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Acornas Welt

Titel: Acornas Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Ann Scarborough
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und überlebt. Doch die Kinder von der Maganos-Mondbasis hatten, wie Maati zu ihrem Entsetzen erfuhr, alle schon ein schreckliches Leben als Schuldknechte hinter sich. Die Sternenfahrer-Kinder von der Haven hatten zusehen müssen, wie ihre Eltern von Piraten getötet wurden und hatten diese Piraten entschlossen bekämpft und besiegt, und nun befehligten sie ihr eigenes Schiff mit nur wenig Hilfe von ein paar Erwachsenen. Was all diese Kinder und Jugendlichen jedoch gemeinsam hatten, war ihre Liebe und Bewunderung für Khornya, die die Menschenkinder allerdings »Acorna«, »Dame Epona« oder »Lukia aus dem Licht« nannten. Sie betrachteten sie mit einer Art Anbetung, die Maati seltsam fand.
    »Eigentlich ist sie nur ein wirklich nettes Mädchen, so wie wir auch, bloß ein paar Jahre älter«, sagte sie zu ihnen.
    »Wie du, meinst du wohl«, verbesserte Jana sie. Jana war nett und hatte Maati viele Fragen über das Heilen gestellt. Zunächst hatte Maati nicht antworten wollen. Linyaari ließen andere üblicherweise nicht wissen, dass sie direkt durch ihre Hörner heilten, denn das führte oft zu Vorfällen wie jenem, als Menschen viele Linyaari-Botschafter gefangen genommen und sie unter schrecklichen Umständen gezwungen hatten, zu heilen und Wasser und Luft zu reinigen. Linyaari, die auf dem Heimatplaneten aufgewachsen waren, wussten das, Khornya jedoch hatte es nicht gewusst.
    »Du brauchst uns nichts zu verheimlichen«, hatte Jana gesagt, als Maati versucht hatte, sich unwissend zu stellen.
    »Wir wissen alle, wie ihr heilt. Acorna hat uns alle geheilt, als wir in den Minen und an anderen schlimmen Orten waren.
    Ohne sie wären die meisten von uns verkrüppelt. Ich weiß nicht, warum ihr nicht wollt, dass die Leute erfahren, was ihr alles könnt. Es ist doch wunderbar! Ich wünschte, ich könnte das auch. Ich möchte Ärztin werden.«
    »Ich werde einmal Hologramme kreieren, genau wie Mr.
    Harakamian«, sagte Annella, ein rothaariges Mädchen von der Haven. »Er hat mir schon viel gezeigt. Es ist gar nicht so schwierig, wie man denkt, aber er sagt auch, ich hätte eine natürliche Begabung dafür.« Dann fiel ihr ein, dass sie im Moment nicht über künftige Berufe sprachen, sondern über Acornas Fähigkeit zu heilen, und sie fügte hinzu: »Aber es muss wunderbar sein, so heilen zu können, wie die Leute aus deinem Volk es können.«
    Maati verzog das Gesicht. »Na ja, es ist schon praktisch, wie neulich, als die Khleevi uns angegriffen haben. Thariinye wurde wirklich schwer verletzt, als er versucht hat, mich und Khornya zu retten. Er wäre wahrscheinlich gestorben, wenn er kein Liinyar wäre, und wenn wir nicht da gewesen wären.
    Zumindest hätte er eine Hand verloren.«
    »Das war wirklich mutig von ihm«, sagte Jana. »Kheti ist auch so mutig. Und natürlich Acorna.«
    »Aber mein Bruder war der Mutigste.«
    »Welcher von ihnen ist denn dein Bruder? Thariinye?«, wollte Annella wissen.
    »Oh nein – Thariinye ist ein Freund von mir, zumindest wenn er sich gerade mal nicht wie ein Hiinye benimmt.«
    »Ich weiß nicht, was das bedeutet«, meinte Jana, »aber ich wette, es ist nichts Gutes.«
    »Nein, das ist es nicht, aber er tut das auch nicht mehr so oft.
    Mein Bruder ist der ohne Horn. Der Khleevi, äh…« Maati hatte selbst jetzt noch Schwierigkeiten, es auszusprechen. »Als sie ihn gefangen genommen haben, haben sie ihn gefoltert, und, ihr wisst schon…«
    »Wir verstehen«, versicherte Jana ihr hastig, denn sie hatte bemerkt, wie angespannt das Linyaari-Mädchen plötzlich war.

    »Dein Bruder muss wirklich sehr mutig sein. Wir haben gehört, dass er sich mit bloßen Händen auf das Ungeheuer gestürzt hat.«
    »Ja. Aber das Ungeheuer wollte Khornya angreifen. Das war ein fataler Fehler«, verkündete Maati mit einer Befriedigung, die einer Angehörigen eines friedlichen Volkes eigentlich nicht anstand.
    »Ich hab gesehen, wie die Dame Epona ihn ansieht«, erklärte Jana seufzend.
    »Alle sehen das, nur er nicht!«, rief Maati. »Er ist so klug und so tapfer, aber er glaubt, nur weil er kein Horn hat, hätte Khornya etwas Besseres verdient als ihn – dass sie ihn nicht akzeptieren würde, obwohl doch jeder sehen kann, dass sie ihn wirklich mag.«
    »Warum sagt sie es ihm denn nicht?«, wollte Annella wissen.
    »Weil sie Angst hat, dass er sie zwar mag, sie aber trotzdem abweisen würde, und ich glaube, na ja, eigentlich habe ich sie sozusagen belauscht. Sie hat Angst, dass es ihm noch mehr wehtun

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