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Ackerbau und Unzucht

Ackerbau und Unzucht

Titel: Ackerbau und Unzucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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an einer Autovermietung halt, zeigte die richtige Kreditkarte vor und
durfte den Rest des Weges in einem Kabriolett zurücklegen.
    Als erstes rief ich Fran Jordan
an und gab ihr einen knappen Bericht über die jüngsten Ereignisse.
    »Klingt ja ganz so, als ob Sie
Ärger hätten, Danny«, sagte sie ohne Mitgefühl. »Werden Sie nun Ihrer Klientin
das Geld zurückzahlen?«
    »Martha Hazelton die
zweitausend Dollar zurückgeben?« rief ich entsetzt. »Warum, zum Teufel, sollte
ich das tun?«
    »Wurden Sie nicht engagiert, um
zu verhindern, daß ihre Schwester umgebracht wird?« fragte sie sanft. »Doch
genau das ist geschehen — oder?«
    »Wenn ich jemals ein Honorar
verdient habe, dann dieses«, sagte ich mit Entschiedenheit. »Vergessen Sie
nicht, ich stehe noch immer unter Verdacht wegen Fahrerflucht.«
    »Danny«, flötete sie sanft.
»Haben Sie extra aus Rhode Island angerufen, um mit mir zu streiten?«
    »Nein!« brüllte ich. »Ich
möchte, daß Sie Jimmy Regan anrufen und ihm die
Fahrerfluchtgeschichte berichten. Wenn die mir hier an den Kragen wollen, soll
er herkommen und etwas dagegen unternehmen.«
    »Wer ist Jimmy Regan ? Ist das auch einer von Ihren Gangsterfreunden?«
    »Nein«, erwiderte ich
verzweifelt, »er ist einer der besten Anwälte in New York.«
    »Ich werde ihn schon
auftreiben. Noch etwas?«
    »Im Moment nicht. Wie geht das
Investmentprojekt voran?«
    »Es hat sich zerschlagen. Seine
Frau wunderte sich, was ihn so lange in New York aufhält; gestern abend traf
sie ein, um nachzuschauen. Jetzt wird sie das Projekt weiterführen«,
sagte Fran resigniert.
    »So ein Pech, tut mir leid,
Fran. Schon neue Klienten in Aussicht?
    »Nein, nicht direkt, nur ein
alter kam heute morgen und kassierte die Büromiete. Und noch eins, Danny:
Dieses komplizierte Alibi mit Ihren Pokerfreunden war überflüssig. Sie können
in derartigen Situationen immer sagen, Sie waren bei mir. Ich stehe dafür
gerade.«
    »Fran, Liebling«, sagte ich
gerührt, »das ist verdammt nett von Ihnen.«
    »Ist doch selbstverständlich.
Wollte mich nur mal revanchieren. Ich benutze nämlich immer als Ausrede, daß
ich die Nacht bei Ihnen war, wenn’s nötig wird. Es ist doch nur fair, wenn ich
Ihnen das gleiche Recht einräume, finden Sie nicht auch?«
    Ich kaute noch an dieser
Antwort, als sie schon längst aufgelegt hatte.
    Eine Stunde später hatte ich
das Großreinemachen beendet und fühlte mich wesentlich wohler, frisch gebadet,
mit sauberem Hemd und anderem Anzug. Die Magnum im Schulterhalfter gab mir den
letzten Schliff zu meinem alten Ich. Nachdem der Zimmerkellner mir noch eine
Flasche Kognak mit Eis gebracht hatte, wäre ich wunschlos glücklich gewesen,
wenn mir nicht Leutnant Greer in einem fort im Kopf herumgespukt hätte.
    Ein volles Glas in der Hand,
nahm ich im Sessel Platz und überlegte in Ruhe, wie diese Idee mit dem
Katalysator zu verwirklichen war. Wie, zum Teufel, stellte Greer sich das vor?
Wie sollte ich es nur anfangen? Fünfzehn Minuten später war der Plan fix und
fertig in meinem Kopf. Ich wollte zur Farm hinausfahren, an die Tür klopfen,
einfach hineingehen und abwarten, was dann geschah. Zwar fühlte ich mich dabei
nicht recht wohl in meiner Haut, aber es war immer noch angenehmer, als im
Gefängnis zu sitzen.
    Ich überlegte mir noch
Einzelheiten für meinen Auftritt und malte mir die Reaktionen der Beteiligten
aus, nippte dabei an meinem Kognak und ließ es mir eigentlich recht wohl sein,
da klopfte es.
    Ich öffnete und stand Sylvia
West gegenüber, die mich unsicher anlächelte.
    »Danny«, sagte sie zögernd,
»die Polizei hat uns unterrichtet, daß du frei bist. Ich freue mich ja so.«
    »Na, und wie! Wie steht es mit
dem Gedächtnis, Liebling, immer noch diese Löcher hier und da?«
    »Deshalb möchte ich mit dir
sprechen, Danny. Bitte, darf ich reinkommen?«
    Sie trug einen schwarzen
Kaschmirpullover über einem Rock aus Leder, und obwohl sie kein Heu im Haar
hatte, wurde in mir die Erinnerung wieder sehr lebendig bei ihrem Anblick.
    »Aber bitte«, sagte ich und
trat zur Seite. »Ich freue mich, daß dir nicht auch mein Name entfallen ist.«
    Sie machte es sich in einem
Sessel bequem, und ich fragte sie, ob sie einen Kognak möchte, und sie mochte.
Mit den Gläsern in der Hand saßen wir uns gegenüber; ich wartete gespannt, was
für ein Märchen sie diesmal in petto hatte.
    »Ich habe den Leutnant
angelogen. Ich konnte ihm doch nicht sagen, daß wir das mit Sweet William herausgefunden

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