Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Adam liebt Eve

Adam liebt Eve

Titel: Adam liebt Eve Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine George
Vom Netzwerk:
Schönheitsfehler: Dan hatte ihr noch nie gesagt, dass er sie liebte. Vielleicht fand er es schwierig, seine Gefühle auszudrücken. So war es ihr ja bisher auch gegangen. Doch im Moment war sie so glücklich, dass sie am liebsten aller Welt erzählt hätte, wie sehr sie in Dan verliebt war.
    Der Donnerstag war noch hektischer als sonst, und Jocelyn war froh, als sie endlich in ihrer Wohnung war. Erschöpft ging sie die Treppe hoch und beschloss, ein Bad zu nehmen und anschließend sofort ins Bett zu gehen. Sie wollte am Freitag ausgeruht sein, wenn sie Dan endlich wiedersah.
    Jocelyn hatte sich gerade ausgezogen und war in ihren Bademantel geschlüpft, als es klingelte. Sie vergaß ihre Müdigkeit und lief zur Tür. “Du bist aber ungeduldig”, sagte sie in die Gegensprechanlage, ohne zu hören, wer da war. Für sie stand fest, dass es nur Dan sein konnte.
    Doch der Mann, der die Treppe heraufkam, war schlank und blond und wesentlich kleiner als Dan. Es war Peter Sadler, der kurz darauf triumphierend lächelnd vor ihr stand.
    “Was, um alles in der Welt, willst denn du hier?”, fragte sie wütend. “Woher hast du meine Adresse?”
    “Ich habe Anna neulich getroffen. Sie hat mir erzählt, dass du jetzt in Acton wohnst. Da die Holts unsere Wohnung gekauft haben, musste ich nur zwei und zwei zusammenzählen.”
    “Ich kann dich leider nicht hereinbitten”, sagte sie kurz angebunden. “Ich bin müde und will ins Bett.”
    Er strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht und betrachtete sie forschend. “Du hast dich verändert. So hartherzig kenne ich dich gar nicht.”
    Jocelyn sah ihn abweisend an und fragte sich, was sie eigentlich an ihm gefunden hatte.
    “Ich hätte mich ja gern eher bei dir gemeldet, Jocelyn, aber ich wusste nicht, wo du wohnst.” Er kam näher. “Ich wollte mich dafür bedanken, dass du die Möbel geschickt hast und den Scheck.”
    “Gut, ich hab’s vernommen. Jetzt kannst du wieder gehen.”
    “Einen Moment noch, Jocelyn. Ich weiß jetzt, dass ich einen großen Fehler gemacht habe. Ich möchte dich zurückhaben.”
    Sie sah ihn fassungslos an. “Du machst Witze.”
    Peter kniff drohend die Augen zusammen. “Darüber macht man keine Witze. Nach der Athena-Geschichte ging bei mir alles drunter und drüber. Aber jetzt habe ich mich wieder gefangen und über alles nachgedacht.”
    “Ich auch”, sagte Jocelyn schnell. “Und du hast recht, Peter, ich habe mich verändert. Und mein neues Leben gefällt mir ausnehmend gut. Für dich ist kein Platz darin.”
    Er musterte sie boshaft. “Ich bedeute dir also nichts mehr?”
    “Vielleicht erinnerst du dich daran, dass du mein Selbstwertgefühl fast völlig zerstört hast.” Sie musterte ihn kühl. “Wenn ich jetzt an dich denke, falls überhaupt, dann betrachte ich die Episode mit dir als Teil des Erwachsenwerdens.”
    “So kann man das wohl kaum nennen, Jocelyn, immerhin bist du schon zweiunddreißig Jahre alt.” Er lachte höhnisch.
    “Stimmt. Ich habe viel zu viel Zeit mit dir verschwendet.”
    Peter packte sie plötzlich an den Armen. “Ich werde dich schon dazu bringen, mich wieder zu begehren!”
    “Also wirklich, Peter”, sagte sie betont gelangweilt, was sie sofort bedauerte, als er sie an sich riss und sie hart zu küssen begann. Sie versuchte, ihn wegzustoßen, doch er trat ihr mit dem Stiefel auf den nackten Fuß. Ihr Schmerzensschrei wurde von seinem Mund erstickt. Im nächsten Moment lag sie auf dem Sofa und Peter auf ihr, hielt sie mit einer Hand fest und schob mit der anderen den Bademantel auseinander. Dabei küsste er sie die ganze Zeit, sodass sie nicht einmal schreien konnte.
    So plötzlich, wie er sie angefallen hatte, so unvermittelt ließ er sie auch wieder los. Mit einem triumphierenden Lächeln stand er auf. Als Jocelyn seinem Blick folgte, bemerkte sie entsetzt, dass Dan an der Tür stand und offenbar alles mit angesehen hatte. Sie zog den Bademantel wieder zusammen und streckte flehend die Hand nach Dan aus.
    Doch Dan bedachte sie nur mit einem verächtlichen Blick, der ihr durch und durch ging, drehte sich um und verschwand.
    Peter hielt ihr höflich die Hand hin, als wäre nichts passiert.
    “Verschwinde!”, rief Jocelyn außer sich.
    “Natürlich.” Er strich sich das Haar aus der Stirn. “Tut mir leid, dass ich so grob war.”
    “Ich sollte die Polizei rufen.”
    “Das hätte wenig Sinn, Jocelyn. Ich habe dich ja nicht vergewaltigt.”
    Sie war so wütend, dass sie ihn am liebsten die Treppe

Weitere Kostenlose Bücher