Adelshochzeit 2
Aber niemand weiß tatsächlich genau, wie es zwischen uns ist. Nur wir beide.“
„Hat deine Schwester dich über unser Verhältnis befragt?“
Helen nickte wieder und unterdrückte ein Lachen. „Da wir offen miteinander sein wollen, macht es dir sicher nichts aus, wenn ich dir etwas ziemlich Schockierendes verrate. Ich fürchte, Charlotte hat irgendwie den Eindruck gewonnen, dass dein Interesse an mir ehrenhafter Art ist.“ Sie presste die Hand auf den Mund, weil sie wieder lachen musste. „Ich war zu feige, ihr zu erklären, dass es keine Doppelhochzeit geben wird.“
Als Jason nichts darauf sagte, sah sie zu ihm hoch. „Bist du böse? Ich hätte es nicht erwähnt, aber ich dachte … es würde dich auch amüsieren“, erklärte sie zaghaft. „Ich hoffe, du glaubst nicht, dass ich Charlotte auf den Gedanken gebracht habe.“
„Warum sollte ich so etwas glauben? Schließlich weiß ich, dass du nicht den Wunsch hegst, wieder zu heiraten. Oder hast du deine Meinung geändert?“
Sie sahen sich einen langen Moment in die Augen, ehe Helen den Blick senkte. Sie hatte Harry geliebt, sie konnte keinen anderen Gatten nehmen. Oder? „Nein … natürlich habe ich meine Meinung nicht geändert“, flüsterte sie und wusste im selben Moment, dass sie log. Es gab einen Mann, den sie heiraten würde, aber es war ausgeschlossen, dass er sie darum bat.
Ihr fiel wieder ein, wie sie als junges Mädchen von Jason Hunter geträumt hatte. Als sie sich nicht mehr begegnet waren, hatte ihre jugendliche Schwärmerei für ihn aufgehört, und nachdem sie Harry Marlowe begegnet war, hatte sie nie mehr an Jason gedacht. Und trotzdem erinnerte sie sich jetzt daran, wie sie in Surrey im Gras gesessen und die Blütenblätter von den Gänseblümchen gezupft hatte … Er liebt mich, er liebt mich nicht, er …
„Kein Grund, dir Gedanken zu machen. Allerdings glaube ich, dass es besser wäre, wenn du noch damit wartest, Charlottes Hoffnungen zu zerstören“, unterbrach Jason ihre melancholischen Erinnerungen. „Sobald sie erst einmal verheiratet ist, sieht sie die Dinge vielleicht mit anderen Augen.“
Helen nickte, aber die plötzliche Erkenntnis über ihre wahren Gefühle hatte sie aus dem Gleichgewicht gebracht, und sie fühlte sich auf einmal sehr verletzlich. Sie wollte sich aufsetzen, um darüber nachzudenken, ob Harry vielleicht doch nicht der einzige Mann war, der einen Anspruch auf ihr Herz besaß, aber Jason zog sie wieder an sich. Er drehte sanft ihr Gesicht zu sich, und als ihre Lippen sich trafen, spürte Helen ein nie gekanntes Verlangen in sich aufsteigen.
Eine süße Schwäche breitete sich in ihr aus, als er den Kuss zu vertiefen begann. Nur verschwommen wurde ihr bewusst, dass Jason ihren Umhang beiseiteschob und eine Hand auf ihre Hüfte legte. Seine Berührung ließ sie bis ins Innerste erzittern. Ihre Ängste waren vergessen, und sie gab sich rückhaltlos der sinnlichen Wonne hin, die er ihr schenkte. Langsam hob sie die Arme und legte sie Jason um den Nacken, und als er behutsam mit der Zunge in ihren Mund eindrang, kam sie ihm nur allzu willig entgegen.
Jason spürte, wie Helen unter seinen Liebkosungen dahinschmolz. Sie schmiegte sich voller Leidenschaft an ihn und verstärkte so sein eigenes Verlangen. Sein Kuss wurde tiefer, hingebungsvoller, die Bewegungen seiner Hände schnell und siegessicher. Das Mieder und das Hemdchen waren kein großes Hindernis für seine Ungeduld, und gleich darauf umfasste er ihre volle Brust. Mit einem Stöhnen löste er sich von ihrem Mund und verteilte heiße Küsse auf ihrem Hals, ihren Schultern und immer tiefer, bis er die aufgerichtete rosige Knospe mit den Lippen umschloss und Helen sich ihm erregt entgegenbog. Mit geschickter Trägheit setzte er seine Liebkosungen fort, bis Helen in Verzückung geriet.
Als Jason ihr leises, ersticktes Stöhnen vernahm, wallte eine Zärtlichkeit in ihm auf, die sein drängendes Verlangen, sie hier und jetzt zu besitzen, mäßigte. Sie verschränkte ihre Finger mit seinen und klammerte sich an ihn, als sei er ihr einziger Halt. Aber er wollte nicht, dass ihre erste Liebesbegegnung ausgerechnet auf dem Sitz seiner Kutsche stattfand, besonders dann nicht, wenn sie nur eine Viertelstunde von einem bequemen Bett und vielen Stunden sinnlichen Vergnügens entfernt waren. Er hob den Kopf und betrachtete Helens vor Verlangen gerötetes Gesicht.
Dann küsste er sie wieder, während er ihre schönen Brüste mit seinen Händen umfasste und
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