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Adam liebt Eve

Adam liebt Eve

Titel: Adam liebt Eve Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine George
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dass er ihr erzählt hatte, er würde im Baugewerbe arbeiten.
    “Er ist Bauunternehmer.” Francis lachte. “Er reißt hübsche alte Gemäuer ab und ersetzt sie durch monströse Neubauten.”
    “Alle reiße ich gar nicht ab”, widersprach Dan.
    “Stimmt. Einige restaurierst du auch, und zwar hervorragend”, gab Francis zu. “Dan und ich haben anfangs für eine Bank gearbeitet. Wir waren ziemlich erfolgreich und haben gutes Geld verdient. Als mein Vater starb, musste ich nach Eastlegh zurückkehren, und Dan hat sein Bauunternehmen aufgebaut.”
    “Das bleibt aber unter uns, Miss Hunter.” Dan sah sie eindringlich an. “Wenn ich in Ihrem Artikel auch nur ein Wort von dem Sohn des Gärtners lese, der Erfolge als Bauunternehmer feiert, verklage ich Sie.”
    “Keine Sorge. In meinem Artikel geht es um Lord Morville und Eastlegh”, erklärte Jocelyn von oben herab. “Abgesehen davon können Sie mich nicht für etwas verklagen, was den Tatsachen entspricht.”
    “Jetzt hat sie es dir aber gegeben, alter Freund.” Francis lachte amüsiert und stand auf. “Du leistest Jocelyn Gesellschaft, Dan. Ich mache Kaffee.”
    Als sie allein waren, begann Dan abzudecken.
    “Kann ich helfen?”, fragte Jocelyn höflich.
    “Nein.” Er setzte sich wieder und musterte sie feindselig. “So, Jocelyn Hunter. Das ist ja ein unverhofftes Vergnügen. Jedenfalls für mich. Für dich offensichtlich nicht.”
    “Wieso nicht?”
    “Das weißt du ganz genau. Deine Nachricht war ja deutlich genug.” Er beugte sich vor und funkelte sie feindselig an. “Es ist ein ziemlicher Schlag für das Selbstbewusstsein eines Mannes, als Gigolo benutzt zu werden. Wann bist du umgezogen?”
    “Am nächsten Tag.”
    “Und warum durfte ich das nicht wissen?”
    “Verstehst du das denn wirklich nicht? Hinterher war mir das alles schrecklich peinlich.” Sie senkte den Blick. “Ich benehme mich sonst nicht so.”
    “Das weiß ich. Sieh mich gefälligst an.”
    Jocelyn gehorchte zögernd.
    “Dieses jungfräuliche Getue ist völlig überflüssig”, sagte er scharf. “Du warst schließlich diejenige, die mich gebeten hat, mit ihr zu schlafen.”
    “Das ist es ja gerade! Am nächsten Morgen konnte ich kaum glauben, was ich mir da geleistet hatte. Ich habe mich geschämt und hätte es nicht gewagt, dir je wieder ins Gesicht zu sehen.”
    “Hattest du Angst, ich würde dich ins Bett tragen, sowie du mir die Tür geöffnet hättest?”
    “Natürlich nicht.”
    Dan lehnte sich wieder zurück. Er wirkte jetzt völlig entspannt. “Vielleicht habe ich als Ersatzliebhaber ja auch deine Erwartungen enttäuscht.” Er zuckte lässig die Schultern. “Aber dazu eigne ich mich sowieso nicht.”
    Seine Worte trafen sie. “Dann ist ja alles geklärt”, erwiderte sie wütend.
    “Übrigens habe ich dich flüchtig in Ascot gesehen”, sagte er plötzlich. “Ich bin dir gefolgt, sobald ich konnte. Aber du warst ja schneller als der Gewinner des letzten Rennens und warst plötzlich verschwunden. Hast du mich nicht gesehen?”
    “Nein”, behauptete Jocelyn heiser. “Ich war ganz in meine Arbeit vertieft.” Sie sah erleichtert auf, als Francis mit dem Kaffeetablett hereinkam.
    “Tut mir leid, dass es so lange gedauert hat”, entschuldigte er sich. “Hoffentlich habt ihr euch gut unterhalten.”
    “Selbstverständlich”, sagte Dan. “So gut habe ich mich schon lange nicht mehr unterhalten. Vielen Dank, Francis. Das Essen war ausgezeichnet, wie immer.”
    “Wenn ich ihn besuche, lässt er immer Essen bringen”, erklärte Francis und bat Jocelyn, Kaffee einzuschenken. “Deshalb kochen wir selbst, wenn er uns mal wieder beehrt.”
    Jocelyn schenkte Kaffee ein und lächelte Francis zu. Dan ignorierte sie geflissentlich. “Könnten wir nach dem Kaffee mit dem Interview beginnen?”, bat sie.
    Dan schob seine Kaffeetasse zur Seite, ohne auch nur einen Schluck getrunken zu haben, stand auf und sah Jocelyn kühl an. “Es war sehr interessant, Sie wiederzusehen, Miss Hunter. Leben Sie wohl.”
    “Auf Wiedersehen”, antwortete sie höflich.
    Francis entschuldigte sich, um seinen Freund hinauszubegleiten. Als er sich wieder an den Tisch setzte, musterte er Jocelyn verwundert. “Sie scheinen sich ja nicht gerade blendend mit Dan zu verstehen.”
    Im Gegenteil, dachte sie und rang sich ein Lächeln ab. “Vielleicht hat es ihn gestört, mit einer Journalistin an einem Tisch sitzen zu müssen.”
    “Möglich.” Francis schien allerdings nicht sehr

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