Adam liebt Eve
übertrieben.” Sie errötete verlegen.
Anna und Hugh kamen herauf. “Was machen die Füße?”, fragte Anna.
“Sieh selbst.”
Dan sah Hugh fragend an. “Könntest du ihr ein Paar Socken leihen?”
“Klar.” Hugh lächelte amüsiert. “Welche Farbe darf es sein, Jocelyn?”
“Die Farbe ist egal, Hauptsache, sie passen. Jetzt hört bitte auf, meine Füße anzustarren”, fügte Jocelyn verlegen hinzu.
Anna legte den Arm um sie. “Setz dich, ich werde die Socken aussuchen. Anschließend kannst du Jocelyn hinuntertragen, Dan.”
“Das ist völlig unnötig”, widersprach Jocelyn wütend, musste aber erkennen, dass sie wirklich nicht gehen konnte. Die wenigen Schritte zu einem Stuhl waren ihr schon zu viel.
“Und wie fühlst du dich sonst? Abgesehen von den Füßen?”, fragte Dan, als sie wieder allein waren.
“Prima.” Jocelyn funkelte ihn wütend an.
“Wird dir nicht mehr schwindlig?”
“Nein.”
Er ließ den Blick über ihren Pullover gleiten, unter dem sich ihr Bauch abzeichnete. “Und dem Baby geht es auch gut?”
“Ja. Wenn du mir meine Handtasche bringst, zeige ich dir ein Bild. Es ist eine Ultraschallaufnahme”, fügte sie hinzu, als sie seinen ungläubigen Gesichtsausdruck bemerkte.
Dan betrachtete ehrfürchtig die Aufnahme. “Weißt du, ob es ein Junge oder ein Mädchen wird?”
Sie schüttelte den Kopf. “Nein, ich möchte mich überraschen lassen.”
Anna kam mit einem Paar riesiger schwarzer Socken in der Hand zurück. “Gut, dass Hugh so große Füße hat.” Behutsam zog sie ihr die Strümpfe an.
“Ja, die sind gut.” Jocelyn lächelte dankbar.
Dan beugte sich vor und hob sie hoch. “Ich bringe dich zum Auto.”
“Jocelyn fährt doch erst nach dem Mittagessen”, protestierte Anna.
“Ich bringe sie zu meinem Vater. Er hat sie zum Kaffee eingeladen”, erklärte Dan außer Atem, als er Jocelyn die Treppe hinuntertrug. “Keine Sorge, Anna, ich passe schon auf sie auf.”
“Aber bleibt nicht so lange. Sie hat noch nicht gefrühstückt.”
“Das ist doch nichts Neues”, sagte Jocelyn leise vor sich hin.
Dan, der es gehört hatte, verzog missbilligend das Gesicht. “Dann wird es Zeit, dass du dich umstellst. Schon gut, Anna, ich sorge dafür, dass sie frühstückt.”
“Ich will das alles nicht”, sagte Jocelyn trotzig, als sie ins Auto verfrachtet wurde.
“Du wirst nicht gefragt. Mein Vater möchte dich sehen. Er hat offenbar einen Narren an dir gefressen. So etwas passiert sehr selten.”
“Er wird seine Meinung schnell ändern, wenn er sieht, dass ich schwanger bin.”
Dan lachte amüsiert. “Wie kommst du denn darauf?”
Sie errötete. “Alleinerziehende Mütter gibt es hier in der Gegend sicher nicht.”
“Francis beschäftigt zwei. Dein Anblick dürfte meinen Vater kaum schockieren.”
Sam Armstrong kam aus dem Haus, als er das Auto vorfahren hörte, und öffnete Jocelyn höflich den Wagenschlag. “Kommen Sie herein, Miss Hunter.” Er reichte ihr die Hand, und Jocelyn schüttelte sie wortlos. Es war ihr peinlich, dass er sofort sehen konnte, was mit ihr los war.
“Ich muss Jocelyn ins Haus tragen, Vater”, sagte Dan. “Sie passt in keine Schuhe.”
Sam Armstrong trat zur Seite und beobachtete mit unbeweglicher Miene, wie sein Sohn sie aus dem Wagen hob.
“Setz sie vor dem Kamin ab, Dan. Es ist heute Morgen etwas kühl.”
Dan ließ sie in einen der Ledersessel am Kamin gleiten und richtete sich auf. “Ich kümmere mich um den Kaffee. Jocelyn hat noch nicht gefrühstückt”, sagte er.
“Dann schneide Brot”, bat Sam. “Ich toaste es am Feuer.” Er zog einen Schemel hervor und schob ihn zu ihr. “Legen Sie die Füße hoch, Kind.”
“Danke. Das ist wunderbar. Hat Ihre Frau den Bezug gemacht?” Sie bewunderte die feine Gobelinarbeit.
“Ja, sie war sehr begabt.” Sam setzte sich in den anderen Ledersessel. “Jetzt benutze ich ihn. Manchmal spüre ich die Gicht in den Füßen.”
“Und er weigert sich, seine Tabletten zu nehmen”, sagte Dan, der gerade das Brot brachte. “Butter kommt gleich.”
Jocelyn fühlte sich sehr wohl in Sam Armstrongs Gesellschaft. Erfreut sah sie zu, wie er eine Brotscheibe aufspießte und übers Feuer hielt. “Ich habe seit meiner Kindheit keinen richtigen Toast mehr gegessen”, sagte sie.
Sam sah sie an. “Dan hat mir erzählt, dass Ihr Vater Pastor war.”
“Ja, das stimmt. Er fehlt mir sehr. Besonders jetzt.” Sie strich sich vielsagend über den Pullover.
“Ich habe
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