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AD ASTRA Buchausgabe 008 Der Schattenstern I

AD ASTRA Buchausgabe 008 Der Schattenstern I

Titel: AD ASTRA Buchausgabe 008 Der Schattenstern I Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Klein
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überall dominant, vereinzelt auftretender Widerstand lokaler Systeme wurde rasch niedergeschlagen.
    Bemerkenswert war außerdem die Tatsache, dass auch die Kathedrale der Ewigkeit auf dem Planeten Horizont, dem Sitz der Hohepriesterin des Imperiums und des Orakels, von den Cahaizo eingenommen wurde; eine Reaktion des Orakels war bislang nicht erfolgt. Es hielt sich in beharrlichem Schweigen. Das gleiche galt für die zweite, imperiumstreue Kosmität in der Galaxis, nämlich Myra. Diese war bereits vor dem Angriff der Rebellen verschwunden, ohne dass man im Obelisk sagen konnte, wohin sie gegangen war.
    Wie bereits zuvor schien der Weltraum an sich verrückt zu spielen: Es gab massenhaft Raumbeben, Hyperstürme, Asteroidenschauer, und neuerdings kam es immer wieder zu Phänomenen, bei denen Physik selbst ihre Gültigkeit verlor: Unpräzise Flugrouten, die nicht allein durch Fehlberechnungen oder Computerprobleme erklärt werden konnten, wurden wieder und wieder gemeldet, dubiose und unerklärliche Schwerkraftphänomene traten auf. Man berichtete sogar von psychopathischem Verhalten einzelner Lebewesen, die kurzfristig völlig die Kontrolle über sich zu verlieren schienen. Das Netz existierte de facto nicht mehr, alle Messungen des Netzraumes gaben unmögliche Werte an, die sich permanent veränderten.
    Durch diese Beobachtungen wurde Pox klar, dass sich die Vermutung, der Feind selbst sei für die schon länger beobachteten Änderungen physikalischer Prinzipien verantwortlich, als falsch herausgestellt hatte, denn der Feind selbst schien überhaupt nicht wissen, was hier vor sich ging.
    Eigentlich hatte Pox gehofft, hier in der Zentrale den Anführer der Rebellen zu treffen, der ihm als mysteriöser „General des zweiten Lebens“ bekannt war. Doch offensichtlich gab es hier überhaupt keinen explizit benannten Kommandanten – die Wachen sorgten dafür, dass die gegebenen Befehle ausgeführt wurden, ansonsten arbeitete jeder innerhalb dieser Weisungen nach eigenem Gutdünken.
    Dies war umso unerfreulicher, als dass Pox eigentlich gehofft hatte, hier in der Zentrale Informationen über die Hierarchie der Cahaizo zu erhalten, und der Roboter wollte schon eine „Misslungen“-Attribution in seiner Ermittlungsdatenbank vornehmen, als ihm das Schicksal selbst zu Hilfe kam: Er hörte mit seinen akustischen Sensoren, wie in der mittleren Ebene ein imperiumsloyaler Zwangsarbeiter zu einem Rebellen trat und ihm mit hörbaren Unbehagen in der Stimme mitteilte: „Ich empfange an meiner Funkkonsole eine Nachricht des Generals des zweiten Lebens!“
    Sofort wandte sich Pox – mit der zur Tarnung notwendigen Gelassenheit, aber doch ausreichend zügig – um und gelangte über die Mittelröhre gerade in dem Moment auf die zweite Ebene, in welcher sich beiden Zielpersonen an einer der Konsolen zu schaffen machten. Offensichtlich geschah dies aber nicht zur Zufriedenheit des Cahaizo, denn dieser stieß plötzlich den Imperialen grob zur Seite und schrie: „Wenn Du nicht einmal eine ankommende Nachricht aktivieren kannst, sollte man Dich gleich erschießen!“
    Der Gemaßregelte überlegte einige Sekunden, wie er reagieren sollte, entschied dann, sich zu rechtfertigen: „Die Versiegelung beeinträchtigt auch die externen Kommunikationssysteme, wenn sie verschlüsselte Priorität-1-Nachrichten weiterleiten sollen!“
    Ein zweiter Cahaizo war hinzugetreten.
    „Das Problem hatten wir auch, als Funksignale von Horizont hier eintrafen!“ sagte er deutlich ruhiger als sein Ordensbruder. „Unten kannst Du auf Station 11 die Nachrichten empfangen, da ist uns eine Überbrückungsschaltung geglückt!“
    Der erste Cahaizo wand sich wortlos von der Station und dem Beiseitegestoßenen ab und begab sich mittels Verbindungslift auf die unterste Ebene, gefolgt von Pox. Die als Nummer 11 bezeichnete Station lag links des Einganges der Zentrale; hier ließ der Rebell von dem dort befindlichen Obeliskenmitarbeiter einige Schaltungen durchführen, worauf sich einige Meter neben Pox eine Projektion aufbaute. Es handelte sich um eine diffuse, annähernd humanoide Gestalt, in wallende Gewänder gehüllt.
    „Mein General, was gibt es?“ fragte der Cahaizo sofort.
    „Wie ist die Lage im Obelisken? Hat sich der Kaiser schon offenbart?“
    „Noch nicht, aber dies wird in Kürze geschehen!“ lautete die Antwort des Rebellen. „Wir arbeiten noch daran, die Versiegelung aufzubrechen!“
    Wenn diese Information den mysteriösen General des zweiten

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