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Acornas Heimkehr

Titel: Acornas Heimkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Ann Scarborough
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Futterbeete und -terrassen, auf denen alle möglichen Arten von Pflanzen direkt aus dem Mutterboden wuchsen, mit dem das Innere des Pavillons bedeckt war, geradezu köstlich aus. In der Mitte wies der Pavillon an Stelle des üblichen Zeltdachgewebes ein großflächiges Rund aus durchsichtigem Material auf, das tagsüber Sonnenlicht einließ. Jetzt waren die Dreiecksfassetten dieses weiten Oberlichts sogar nach außen geklappt, um eine frische Brise hereinzulassen und einen ungehinderten Ausblick auf den Sternenhimmel zu gewähren, der noch bis vor kurzem Acornas Heimat gewesen war.
    »Ah, Khornya, Thariinye«, hieß die Viizaar sie willkommen.
    »Bitte stellt euch neben mich, um eure Gäste zu begrüßen.
    Mein Adjutant wird euch jeden einzeln vorstellen.«
    Thariinye rettete sie beide, indem er erwiderte: »Gewiss, Viizaar Liriili. Aber gönnen Sie uns zuvor noch einen Augenblick, um uns ein wenig zu stärken? Ich habe – das heißt, weder Khornya noch ich haben seit unserer Landung etwas gegessen.«
    Die Viizaar strahlte ihn erneut gewinnend an. »Aber natürlich, mein lieber Junge. Allerdings fürchte ich, dass die Schlange der Wartenden, die Acorna kennen lernen möchten, schon ziemlich lang ist. Warum pflückst du also nicht einfach ein paar Happen der saftigsten Kräuter für sie und bringst sie ihr zum Probieren?«
    Thariinye widersprach aufs Zuvorkommendste: »Das würde ich liebend gerne tun, Viizaar. Aber leider macht es mir Khornyas eigentümliche Kinderstube gänzlich unmöglich zu erraten, was wohl ihren Geschmack treffen könnte.«
    Die Viizaar warf einen anzüglichen Blick auf Acornas Garderobe. »Ich sehe, was du meinst. Na schön. Aber kommt rasch wieder zurück. Die Warteschlange wird immer länger.«
    Der ausgestreckten Hand der Viizaar folgend, welche auf eine Reihe von Festgästen deutete, die schon aus dem Pavillon hinaus ins Freie und quer über die Tanzfläche mäanderte, erkannte Acorna, dass die Viizaar nicht übertrieben hatte.
    »Also dann eben nur ein kleiner Happen«, versprach Acorna versöhnlich. Doch die Viizaar reagierte nicht auf ihre Bemerkung.

    Das Innere des Pavillons war eindrucksvoller angelegt als jeder von Hafiz Harakamians Palastgärten, erkannte sie, als sie Thariinye durch die Menge folgte, die sich nur mäßig an den prachtvollen Blumen und dem blattreichen Grünzeug labte, das vom Boden bis zum Dach auf raffiniert gestalteten Stufenplattformen spross und blühte, wobei kleine Rampenwege die Ebenen miteinander verbanden wie Pfade, die einen Hügel hinaufführten. Ein Springbrunnen im Zentrum des Landschaftsgebildes plätscherte und sprudelte und bewässerte funkelnd ein paar besonders saftig aussehende Schilfpflanzen und Gräser. Thariinye hätte sich keine Sorgen wegen Acornas Nahrungsvorlieben zu machen brauchen. Ihr schmeckte alles davon. Wenigstens die heimischen Speisen ihres Volkes trafen Acornas Geschmack voll und ganz.
    Nachdem sie ein paar der Pflanzen auf der unteren Ebene probiert und eine Hand voll davon zum Mitnehmen gepflückt hatte, um sie zu kauen, während sie die lange Gästeschlange begrüßte, sagte sie schließlich pflichtbewusst zu Thariinye:
    »Ich schätze, dass wir jetzt wohl besser wieder zurückgehen.«
    »Nur keine Eile«, widersprach der gelassen. »Das dort ist ohnehin nur eine reine Formsache. Der Viizaar ist sehr wohl klar, dass du und ich für einander bestimmt und dass die anderen nur dazu da sind, um das Auswahlverfahren deines Lebensgefährten gerecht erscheinen zu lassen.«
    Acorna blickte zu ihm auf, blinzelte mehrmals ungläubig und sagte das Erstbeste, das ihr in den Sinn kam, einen Ausspruch jener Art, die Delszaki Li zu verwenden pflegte, wenn er sich mit etwas völlig Absurdem konfrontiert sah. »Wirklich? Das ist ja interessant.« Plötzlich erschien ihr eine Rückkehr zur Gästeschlange eigentlich sehr verlockend.
    »Die anderen Gäste…?«, wiederholte sie mit einer hochgezogenen Augenbraue und einer Handbewegung zurück zum Empfangsdefilee. »Wir wollen doch nicht, dass sie uns für taktlos halten.«
    »Ja, natürlich – halt, warte! Sind das etwa Rapunzeln? Ich frage mich, wo sie die herhaben! Ich glaube nicht, dass sie auf dem alten Planeten heimisch waren. Möchtest du einmal etwas wahrhaftig Himmlisches probieren?«
    »Später vielleicht«, lehnte sie ab und setzte sich in Richtung auf die Schlange in Bewegung.
    »Ganz wie du möchtest«, sagte er. »Geh doch schon einmal vor. Mich kennen ja bereits alle. Du bist es,

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