AD ASTRA Buchausgabe 008 Der Schattenstern I
spendete, welche sie zuvor vom Haynu-Kollektiv selbst erhielten. Die Prozedur, welche jenem Stern die Energie entzog, ließ auch die Jäger an Macht verlieren!“
„Wir wissen, dass die Jäger der Sterbenden Sonne für den Feind arbeiten! Gibt es hier eine Verbindung?“
„Es ist durchaus möglich, dass entweder die Rekrutierung der Jäger über die Cahaizo stattgefunden hat, oder aber dass der Feind über die Jäger der Sterbenden Sonne auf den Orden der Geretteten aufmerksam geworden ist!“
Bosz überlegte kurz, fuhr dann fort: „Wenn die Jäger der Sterbenden Sonne als Negativkomponente der Haynu heute noch leben, besteht dann nicht die Möglichkeit, dass auch das Haynu-Kollektiv noch existiert?“
Eine Stimme vom Eingang des Raumes riss den Kapitän herum; auch Pox wandte den Kopf.
„Das werdet Ihr nie erfahren!“ sagte der Anführer des bewaffneten Trupps von Cahaizo. „Vorher werdet Ihr wie diese Forscher Euer Leben verlieren!“
Bosz hatte sich schnell wieder im Griff.
„Was werdet Ihr mit uns tun?“
„Unser Auftrag lautet, dass Ihr zunächst zum Flammenpriester gebracht werdet! Er wird entscheiden, was mit Euch geschehen wird!“
Am Ende des schmalen, hohen Raumes standen zwei Personen, in wallende Gewänder gehüllt – eine junge Frau mit schwarzen, langen Haaren, und ein ebenso junger Mann, dessen Gesicht den Eindruck geistiger Umnachtung nicht verbergen konnte. Sie trugen über ihre Ohrmuscheln gestülpte Lichtfeldprojektoren, die ein eigenartiges Fluoreszieren über ihre Häupter projizierten.
„Das müssen die Gemini-Monarchen sein!“ sagte A’eron laut.
„So ist es!“ lautete die Antwort der Frau; inzwischen hatte sich die Distanz zwischen beiden Gruppen auf vielleicht zehn Meter reduziert. „Wir werden Euch nun in Eure Schranken weisen!“
Cya blickte die beiden Herrscher der Zitadelle der Unendlichkeit mit einem intensiven Funkeln in ihren Augen an.
„Wir sind die Armee des Lichts, und uns steht die Herrschaft über die Zitadelle uneingeschränkt zu! Wir geben Euch die Chance, sie uns ohne weiteres Blutvergießen zu übergeben!“
Die Frau, welche offensichtlich handlungskompetenter war als ihr Partner, der weiterhin mit leerem Blick die Armee des Lichts anstarrte, versuchte, ein Lachen auszustoßen, scheiterte jedoch – ihre Stimme kippte, und mehr denn je war ihr die Furcht und Nervosität anzumerken, die in ihr brodelte.
„Ihr werdet niemals die Herren von Citadel, denn das Schicksal hat uns dazu gemacht! Die Kaskade der Unendlichkeit in unserem Tempel werdet Ihr niemals erreichen! Wir sind die Nachfahren der Herren von Arche Eins, und uns gehört Citadel!“ schrie die Frau dann.
Ihre rechte Hand, die sie hysterisch zuckend auf Cya gerichtet hatte, fiel nach unten und schlug auf einen Schalter, der ein Gerät aktivierte, welches zwischen den beiden Herrschern stand. Die Aureole, welche die Köpfe der beiden Gemini-Monarchen umgab, leuchtete heftig auf, dann gab es einen grellen Blitz, welcher Cya, Elexi’ael, Zentaya und A’eron veranlasste, die Hände vor die Augen zu reißen. Als das Licht wieder abgeklungen war und sie wieder sehen konnten, war es an ihnen, aufgrund ihres Erschreckens für einen Moment die Kontrolle über ihre Gesichtszüge zu verlieren: Eine zweieinhalb Meter große, pechschwarze Gestalt mit wehendem Umhang und brennenden Augen im Kopf stürmte auf sie zu, das aus dem Zenit eines gewaltigen Schädels ragende, gewundene Horn gefährlich nach vorne gestreckt. Aus einem zähnebewehrten Rachen quollen flammende Blitze, mit den muskelbepackten Armen schwang er stabartige Waffen, deren Ränder seltsam verzerrt wirkten, als verlören sie beim Schwingen einen Teil ihrer Substanz, die staubartig herumwirbelte, ehe sie sich wieder mit dem Objekt verband.
Nun war das hysterische Lachen, das aus dem Mund der Gemini-Monarchin drang, deutlich echter.
„Diesen Kampf werdet Ihr nicht überlegen! Unser Dämon wird Euch vernichten!“ kreischte sie.
Das schwarze Wesen stieß einen lauten, unmenschlichen, beinahe unwirklichen Schrei aus und stürmte dann auf die Armee des Lichts los; in einer schnellen Reaktion stürzten die vier Imperialen auseinander. Die erste Attacke des Dämons ging ins Leere.
„Was ist das?“ schrie Zentaya laut und riss ihren Körper, der bei dem Ausweichen schmerzhaft auf den harten Boden gestürzt war, nach vorne.
„Ein Psykrieger!“ ächzte Elexi’ael. „Das ist eine materialisierte Psyenergie-Projektion, die von
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