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Adam 01 - Die letzte Chance der Menschheit

Adam 01 - Die letzte Chance der Menschheit

Titel: Adam 01 - Die letzte Chance der Menschheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raimon Weber
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keine langen Landebahnen. Sie verbanden die größeren Städte miteinander und wagten sich nur in die befreundeten Nachbarländer Namibia und Simbabwe.
    »Es ist die Kwa Zulu!«, rief Delani aus und deutete auf das schlanke zigarrenförmige Luftschiff. »Das Modernste, was wir auf Lager haben.«
    »Und das Letzte, das gebaut wurde. Nach dem Koloss ist ihnen die Puste ausgegangen«, murrte Shawi. »Die Produktion von Luftschiffen ist endgültig eingestellt.«
    Adam musste den Kopf weit in den Nacken legen. » KWA ZULU « prangte in weißen Lettern neben einer übergroßen Staatsflagge auf der silbernen Hülle. Während sich die Gondel mit den Aufenthaltsräumen und dem Führerstand, eine ovale Konstruktion aus Glas und Aluminium, an die Unterseite der Kwa Zulu schmiegte, befanden sich die Passagierkabinen im Innern der Hülle. Sechs Motorengondeln, drei an jeder Seite, ragten an ihren Metallträgern von der Außenseite des Luftschiffs.
    Männer vom Wartungsdienst machten sich dort oben in luftiger Höhe an ihnen zu schaffen.
    Eine Handvoll Fahrgäste stieg die Stufen der Einstiegs­treppe hinauf.
    Der Fahrer, der sie nacheinander eingesammelt hatte, verschwand mit dem Hinweis, dass sie auf ihren Begleiter warten sollten.
    Adam beobachtete, wie Nia nervös auf den Fersen wippte und ihre Augen nicht von dem riesigen Luftschiff lassen ­konnte.
    »Die Dinger sind ziemlich sicher«, sagte Adam zu ihr.
    »Ziemlich sicher …«, murmelte sie.
    Adam bemerkte ihren angstvollen Blick und wünschte sich augenblicklich, er hätte sich entschiedener ausgedrückt.
    »Ich hasse es zu fliegen«, erwiderte Nia leise. Auf ihrer Stirn glitzerten feine Schweißperlen. »Allein der Flug zur Kala­hari-Wüste war schon der reinste Horror für mich. Wer weiß, wohin es diesmal geht.«
    »Reg dich ab«, fuhr Shawi ihre Freundin an. »Je größer ein Luftschiff ist, desto ruhiger fliegt es.«
    Die Stahltrossen, die den Zeppelin am Boden hielten, knarrten laut unter einer plötzlichen Windböe.
    Nia stöhnte leise auf.
    »Guten Tag zusammen!«, ertönte eine Männerstimme hinter Adam, die ihm sofort vertraut schien. Er drehte sich um und entdeckte Sergeant Lakota in seiner dunkelblauen Uniform. Lakota nickte ihm zu. »Ich soll euch auf dieser Schulung begleiten.«
    Adam war erleichtert, den erfahrenen Polizisten an seiner Seite zu haben.
    »Wohin fliegen wir denn?«, fragte Delani.
    Der Sergeant betrachtete einige Sekunden lang das Luftschiff und sagte dann: »Nach Harare. In der Hauptstadt von Simbabwe unterstützt unser Land die Ausbildung der dortigen Polizeirekruten.«
    »Und was sollen wir dort machen?«, wunderte sich Adam.
    »Es ist so etwas wie ein Freundschaftsaustausch«, erklärte Lakota. »Die Kwa Zulu nimmt auf der Rückfahrt vier Schüler aus Harare mit zurück nach Kapstadt.«
    Adam hatte das Gefühl, dass der Sergeant insgeheim über die Mission ebenso erstaunt war wie er.
    In diesem Moment erwachten die sechs Motoren zum Leben und sandten ein dumpfes Brummen über das Landefeld.
    »Gehen wir.« Sergeant Lakota führte die kleine Gruppe an.
    Sie stiegen die steile Treppe hinauf und wurden von einem Schiffsjungen erwartet, der sie zu ihren Kabinen führte.
    Ein schmaler Steg, rechts und links von einem Geländer begrenzt, brachte sie zu den Unterkünften im Innern der Hülle. Über und unter ihnen spannten sich Planen, die ihnen den Ausblick auf die Ausmaße des Schiffes verwehrten. Von irgendwoher drang ein anhaltendes Zischen. Die Gaszellen der Kwa Zulu wurden gefüllt.
    Die Wände der winzigen Kabinen bestanden aus dünnem Holz. An ihnen waren schmale Schränke befestigt. Zwei Kojen bildeten den Rest der gesamten Einrichtung. Die zwei Jungen und zwei Mädchen bezogen je eine Kabine, während der Sergeant sich eine dritte Kabine mit einem weiteren Reisenden teilen musste.
    Adam und Delani verstauten eilig ihre Rucksäcke und eilten dann in den Aufenthaltsraum in der Gondel, um von dort den Start zu beobachten.
    Sie kamen gerade noch rechtzeitig, um zu sehen, wie die Boden­mannschaft die Halteleinen löste. Majestätisch erhob sich das Luftschiff in den wolkenlosen Himmel.
    Harare war über zweitausend Kilometer entfernt. Bei gutem Wetter und geringem Gegenwind würde die Fahrt jedoch weniger als zwei Tage dauern.
    ***
    Die Schiffsmesse war ein lang gestreckter Raum mit zwei Eingängen. Große Fenster gaben eine hervorragende Sicht aufs Land frei. Hier konnte man die Zeit mit der Lektüre aus der kleinen Bordbibliothek

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