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Adam 01 - Die letzte Chance der Menschheit

Adam 01 - Die letzte Chance der Menschheit

Titel: Adam 01 - Die letzte Chance der Menschheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raimon Weber
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gefühlt. Obwohl er sie in der Finsternis nicht sehen konnte, hatte er das Gefühl, dass sie nicht menschlich gewesen waren. Aber was waren sie dann?
    Ein Traum, sagte er sich. Nur ein böser Traum.
    Ein Blick auf die Uhr an der Kabinenwand zeigte ihm, dass er knapp zwei Stunden geschlafen hatte.
    Die Kwa Zulu flog ganz ruhig. Nur das leise Brummen der Motoren machte Adam deutlich, dass er sich an Bord eines Luftschiffes aufhielt.
    Er stand auf, ging zum winzigen Waschbecken und drehte den Wasserhahn auf. Einige Sekunden lang gluckerte und zischte es in der Leitung, dann ergoss sich ein feiner Strahl über seine Hände. Er kühlte das Gesicht mit dem Wasser und betrachtete sich im Spiegel über dem Becken.
    Er sah übernächtigt aus. Nur seine Augen, das eine orange, das andere intensiv grün, strahlten wie immer. Nur wenige Menschen erinnerten sich nach dem ersten Zusammentreffen mit einem Fremden an dessen Augenfarbe. Aber Adams verschiedenfarbige Augen blieben den meisten im Gedächtnis.
    Noch immer verfluchte er den Unfall von damals. In der Schule hatten sie ihn ständig aufgezogen. Ihn Schlangenauge genannt.
    Adam seufzte und beschloss, in die Schiffsmesse zurückzukehren.
    Kaum hatte er den Raum betreten, begrüßte ihn Delani lauthals.
    »Da ist mein bester Freund! Adam, komm zu uns!«
    Die Frau in dem feuerroten Gewand, die in Johannesburg zugestiegen war, hatte sich zu Delani an den Tisch gesellt.
    »Das ist Mrs Virginia Zimunga«, wurde sie von Delani vorgestellt.
    Adam deutete höflich eine Verbeugung an.
    Mrs Zimunga umgab ein intensiver Duft. Eine Mischung aus Zimt und Vanille.
    »Gute Manieren sind heutzutage nicht die Regel«, kommentierte die Frau wohlwollend Adams Verbeugung.
    Sie war eine zarte Person mit einem schmalen Gesicht, deren Teint an dunkles Mahagoniholz erinnerte. Ihr zierlicher Körper verschwand nahezu in dem viel zu weiten Gewand. Sie griff nach dem Weinglas auf dem Tisch und nippte daran. Bei jeder ihrer Bewegungen erzeugten die vielen goldenen Armbänder an ihren Handgelenken ein leises Klirren.
    »Mein Name ist …«
    »Adam van Dyke«, unterbrach ihn Virginia Zimunga. »Dein Freund hat mir bereits eine Menge über dich erzählt.«
    Delani nickte begeistert. »Ich hatte recht. Sie ist eine Medizinfrau.«
    »Nun … Medizinfrau ist nicht ganz korrekt«, erwiderte Mrs Zimunga. »Ich bin eine Zauberin.«
    Adam musste sofort an Quinton denken. Worin mochte der Unterschied zwischen einer Zauberin und einem Medizinmann bestehen? Mal abgesehen vom Geschlecht.
    »Darf man fragen, warum Sie nach Harare reisen?« Adam deutete in die fast leere Schiffsmesse. In einer Ecke hockte ein älterer Mann und beugte sich kurzsichtig über seine Unterlagen. Ein weiterer Mitreisender starrte übellaunig aus dem Fenster. Ein junger Steward in einer weißen Uniform langweilte sich hinter seiner Bar. »Unser Ziel scheint nicht allzu beliebt zu sein.«
    Virginia lehnte sich zurück. Klirrend schlugen ihre metallenen Armbänder aneinander. »Man benötigt dort meine Hilfe. Hier und da einem armen Kerl die Besessenheit austreiben. Oder den einen oder anderen Fluch zunichtemachen.« Sie senkte verschwörerisch ihre Stimme. »In Harare haben die Dämonen Hochsaison.«
    »Aha.« Adam versuchte, seine Skepsis zu verbergen.
    Doch die Frau schien seine Gedanken lesen zu können. »Mein lieber Adam, was wäre wohl geschehen, wenn du vor fünfhundert Jahren versucht hättest, einem europäischen Viehhirten auszureden, dass seine Welt von Geistern, Hexen und Dämonen bewohnt ist?«
    Mrs Zimunga ließ Adam keine Zeit für eine Antwort. »Er hätte dir eine ganze Reihe von Beweisen für deren Existenz geliefert«, fuhr sie fort. »Und dich für sehr dumm erklärt.«
    »Vor fünfhundert Jahren steckte die Wissenschaft noch in den Anfängen«, erwiderte Adam halbherzig.
    »Wissenschaft!«, rief die Frau so laut aus, dass sogar der Kurzsichtige aufblickte und in ihre Richtung blinzelte.
    Mrs Zimunga trank ihr Weinglas mit einem Schluck aus und stellte es dann wieder auf den Tisch. »Also glaubst du sicher auch an das Gesetz der Schwerkraft!«
    Das leere Glas rutschte quer über die Tischplatte und stoppte unmittelbar vor der Kante. Die Frau hatte es dabei nicht ­berührt.
    »Oha!«, machte Delani und verrenkte sich auf seinem Stuhl, um unter den Tisch zu sehen. »Da ist nichts!«, stellte er fest.
    »Natürlich nicht«, erwiderte Virginia Zimunga amüsiert. »Aber das ist nur harmlose Spielerei.«
    Sie beugte sich vor,

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