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Adelshochzeit 2

Titel: Adelshochzeit 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Brendan
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auf die Lippe. Sie hatte sich zu sehr von den Gefühlen irritieren lassen, die dieser verflixte Mann in ihr auslöste!
    Vage nahm sie wahr, dass fast alle Gäste den Musiksalon aufgesucht hatten, und schon drangen leise Töne an ihr Ohr. Unsicher schaute sie diesem aufreizenden Menschen hinterher, der jeden Moment fort sein konnte.
    Tief sog sie den Atem ein, dann eilte sie ihm entschlossen nach. „Mr. Hunter!“ Bestimmt hatte er sie gehört, trotzdem ignorierte er sie einfach. Während ihr Tränen der Wut in die Augen schossen, packte sie seinen Ellenbogen und stolperte ein wenig, als er sich jäh umwandte.
    „Ich kann nicht glauben, dass Sie einfach davongehen, ohne mir Ihre Neuigkeiten mitzuteilen!“, presste sie zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. „Sie lassen sich zu leicht in Ihrem Stolz verletzen, Sir.“
    „Ist das eine Entschuldigung?“, fragte er, ihren Blick suchend.
    Eigentlich hätte sie eine selbstgefällige Miene erwartet, weil er sie dazu gebracht hatte, ihm nachzulaufen, doch er wirkte nur sehr ernst.
    „Wenn Sie möchten, dass ich mich … äh … ja, es ist eine.“ Der Hauch eines Lächelns spielte um seine Lippen. „Emily, ich verlange nichts, das Sie nicht freiwillig geben.“
    Er sah, wie ihr unter seinem eindringlichen Blick die Röte in die Wangen stieg. Also konnte er sich nicht verkneifen, sie daran zu erinnern, dass sie seinen Kuss erwidert hatte.
    „Ihnen scheint heiß zu sein.“ Er deutete auf eine Fenstertür zu ihrer Rechten. „Erlauben Sie mir, Sie auf die Terrasse zu begleiten, dort ist es kühler.“
    Rasch schaute Emily umher. Der Raum hatte sich inzwischen geleert. „Hier sind wir doch ganz unter uns, Sir.“
    „Ich denke, die Terrasse ist vorzuziehen. Was ich Ihnen mitzuteilen habe, ist unerfreulich, und allzu oft haben die Wände Ohren.“ Wie zum Beweis huschte hinter einer pompösen Marmorsäule eine junge Dame hervor, die ihnen einen verstohlenen Blick schenkte, ehe sie im Musiksalon verschwand.
    „Emily, von mir haben Sie nichts zu befürchten.“ Mark klang ausgesprochen ehrlich, nur seine Augen blitzten spöttisch. „Ich werde nichts tun, das Ihnen missfällt.“
    Bedrückt sah Emily zu Boden. Vermutlich wusste er, dass ein weiterer Kuss eher ihr Gefallen erregen würde. Gerade als ihr Widerstand schwand, entdeckte sie eine Person, bei deren Anblick sie alle ihre Schranken wieder aufrichtete.
    Im Musiksalon ließ sich eben Mrs. Emerson auf einem Stuhl nahe der Türen nieder. Sie schien nicht zu bemerken, dass Mark Hunter mit einer anderen Frau ein sehr privates Gespräch führte.
    Oder wenn sie es gesehen hatte, machte sie sich nichts daraus. Die blasierte, weltgewandte Dame war sich ihrer Position anscheinend so sicher, dass sie törichte Frauen wie Emily, die ihren Liebhaber insgeheim faszinierend fanden, einfach ignorierte. Falls Mark seine Geliebte gesehen hatte, ließ er sich nichts anmerken. Emily begann langsam zu kochen. Er hatte die Frechheit, ihr zu sagen, er sei einzig und allein ihretwegen hier, wo dort drüben im Musiksalon seine Mätresse auf ihn wartete! Hatte den Nerv, sie an gestohlene Küsse zu erinnern … mit ihr zu flirten … sie ins Dunkel der Terrasse zu entführen … obwohl er in Begleitung der Frau hier war, die er liebte.
    Verblüfft stellte Mark fest, dass das Tauwetter zwischen ihnen beiden nicht länger anhielt. Suchend schaute er sich um und entdeckte, was Emily so ungnädig gestimmt hatte: Barbara, die ihn starr musterte, bis in diesem Moment ein Lakai die Türen des Musiksalons schloss. Innerlich fluchte er. Sie gehörte nicht zu Lady Gerrards engerem Kreis, sodass er geglaubt hatte, hier vor ihrer nachgerade penetranten Überwachung sicher zu sein. Seit einigen Monaten schon irritierten ihn ihre Besitzansprüche und die permanenten Anspielungen auf eine Heirat.
    „Vielleicht unterhalten wir uns besser ein anderes Mal“, schlug Emily in eisigem Ton vor. „Wie wäre es mit morgen? Um vier im Hyde Park an der Serpentine?“
    Ohne auf Antwort zu warten, wollte sie davongehen.
    „Wenn Sie glauben, dass ich springe, wenn Sie pfeifen, muss ich Sie enttäuschen. Ich würde nicht kommen.“
    Emily wirbelte herum und funkelte ihn wütend an. „So sagen Sie mir jetzt und hier, was Sie wissen!“
    „Ja, aber kommen Sie mit hinaus!“
    „Sir, Sie müssen sehr gut wissen, dass ich das nicht tun sollte, und ich staune, dass Sie es vorschlagen, obwohl Ihre Freunde und Familienangehörigen in der Nähe sind. Sie mögen

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