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Adam liebt Eve

Adam liebt Eve

Titel: Adam liebt Eve Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine George
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sie wieder mit Dan allein war.
    “Wie kannst du das nur so leicht nehmen?”, fragte er pikiert und fluchte unterdrückt, als zwei dienstbare Geister herbeieilten, um die Scherben zu beseitigen. Er umfasste ihre Hand und fragte: “Wollen wir einen kleinen Spaziergang machen? Im Haus ist es furchtbar heiß.”
    “Ja, gern.” So gut es ging, versuchte sie, ihre schmerzenden Füße zu ignorieren.
    “Warum humpelst du?”, fragte Dan, dem so leicht nichts entging.
    “Weil mir die Füße wehtun.”
    “Selbst schuld, wieso musst du auch so hohe Absätze tragen, noch dazu in deinem Zustand?”
    “Mein Zustand ist ganz allein meine Sache.” Jocelyn zuckte zusammen, als Dan ihre Hand so fest umschloss, dass es wehtat.
    “Den Mann, der dafür verantwortlich ist, geht es sicher auch etwas an.”
    “Nein, in diesem Fall nicht.”
    “Er weiß nichts davon?”
    “Nein.”
    “Wieso nicht?”
    Jocelyn hatte eine Bank entdeckt. “Können wir uns bitte setzen?”, fragte sie. “Sonst kann ich meine Füße nämlich vergessen.”
    Dan setzte sich wortlos zu ihr auf die Bank und sah sie im Mondschein forschend an. “Ist Sadler der Vater?”, fragte er schließlich.
    “Selbstverständlich nicht!” Sie betrachtete seine zu Fäusten geballten Hände.
    “Ist es von mir? Nun mach doch endlich den Mund auf!”
    “Natürlich ist es von dir.” Sie sah ihn wieder an.
    “Ist das wahr?”, fragte er rau.
    “Ja, ich schwöre es, so wahr mir Gott helfe. Aber es liegt natürlich an dir, ob du mir glaubst oder nicht.” Jocelyn lächelte tröstend. “Mach dir keine Sorgen, Dan, selbst wenn du mir glauben würdest, werde ich dich nicht um Hilfe bitten.”
    “Mach dich nicht lächerlich!”, rief er aufgebracht.
    “Nicht so laut, Dan, sonst kommen Hugh und Francis gleich angerannt, um zu sehen, was los ist.”
    Dan riss sich zusammen, so schwer es ihm auch fallen mochte. “Hast du deshalb bei mir angerufen, nachdem …?”
    “Nachdem Peter Sadler mich überfallen hatte? Nein, zu dem Zeitpunkt wusste ich noch gar nichts von meinem Glück.”
    “Seit wann weißt du es?”
    “Ich habe es vermutet, als ich damals vor dem Restaurant ohnmächtig geworden bin. Irgendwie fühlte ich mich ständig elend. Schließlich bin ich zum Arzt gegangen.”
    “Aber du musst doch eher gewusst haben, was mit dir los ist!”
    “Nein. Alles war wie immer, ganz regelmäßig. Das scheint manchmal zu passieren. Den Grund für meine Appetitlosigkeit und Übelkeit habe ich auf etwas anderes geschoben.”
    “Und worauf?”
    Sie lachte verächtlich. “Streng deine Fantasie mal etwas an, Dan. Ich schwebte im siebten Himmel, wollte zu dir ziehen, und dann lässt du mich von einer Minute auf die andere fallen wie eine heiße Kartoffel. Dass einem da der Appetit vergeht, ist doch wohl verständlich.”
    “Nach dem Interview habe ich immer wieder bei dir angerufen. Warst du immer unterwegs, als ich angerufen habe?”
    “Nein, ich habe gehört, wie du auf Band gesprochen hast.”
    “Und du hast dich geweigert, den Hörer abzunehmen.” Er lächelte verlegen. “Rache ist süß, oder?”
    “Ja, allerdings.” Jocelyn stand auf und zuckte zusammen. Ihre Füße schmerzten noch stärker. “Komm, lass uns wieder zu den anderen gehen.”
    Dan sprang auf und umfasste ihre Hände. “Wir können doch nicht einfach so zur Tagesordnung übergehen! Wann ist der Geburtstermin?”
    “Zu Beginn des Frühjahrs.”
    Dan betrachtete ihren runden Bauch. “Bei unserer ersten Liebesnacht hast du mir versichert, es würde keine Gefahr bestehen.”
    Sie löste sich aus seinem Griff und ging aufs Haus zu. “Ich hatte völlig vergessen, dass ich die Pille nicht mehr genommen hatte, seit Peter mich verlassen hatte. Ich habe erst wieder damit angefangen, als du wieder in meinem Leben aufgetaucht bist. Offensichtlich war es da schon zu spät.”
    “Offensichtlich. Dabei wolltest du doch gar kein Kind.”
    “Du aber auch nicht. Sonst hätte ich mich vielleicht schon bei dir gemeldet.”
    “Ich hatte ein Recht, es zu erfahren, Jocelyn.”
    “Das haben die anderen auch alle gesagt.”
    Dan blieb stehen und umfasste ihre Schultern. “Dann wissen also alle außer mir von meiner Vaterschaft?”
    “Nur die Menschen, die mir etwas bedeuten.”
    “Und ich bedeute dir nichts”, sagte er verbittert.
    Jocelyn befreite sich aus seinem Griff. “Bei unserer letzten Begegnung hast du gesagt, du könntest es nicht ertragen, mich zu berühren. Wie konntest du da von mir erwarten,

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