Adam liebt Eve
einschenkst.”
Dan beruhigte sich wieder. “Dann bleibt mir keine Wahl, Mylord.”
“Hör auf mit dem Unsinn, Dan”, sagte Francis ärgerlich. “Und setz dich endlich wieder hin, damit wir die Angelegenheit in Ruhe aus der Welt schaffen können.” Als Dan wieder im Sessel seines Vaters Platz genommen hatte, setzte Francis sich auf die Armlehne und erklärte: “Ich habe dir ja neulich schon erzählt, Jocelyn, dass meinesgleichen ständig bemüht sein muss, das Anwesen irgendwie in Schuss zu halten. Leider herrscht chronische Ebbe in der Kasse. Dan hängt genauso an Eastlegh wie ich, deshalb denkt er sich laufend neue Wege aus, wie ich zu Geld kommen könnte. Er hat beispielsweise dieses Haus und etwas Land für seinen Vater gekauft. Von dem Geld konnten wir wieder ein Stück von Eastlegh restaurieren. Und als Adelstitel verkauft wurden, hat er einen von mir erworben. Er hatte nämlich gerade einen Landsitz in der Nähe gekauft und restauriert und dachte, er würde sich noch besser verkaufen, wenn ein Titel mit dem Land verbunden ist. Und natürlich hatte er recht. Den ganz großen Coup hat er jedoch gelandet, als er Eastlegh für ein Wochenende für eine Tagung mieten wollte”, fügte Francis hinzu.
“Natürlich wollte Lord Morville das Haus kostenlos zur Verfügung stellen”, sagte Dan trocken.
“Aber Dan bestand auf einem richtigen Vertrag. Und seitdem stellen wir das Haus Firmen für Tagungen zur Verfügung, und zwar mit großem Erfolg”, erklärte Francis zufrieden.
“Hast du Francis vorgeschlagen, ins Bauernhaus zu ziehen, Dan?”, fragte Jocelyn.
“Nein, darauf bin ich selbst gekommen”, antwortete Francis. “So, jetzt kennst du die ganze Geschichte, Jocelyn. Dan hatte nie das Verlangen nach einem Titel.”
“Nein, ich wollte ihn nur wegen des Profits haben”, fügte Dan ironisch hinzu.
“Könntest du dich jetzt dazu durchringen, Dan zu heiraten, Jocelyn?”, fragte Francis und zuckte zusammen, als Dan seinen Arm umklammerte.
“Ich wäre dir sehr dankbar, wenn du mich einige Minuten mit Jocelyn allein lassen würdest. Ich möchte ihr selbst einen Heiratsantrag machen”, sagte Dan sarkastisch. “Und nimm meinen Vater mit. Ihr könnt ja seinen geliebten Garten bewundern.”
Francis kam seiner Bitte sofort nach. Als sie allein waren, sah Jocelyn Dan an. “Ich muss mich wohl bei dir entschuldigen.”
“Ach was.”
“Allerdings hast du mich auch provoziert, als du damals den Titel erwähnt hast”, sagte sie vorwurfsvoll.
“Ich wollte dich nur aus der Reserve locken.”
Frustriert betrachtete sie ihre geschwollenen Füße. Am liebsten wäre sie Francis gefolgt.
“Diesmal läufst du mir nicht davon”, sagte Dan zufrieden.
“Nein. Ich hätte gern noch eine Tasse Kaffee.”
Dan schenkte ihr eine Tasse ein und setzte sich wieder. “So, wie ich bereits sagte, bevor Seine Lordschaft uns so abrupt unterbrochen hat, wir sollten heiraten, Jocelyn.”
Sie sah ihn lange an. “Nein”, sagte sie schließlich.
“Was soll das heißen?”
“Das Gegenteil von ‘ja’.”
“Du scheinst dir einen Spaß daraus zu machen. Ich weiß, dass ich dir wehgetan habe, aber …”
“Das hast du allerdings, aber ich bin darüber hinweg.”
“Gut. Würdest du mich dann wenigstens des Kindes wegen heiraten?”
“Du meinst, wir sollen eine Vernunftehe eingehen?” Es machte Jocelyn Spaß, zu beobachten, wie sehr Dan sich zusammenreißen musste. “Ist das nicht etwas altmodisch?”
“Jetzt mach dich doch nicht ständig darüber lustig! Die Situation ist ernst!”
“Ich weiß.” Sie sah jetzt ein, dass sie besser auf die zweite Tasse Kaffee verzichtet hätte. “Ich fürchte, ich brauche deine Hilfe”, sagte sie zögernd.
“Was ist los?”, fragte er besorgt und sprang auf.
Jocelyn seufzte. “Ich muss ins Badezimmer. Ich hoffe, es ist hier unten.”
Dan lächelte amüsiert. “Das hoffe ich auch. Du wiegst mindestens eine Tonne.”
“Sehr schmeichelhaft.” Wütend versuchte sie aufzustehen.
“Komm, Jocelyn, lass dir doch helfen. Bitte!”
Sie sah ihn feindselig an, gab jedoch nach.
Dan hob sie hoch und brachte sie durch die Eingangshalle nach draußen und durch einen Hintereingang wieder ins Haus. Vor einem modernen Badezimmer setzte er sie schließlich ab. “Kommst du jetzt allein zurecht?”, fragte er besorgt.
“Ja.” Sie machte ihm die Tür vor der Nase zu.
Nach dem köstlichen Mittagessen, das Sam zubereitet hatte, verabschiedete Jocelyn sich herzlich, und Dan
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