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Adam liebt Eve

Adam liebt Eve

Titel: Adam liebt Eve Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine George
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im Sonnenschein wie ein Schloss wirkte.
    Kein Wunder, dass viele Firmen sich darum rissen, hier Tagungen zu veranstalten. In einer so reizvollen Umgebung muss jede Konferenz von Erfolg gekrönt sein, dachte Jocelyn beeindruckt, als sie die breite Terrassentreppe hinaufging und durch eine lichtdurchflutete Säulenhalle schritt, in der zwei alte Kommoden und eine Blumensäule mit frischen Schnittblumen standen. Schließlich erreichte Jocelyn eine schwere Eichentür und betätigte den Türklopfer.
    Kurz darauf öffnete eine schlanke, sehr gut gekleidete Dame die Tür. “Miss Hunter? Lord Morville lässt sich entschuldigen. Er ist aufgehalten worden und schlägt vor, dass ich Ihnen schon mal das Haus zeige, bis er kommt. Ich bin Elizabeth Wilcox, die Haushälterin.”
    “Ich freue mich, Sie kennenzulernen.” Jocelyn lächelte herzlich. “Das ist sehr nett von Ihnen. Vielen Dank.”
    “Wir machen den kurzen Rundgang”, sagte Mrs Wilcox. “Lord Morville zeigt Ihnen nach dem Mittagessen den Rest.”
    Jocelyn wurde durch großzügige Räume mit edlen Möbeln und beeindruckenden Gemälden geführt. Der Salon war hellgelb gestrichen und mit vergoldeten, mit Damast bezogenen Sitzmöbeln eingerichtet, während im Herrenzimmer schwere Möbel standen. Im Ballsaal verliebte sie sich in eine wunderbare Deckenmalerei, und am beeindruckenden Esstisch hatten sicher dreißig Personen Platz. Eine elegante Treppe führte zur Galerie, wo weitere Gemälde hingen. Von hier aus gingen Schlafzimmer ab, die mit Himmelbetten ausgestattet waren.
    “Nur wenige herrschaftliche Anwesen sind so komfortabel ausgestattet”, erklärte Mrs Wilcox stolz. “Teile des Gebäudes haben sogar Zentralheizung. Die hat Lord Morvilles amerikanische Großmutter einbauen lassen.”
    “Es ist wirklich alles sehr beeindruckend. Und so gepflegt”, sagte Jocelyn.
    “Vielen Dank. Glücklicherweise habe ich gute Mitarbeiter.” Die Haushälterin lächelte und sah auf die Uhr. “Jetzt zeige ich Ihnen, wie Sie zum Bauernhof kommen.”
    “Einen Bauernhof gibt es hier auch?”, fragte Jocelyn staunend.
    Mrs Wilcox lächelte bedauernd. “Leider wohnt Lord Morville nicht mehr im Haus. Als sein Vater starb, ist er ins Bauernhaus gezogen.”
    Jocelyn folgte der Wegbeschreibung, fuhr an einem Irrgarten vorbei und dann durch ein Wäldchen. Schließlich tauchte vor ihr ein großes Haus auf, das von einer gepflegten Buchsbaumhecke umgeben war. Sie parkte den Wagen, öffnete ein schmiedeeisernes Tor und ging zum Haus. Der Gartenweg war von Rosenbeeten gesäumt. Bevor sie anklopfen konnte, wurde die schwere Eichentür von einem lächelnden blonden Mann in Jeans und Karohemd geöffnet.
    “Lord Morville?” Jocelyn lächelte ebenfalls. “Ich bin Jocelyn Hunter.”
    “Bitte nennen Sie mich Francis”, sagte er schnell und reichte ihr zur Begrüßung die Hand. Er hatte graue Augen und ein hübsches Gesicht. Die Ähnlichkeit mit den Familienporträts in der Galerie war verblüffend. “Tut mir leid, dass ich bei Ihrer Ankunft nicht da war, Miss Hunter. Wir mussten noch etwas wegen der neuen Buchung besprechen.”
    Ob mit ‘wir’ wohl Lady Morville gemeint ist? überlegte Jocelyn. Francis war ihr auf den ersten Blick sympathisch. “Ich bin übrigens Jocelyn.”
    “Prima, Jocelyn.” Er führte sie durch eine rechteckige Diele ins Wohnzimmer, dessen Wände getäfelt waren. Eine elegante Chintzgarnitur und ein massiver Kamin beherrschten den großzügigen Raum. Francis bot ihr einen Sessel an und ging zu einem Tablett, auf dem Glaskaraffen standen. “Was darf ich Ihnen zu trinken anbieten?”
    “Etwas Kühles bitte. Aber keinen Alkohol.” Jocelyn war froh, dass sie sich so dezent gekleidet hatte wie ihr Gastgeber. Sie trug eine schlichte weiße Bluse und eine beigefarbene Leinenhose.
    “Ich finde, wir essen erst, dann führe ich Sie herum, und Sie können Fragen stellen.” Er reichte ihr ein hohes Glas. “Das können Sie natürlich auch jetzt schon tun.”
    “Es hat mich überrascht, dass Sie nicht im Herrenhaus wohnen”, sagte Jocelyn. “Ist es nicht ein merkwürdiges Gefühl, plötzlich in einem viel kleineren Haus zu leben?”
    “Ganz und gar nicht.” Er lächelte. “Als Kind war mir der Zutritt zu den herrschaftlichen Räumen sowieso verboten, und die Schlafzimmer hier sind wesentlich bequemer als mein altes Zimmer drüben.”
    Francis sah auf, als eine junge Frau ins Zimmer kam. “Ach, Sarah, das ist Miss Hunter, von der
Daily Post.”
    Sarah war

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