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Adam 01 - Die letzte Chance der Menschheit

Adam 01 - Die letzte Chance der Menschheit

Titel: Adam 01 - Die letzte Chance der Menschheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raimon Weber
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widersprach Ta Un, und zum ersten Mal konnte Adam den Anflug einer Gefühlsregung in dessen Gesicht ausmachen. Ta Uns Lippen deuteten ein schmales Lächeln an. Er war amüsiert.
    »Ich muss nun unsere baldige Ankunft bekannt geben.« Ta Un wandte sich um und achtete nicht mehr auf den Jungen hinter seinem Rücken. Er holte ein kleines schwarzes Kästchen aus einer Manteltasche.
    Ein Funkgerät.
    »Du bist nur ein Lügner!«, schrie Adam. »Mein Großvater ist tot! Er ist lange vor meiner Geburt gestorben.«
    »Ach!«, machte Ta Un nur und betätigte einen winzigen Schalter an der Seite des Gerätes.
    ***
    Die Tür flog mit solcher Wucht auf, dass eines der Scharniere aus der Wand brach. Adam hob schützend die Arme vors Gesicht.
    Ein Windstoß fuhr durch die Kabine. Wirbelte Papiere durch die Luft, warf den einzigen Stuhl zu Boden und zerzauste Adam das Haar.
    Als er die Arme wieder senkte, stand der Fremde ungerührt in der Mitte des Raums und wandte ihm den Rücken zu. Das Funkgerät lag einen Meter von ihm entfernt auf dem Boden.
    »Du schon wieder!«, knurrte Ta Un. »Wie hast du es geschafft, dich zu befreien?«
    Adam richtete sich auf, so weit es die Kette am Bettgestell ermöglichte. Er reckte den Hals, um an dem Fremden vorbeiblicken zu können.
    Virginia Zimunga stand im Flur. Auch ihre sonst so korrekte Frisur war zerzaust, aber in ihrem Blick lag wilde Entschlossenheit. »Thaba!« Sie spie das Wort der Kreatur entgegen. »Thaba! Nohana!«
    Ta Un zeigte sich unbeeindruckt. »Das hatten wir doch schon mal.«
    »Thaba! Ninkarrak!« Die Zauberin trat einen Schritt vor und verharrte unmittelbar vor der Türschwelle.
    Ta Un stieß ein kehliges Knurren aus. Es war ein Laut, wie ihn kein menschliches Wesen zustande bringen konnte.
    »Ama dumu ak thahena!«, fuhr Virginia Zimunga unbeirrt fort.
    Die Luft fühlte sich wie elektrisiert an. Adam spürte ein feines Kribbeln auf seinem ganzen Körper. Er suchte nach einem Gegenstand, den er dem Fremden an den Kopf werfen konnte. Aber da war nichts in seiner Reichweite. Außer einem Kissen.
    Ta Un streckte die Arme aus. »Es ist genug!«, brüllte er, und es sah so aus, als würde er nun zum Angriff übergehen.
    »Ninkarrak!«, ertönte eine tiefe Stimme vom Flur her.
    Ta Un zuckte wie unter einem Peitschenschlag zusammen, krümmte sich und wich ein Stück zurück.
    Virginia Zimunga trat zur Seite, und neben ihr erschien die Gestalt eines kugelrunden Mannes in einem tiefschwarzen Umhang. Sein Blick fing kurz Adam ein, dann konzentrierte er sich wieder auf die Kreatur.
    Quinton! Quinton ist hier, dachte Adam, und Erleichterung machte sich in ihm breit. Er ist gekommen, um mich zu retten!
    »Bleib, wo du bist!« Ta Uns Stimme war jetzt wieder ganz ruhig. »Oder ich töte den Jungen!« Er wirbelte eine halbe Körper­drehung herum. Seine rechte Hand umfasste Adams Kehle mit der Kraft eines Schraubstocks. Sofort wurde Adam die Luftzufuhr abgeschnürt. Er versuchte sich zu wehren, doch seine Schläge prallten wirkungslos von der Kreatur ab. Er wurde schwächer, röchelte und sah die Welt durch einen Tränen­schleier.
    »Sagtest du nicht, du musst die Unversehrtheit des Jungen garantieren?«, hörte er Quintons Stimme. Adam kämpfte gegen den schwellenden Schmerz in seiner Brust. Seine Lunge schrie nach Sauerstoff. Seine hervorquellenden Augen suchten nach dem Medizinmann. Etwas huschte über den Boden. Blitzschnell. Adam konnte es nicht genau erkennen. Es sprang in die Höhe. Traf Ta Uns starres Gesicht und klammerte sich fest. Der tödliche Griff um Adams Kehle löste sich. Ta Un riss beide Hände vors Gesicht, um sich von dem Angreifer zu befreien.
    Es war eine riesige Spinne. Braun, behaart. Mit ihren acht Beinen einen Meter groß. Gegen Ta Uns Kraft konnte sie nicht viel ausrichten. Er löste sich mit einem Grunzen von ihrer Umklammerung und schleuderte sie gegen die Wand. Doch der winzige Moment der Ablenkung genügte Quinton. Er stürmte vorwärts. Metall blitzte im Neonlicht auf. Eine kurze Klinge. Der Medizinmann versenkte sie in der linken Körperhälfte seines Gegners.
    Ta Un erstarrte, blickte zuerst auf Quinton und dann auf die Waffe, die ihn verletzt hatte. Er umschloss den Griff der Klinge mit der rechten Hand, zog daran und warf die Waffe mit einem Aufschrei des Entsetzens von sich. Es war seltsam, von dieser unmenschlichen Kreatur solch einen ängstlichen Laut zu hören.
    Adam drückte sich in die hinterste Ecke der Koje, während das Wesen auf die Knie

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