er in die Höhle ging und … und …«
    »Was?«
    »Der Shroud erwartete uns. Ich hatte mich nahe dem Eingang versteckt, als er plötzlich da war, über mir. Ich bekam keine Luft mehr.«
    »Der Shroud? Aber du hast doch gesagt, dass Eric in den Gang gelaufen ist.«
    »Das ist es eben, Daniel! Wir haben uns geirrt! Wir haben uns dermaßen geirrt.«
    »Okay, okay. Aber wenn der Shroud dich erwischt hat, wie bist du dann entkommen?«
    »Eric! Es war Eric! Er kam wie der Blitz aus dem Gang und fing zu kämpfen an! Es war ein richtiger Kampf, Daniel – ich habe noch nie etwas Ähnliches gesehen! Sie haben den ganzen Steinbruch aufgewühlt – überall flogen Steine und Dreck herum. Ich dachte, Eric würde den Kampf gewinnen, ich dachte es wirklich, doch der Shroud war einfach zu stark. Dann kam der Shroud wieder auf mich zu und ich … ich bin einfach weggeflogen. Ich habe Eric zurückgelassen und bin abgehauen, wie ein Feigling. Doch Eric ist noch am Leben. Er war bewusstlos, als ich weggeflogen bin, doch er lebt noch. Wir müssen zu ihm, wir müssen ihm helfen!«
    Daniel holte tief Luft. Er stand auf und ging hinüber zum Schreibtisch, wo Grams Album immer noch aufgeschlagen dalag. Der kleine Herman Plunkett starrte ihn von dem verblichenen Foto an.
    »Du bist kein Feigling, Mollie. Du kannst ihn nicht allein besiegen. Der Shroud wollte, dass du siehst, dass Eric noch lebt. Er wollte, dass du Hilfe holst; er verhöhnt uns. Ohne Eric haben wir keine Chance gegen ihn, doch er weiß, dass wir es versuchen werden. Er benutzt Eric als Köder, damit er noch heute Nacht alles zu Ende bringen kann.«
    »Daniel«, sagte Mollie. »Wenn Eric nicht der Shroud ist, dann war das Foto, das Plunkett dir gegeben hat …«
    »Es war manipuliert. Es war eine Lüge, wie alles andere auch, was er mir erzählt hat. Und ich bin darauf reingefallen. Er ist der Shroud und ist es die ganze Zeit schon gewesen.«
    Daniel blickte aus dem Fenster auf die Sterne, die am Abendhimmel auftauchten. Seine Eltern konnten jeden Moment raufkommen, um ihn zu kontrollieren. Die gesamte Polizei von Noble’s Green war unterwegs und suchte nach Eric, während der in einen Kampf auf Leben und Tod verstrickt war, und zwar mit dem wahren Bösewicht – einem verrückten alten Mann, der Daniel in die Irre geführt hatte und seit wer weiß wie vielen Jahren Jagd auf die Kinder von Noble’s Green machte.
    »Los, komm«, sagte Daniel und trat zum Fenster. »Fühlst du dich kräftig genug, um zu laufen?«
    Mollie nickte, doch ihr Blick verriet ihre Besorgnis. »Gehen wir

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