Achtzehnprozentiges Grau: Die Flucht (German Edition)

Titel: Achtzehnprozentiges Grau: Die Flucht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Tenino

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kommunizieren kann.“
    James, der gerade seinen Rucksack neu packte, zuckte noch mal mit den Schultern. Er nahm einige Sachen aus den Satteltaschen und Matts Rucksack, sortierte sie und stopfte ein paar Sachen, von denen er dachte, dass er sie vielleicht brauchen würde, in seinen Rucksack. „Vielleicht, weil sie weiß, dass du nicht mit ihr darüber diskutieren kannst.“
    Sie entschieden, dass es am besten wäre, wenn James den Weg auskundschaftete, während Matt bei Miz und ihren Sachen blieb. James nahm das Lasergewehr und überließ Matt die Pistole und die Flinte.
    „Ist sie mit den Kugeln geladen, die für Pferde gedacht sind?“
    James und Miz sahen ihn mit demselben Ausdruck an. Als ob er in der Kirche gefurzt hätte. „Das ist nicht lustig“, sagte James tonlos. „Du verletzt ihre Gefühle.“
    Matt hätte am liebsten mit dem Fuß aufgestampft und erwidert, das Miz es war, die seine Gefühle verletzte. Aber er war nicht mehr zehn (verdammt), also gab er sich damit zufrieden, grummelnd ihre Ausstattung unter einen kleinen Überhang zu schleifen und es sich dort halbwegs bequem zu machen.
    „Ungefähr 70 Meter nördlich verläuft parallel zum Fluss ein Fußpfad. Wenn ich bis Mittag nicht zurück bin, lass Miz hier.“ Er verstummte, um ihr einen Gedanken zu senden, den er Matt nicht mitteilte. Sie schnaubte und nickte mit dem Kopf. „Und dann gehst du zum Kloster. Am Ende des Pfades sollte ein Wegweiser sein.“
    „Okay“, stimmte Matt zu. Dann fragte er sich, seit wann es ihm nichts mehr ausmachte, auf diesem kleinen Abenteuer von James Befehle entgegenzunehmen. Er seufzte. Dagegen anzukämpfen hatte sowieso keinen Sinn.
    „Was hältst du von dem Plan?“
    Okay, jetzt fühlte er sich ein wenig besser. Sie waren ein demokratisches Rettungsteam. „Ja, klingt gut.“
    James starrte ihn ein paar Sekunden an, bevor er die ausgewaschene Rinne hinaufstieg. „Wir sollten die Coms testen. “ Er reichte Matt einen der RIA Coms. Dann führten sie eine kurze Überprüfung durch, zur Sicherheit verschlüsselt. Matt stellte seinen Com auf Empfang.
    „Meinen lasse ich ausgeschaltet, bis ich auf dem Rückweg bin, außer ich gerate in Schwierigkeiten. Bis später“, sagte James leise über seine Schulter.

Kapitel 12

    „ M ATT , ich bin auf dem Rückweg zu dir und ich bringe einen Verfolger mit.” James’ Stimme in seinem Ohr erschreckte Matt dermaßen, dass er nicht sofort antwortete. Vielleicht war er auch eingeschlafen.
    „Matt, bestätige den Empfang der Nachricht.“
    „Empfangen“, antwortete Matt automatisch. Er trug so gut wie nie einen Ohr-Com und ihm war nie ein Gehirn-Link eingesetzt worden. Für einen Superagenten war er ziemlich schlecht ausgestattet. Aber das gehörte dazu, wenn man unauffällig bleiben wollte.
    „Du musst Miz dazu bringen, zu verschwinden. Schwester Immaculata hat mir eine kleine Geschichte von einem Mountie erzählt, der getötet wurde und dem man sein Pferd gestohlen hat.“
    „Alles klar.“ Matt sah zu Miz hinüber, die keine drei Meter von ihm entfernt stand. Sie sah ihn ebenfalls an. „Du musst hier weg, Miz. Du musst dich verstecken oder wir sind alle Toast.“
    Nichts. Sie sah ihn milde an und senkte dann den Kopf, um weiter zu grasen.
    „Miz. Ich meine es ernst, James hat das gesagt. Ich versuche nicht, dich auszutricksen.“
    Sie wackelte wieder mit der Lippe. Was das wohl bedeutete, wenn sie kein Zaumzeug anhatte?
    „Miz, geh!“
    Sie machte ein paar Schritte auf ihn zu und schnaubte ihn an.
    „Igitt, Miz! Du hast mich angerotzt!“
    James lachte in sein Ohr.
    „Fick dich“, grummelte Matt. „Ärger du dich mit ihr rum, auf mich hört sie nicht.“
    James hörte sofort auf zu lachen. „Oh. Wahrscheinlich weil ich ihr befohlen habe, dich nicht zu verlassen, egal was du tust.“
    „Glaubst du etwa, ich brauche ein verdammtes Pferd als Babysitter?“
    „Nein, ich meinte nur, du weißt schon, falls du gemein zu ihr bist oder ...“
    „Oder was?“ Matt hätte schwören können, dass er James unbehaglich mit den Schultern zucken hörte.
    „Versuchst sie wegzuschicken.“
    Mistkerl. „Tja, ich schätze, dann musst du dich wohl mit ihr auseinandersetzen.“
    James begann zu grummeln. Wenn es nach Matt ging, sollte er das alleine regeln. Der Quantität und Qualität des Grummelns nach zu urteilen musste er – um seinen Verfolger zu täuschen – vorgeben, sich verirrt zu haben, damit er eine Möglichkeit finden konnte, ohne Sichtkontakt mit Miz zu