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Ackerbau und Unzucht

Ackerbau und Unzucht

Titel: Ackerbau und Unzucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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hatten. Es tut mir schrecklich leid, Danny, verzeih mir.«
    »Warum konntest du es nicht
zugeben?«
    »Ich fürchte mich so.«
    »Wovor? Vor der Wahrheit?«
    Sie schüttelte ernst den Kopf.
»Nein, vor dem, was geschieht, wenn ich die Wahrheit sage.«
    »Das verstehe ich nicht.«
    »Du kannst dir nicht
vorstellen, was in den letzten vierundzwanzig Stunden los war auf der Farm. Es
ist ein Alptraum.«
    »Ich schlage vor, du kommst
nächste Woche noch mal vorbei und erzählst mir eine hübschere Geschichte.
Dieses ewige Ich-habe-Angst langweilt mich allmählich. Deine Lügerei hat einen
anderen Grund, leg doch endlich die Karten auf den Tisch.«
    Entmutigt hob sie die Schultern
und stand auf. »Dann glaubst du’s eben nicht. Tut mir leid, daß ich überhaupt
gekommen bin.«
    »Ist schon gut, setz dich
wieder. Wenn du schon einmal da bist, kann ich dich ja anhören«, sagte ich
gönnerhaft.
    »Gib dir keine Mühe, ich möchte
dich nicht langweilen.« Und sie ging zur Tür.
    Ich sprang auf und lief ihr
nach. An der Tür drehte ich sie zu mir um und nahm sie in die Arme.
    »Was ich noch fragen wollte«,
sagte ich leise. »Trägst du heute wieder diese aufregenden Strumpfbänder?«
    Sie versuchte ernst und
gekränkt zu bleiben, schaffte es aber nicht. Willig ließ sie sich zum Sessel
zurückführen und nahm auch noch einen Kognak an.
    »Nun erzähl schon. Was ist los
auf der Farm?«
    Sie sah mir ernst ins Gesicht.
»Du weißt, warum Mr. Hazelton mich angestellt hat?«
    »Ja, damit du dich um Clemmie
kümmerst.«
    »Ich meine, warum er es für
nötig hielt, eine Krankenschwester ins Haus zu holen.«
    »Aber ja. Du selbst hast mir
die Geschichte doch erzählt, und er war noch ausführlicher; erbliche
Geisteskrankheit, er macht sich Sorgen um seine Töchter.«
    »Das ist richtig. Du kanntest
Clemmie nicht so gut, aber hast du es nicht auch bemerkt?«
    »Was bemerkt?«
    »Diesen ständigen
Stimmungswechsel, den einen Augenblick himmelhochjauchzend, den nächsten zu
Tode betrübt.«
    »Vielleicht«, gab ich zu, »aber
nicht so schlimm, wie du es darstellst.«
    »Seit zwei Monaten ging das so,
und es wurde immer schlimmer. Vergiß bitte nicht, daß ich sie beruflich beobachtete.
Ich bin überzeugt, in spätestens zwei Jahren wäre die Krankheit zum Ausbruch
gekommen, wenn Clemmie am Leben geblieben wäre. Ich habe zu viele dieser Fälle
gesehen, ich kenne die Symptome.«
    »Gut, ich beuge mich deiner
beruflichen Erfahrung. Doch wenn Clemmie dir angst machte, wovor fürchtest du
dich jetzt — vor ihrem Geist?«
    »Vor Clemmie hatte ich niemals
Angst. Wir waren Freundinnen, sie vertraute mir, selbst bei einem plötzlichen
Anfall von Gewalttätigkeit hätte sie niemals mich angegriffen.«
    »Wovor fürchtest du dich dann?«
    Sie zögerte lange. »Ich weiß,
du wirst mich auslachen, wenn ich es dir sage.«
    »Aber Schätzchen! Ich lache nie
über Leute, die sich fürchten.«
    »Es ist Martha.«
    »Ach, Martha!«
    Sie zuckte hilflos die
Schultern. »Du lachst mich zwar nicht aus, aber du glaubst mir nicht, und das
ist fast noch schlimmer.«
    »Du fürchtest dich also vor
Martha?«
    »Nicht nur ich allein — alle.«
    »Etwa auch Pete?«
    »Von Pete weiß ich nichts. Aber
Greg hat Angst vor ihr, und...«
    »Greg?« fragte ich. »Wer ist
Greg?«
    »Verzeihung, Mr. Houston.«
    »Was du nicht sagst. Dieser
Computer hat tatsächlich einen Vornamen und nicht nur eine Motornummer?«
    »Martha leidet an Paranoia«,
fuhr Sylvia fort, »und zwar im fortgeschrittenen Stadium, mit aller
Gerissenheit und Brutalität, die manchmal Symptome dieser schrecklichen
Krankheit sind. Diese bedauernswerten Patienten können nicht mit unserer Logik
denken. Wenn sie meinen, daß Mord die beste Methode ist, jemanden aus dem Weg
zu schaffen, dann morden sie eben.«
    »Willst du damit andeuten, daß
Martha Clemmie umgebracht hat?«
    »Ich bin überzeugt davon. Sie
hat auch Philip getötet.«
    »Wenn in diesem Hause wirklich
jemand verrückt ist, dann scheinst du das zu sein. Warum, um Himmels willen,
sollte Martha so etwas tun? Ihren eigenen Bruder und die Schwester zu
ermorden?«
    »Man kann einen Kranken nicht
mit normalen Maßstäben messen. Sie denkt nicht wie du und ich. Aber es hat
keinen Sinn, dich überzeugen zu wollen. Du bist voreingenommen, ehe ich noch
den Mund aufmache.«
    Der Ärger bei den Frauen ist,
daß sie eben Frauen sind. Die lockenden Rundungen unter dem Pullover, der Rock,
etwas höher als schicklich gerutscht, die Grübchen im Knie, die

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