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Ackermann tanzt

Titel: Ackermann tanzt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hiltrud Leenders
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ich bin normalerweise gegen Alkohol, aber manchmal muss man eine Ausnahme machen. Schatz, kümmerst du dich darum?«
    Manuela war schon aufsprungen. Sie lächelte verschwörerisch in die Runde und verschwand in der Dunkelheit.
    Fanny stand auf, schlenderte langsam um das Feuer herum, bis sie bei Bobo angekommen war. »Ihr seid Traumboys, echt. Frag mal Zarah. Die kann dir da was Genaues zu sagen.« Neben Sigi setzte sie sich hin, schlang die Arme um die angezogenen Beine, stützte das Kinn auf die Knie und schaute in die Flammen.
    Da tauchte Manuela wieder auf, einen großen Korb in den Händen. Flaschenhälse lugten heraus und eine Stange Pappbecher. »Sekt für alle!«
    Sigi machte sich einen Spaß daraus, die Korken bis ins Blätterdach knallen zu lassen. Alle klatschten Beifall wie verrückt.
    »Hier!« Er reichte Fanny einen Becher hinüber.
    »Nee, für mich nicht«, winkte sie ab. »Ich trinke nie Alkohol.«
    »Braves Mädchen!« Sigi behielt den Becher für sich.
    Woody hatte sich die Gitarre genommen und schrammte schräge Töne. Alles schnatterte durcheinander.
    »So, Leute«, rief Sigi unvermittelt. »Kommt mal für einen Moment alle zusammen. Wir müssen die Aufgaben für die nächste Woche verteilen. Im Postfach kommt jeden Tag mehr an. So langsam spricht sich das rum. Eine ganze Menge Menschen verlassen sich auf uns.«
    Zwei Stunden später war es still im Lager. Fanny hatte sich einen Platz ein wenig abseits von den anderen gesucht. Jetzt lag sie hier, ihr war kalt und sie konnte nicht schlafen. Zarah machte irgendwo im Wald mit Bobo rum. Was fand die bloß an dem Loser?
    Killer schlief auch nicht. Sie sah ihn dort sitzen, gegen einen Baum gelehnt, und er spielte mit irgendwas herum. Das Feuer war inzwischen heruntergebrannt und spendete kaum noch Licht. Sie stützte sich auf den Ellbogen. Das war eine Pistole! Killer hatte eine Pistole! Blitzschnell legte Fanny sich wieder hin. Ihre Kehle schnürte sich so zu, dass sie einen Moment lang glaubte, sie müsste ersticken.
    14
    »Na, Jupp, schwere Nacht gehabt?«
    Der Kollege im Streifenwagen kurbelte die Scheibe herunter und wartete, bis Ackermann sein Auto abgeschlossen hatte.
    »Erinner mich bloß nich’! Dat ganze Wochenende war irgendwie hart und man wird schließlich nich’ jünger.«
    »Ja, ja, es ist nicht leicht aufzuhören, wenn die Bierchen so gut schmecken.«
    »Wem sachste dat?« Ackermann lachte. »Nur ’n Schand’, dat der liebe Gott den Montagmorgen erfunden hat. Un’ selbs’? Alles im Lot?«
    »Es muss, es muss. Tja, dann wollen wir mal los. Man sieht sich.«
    »Habt ihr ’n Einsatz?«
    »Ja, Diebstahl in einem Plattenladen, mehrere Täter.«
    »Un’ da stehste hier rum un’ quatschst?«
    »Ist doch erst in einer Stunde.«
    Ackermann guckte verdutzt, aber dann ging ihm ein Licht auf. »Ihr habt wieder ’n Tipp gekriegt. Na denn, viel Spaß! Sach, tu die Grüße.«
    Van Appeldorn saß im Büro und las Zeitung. »Auch schon da?«
    »Wieso? Is’ doch noch nich’ mal neun.«
    »Lass stecken! Schwere Nacht gehabt, oder?«
    Ackermann verzog leidvoll das Gesicht. »Seh ich echt so schlimm aus?«
    »Frische Luft und Bewegung sollen Wunder wirken, habe ich mir sagen lassen«, meinte van Appeldorn und drückte Ackermann einen Stapel Zettel in die Hand. Das ganze Wochenende hatte er die Leute abgeklappert, die Björn Giltjes gesehen haben wollten – erfolglos bisher. Aber es waren noch reichlich Adressen übrig.
    Ackermann hatte nichts dagegen, sich auf den Weg zu machen, er kam gern unter Leute. Aber vorher wollte er unbedingt noch sein Kevin-Abenteuer loswerden.
    »Kurden klatschen«, brummte van Appeldorn. »Sind wir hier jetzt auch schon so weit? Die drei nackten Russen sind übrigens auch wieder aufgetaucht.« Und dann erzählte er die Geschichte, die heute Morgen die Runde im Präsidium machte.
    »Security?« Ackermann dachte einen Moment nach. »Die Nadine hat da neulich auch so wat gequatscht. Ich würd dat ja zu gern ma’ abchecken.«
    »Das hat doch mit unserem Fall nichts zu tun«, wehrte van Appeldorn ab. »Wir haben genug am Hals. Also, du machst dich jetzt auf die Socken. Ich fahre zuerst noch mal zu Giltjes’ Mutter und dann will ich mit Giltjes’ Lehrer sprechen und mit seinen Klassenkameraden. Möglicherweise hat einer von denen mitgekriegt, dass Giltjes abhauen wollte und wohin.«
    »Mach dat!« Ackermann hatte nur mit halbem Ohr zugehört. Er sortierte seine Zettel und legte eine Route fest. Den Bürgermeister von

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