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Adelshochzeit 2

Titel: Adelshochzeit 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Brendan
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Männer hinüber, unter denen sich auch Emilys Bruder befand. „Warum fragst du Tarquin Beaumont nicht, wie es ihm im Fleet-Gefängnis gefallen hat?“
    Helen lehnte sich in den bequemen Polstersitz zurück und zog die Handschuhe aus, während sie sich im Inneren der Kutsche umsah. Noch nie zuvor hatte sie in einer so luxuriösen Chaise gesessen. Ihre Hände zitterten, und sie presste sie im Schoß zusammen.
    Als Jason vor einigen Stunden vorgefahren war, um sie abzuholen, hatte sie bemerkt, dass sich die Vorhänge in den Häusern gegenüber bewegten, aber sie war vollkommen ruhig geblieben. Nun allerdings näherte sich der Abend seinem Ende, und Helen fühlte sich alles andere als ruhig. Sie rutschte leicht zur Seite, als die Kutsche um eine Kurve fuhr – auf dem Weg nach Chelsea, zu ihrem neuem Leben als Mätresse eines Gentleman.
    Obwohl sie in Kürze das Bett miteinander teilen würden, hatte Jason sie nicht gedrängt, das Theater zu verlassen. Tatsächlich war sie selbst es gewesen, die ihn gebeten hatte, einige Minuten vor dem letzten Vorhang zu gehen, um dem Andrang der Menge zuvorzukommen. Der wahre Grund jedoch war ein anderer. Sie hatte die neugierigen Blicke sämtlicher Besucher ertragen müssen, als sie vor dem Theater ausgestiegen waren, und Helen verspürte nicht den geringsten Wunsch, diesen Spießrutenlauf zu wiederholen.
    Natürlich hatte sie damit rechnen müssen, dass man sie anstarrte und über sie tuschelte, und in gewisser Weise war es vielleicht sogar besser, das alles sofort hinter sich zu bringen. Je eher der Klatsch anfing, desto eher würde er sich auch wieder beruhigen oder von einem neuen ondit abgelöst werden. Die Frage, ob Sir Jason Hunter Mrs. Marlowe zu seiner Mätresse gemacht hatte, würde dann niemanden mehr interessieren.
    Sie warf Jason, der ihr mit lässig ausgestreckten Beinen gegenübersaß, einen verstohlenen Blick zu. Warum fühlte sie sich plötzlich so unbehaglich und ängstlich? Er hatte sich heute Abend genauso verhalten wie sonst, seit sie sich wieder begegnet waren – unfehlbar zuvorkommend und aufmerksam. Er hatte ihr eine Erfrischung gebracht und sie geschickt vor den boshaften Bemerkungen derjenigen beschützt, die zu ihnen in die Loge gekommen waren. Es gab also keinen Grund, weswegen er sie nicht auch im Bett rücksichtsvoll behandeln sollte. Natürlich würde es nicht so werden wie mit Harry. Mit keinem Mann könnte sie die gleiche Vertrautheit erreichen. Sie waren Liebende im wahrsten Sinne des Wortes gewesen. Jason begehrte sie. Er behandelte sie zwar mit Respekt, aber sie wünschte sich ein wenig mehr Zuneigung.
    „Ist es weit?“ In der Dunkelheit, die im Kutscheninnern herrschte, konnte sie Jasons Gesichtausdruck nur undeutlich erkennen.
    „Wir sind fast da“, antwortete er, und sie glaubte Belustigung in seiner Stimme zu hören.
    Sie spürte, wie sie schon wieder rot wurde und ihr Herz aufgeregt zu klopfen begann. Würde sich das denn nie ändern, wenn sie mit diesem Mann zusammen war? „Es ist nur, dass ich hungrig bin, mehr nicht. Werden wir zuerst dinieren?“
    „Selbstverständlich“, sagte er leise. „Hältst du mich für einen ungehobelten Flegel?“
    Helen lächelte und entspannte sich ein wenig. „Ganz und gar nicht. Im Gegenteil. Ich weiß sehr wohl, wie galant du bist. Ich habe keinen Augenblick daran gezweifelt, dass du alles genau richtig machen würdest“, neckte sie ihn.
    „Nun, um dir zu beweisen, dass du dich irrst, werde ich etwas tun, was nicht sehr korrekt ist.“ Langsam breitete er seine Arme aus. „Komm und setz dich zu mir“, lud er sie mit leicht rauer Stimme ein.
    Helen zögerte nur kurz, bevor sie seiner Bitte nachkam. Sofort schlang er den Arm um sie, und wie selbstverständlich lehnte sie den Kopf an seine breite Schulter. Sie spürte die festen Muskeln unter seiner eleganten Kleidung und sog den angenehmen Duft seines Rasierwassers ein. Schon bald schlug ihr Herz wieder regelmäßig, und sie fühlte sich wunderbar geborgen. Ohne zu überlegen, folgte sie ihrer Eingebung und legte ihre Hand auf Jasons, die auf seinem Oberschenkel ruhte. Jason ergriff ihre Finger und hob sie zu einem Kuss an die Lippen, bevor er sie wieder sanft auf sein Knie sinken ließ.
    „Man wird über uns tuscheln, nicht wahr?“
    „Ja.“
    Helen seufzte leise und nickte resigniert.
    „Machst du dir deswegen Sorgen?“
    Sie überlegte kurz, bevor sie antwortete: „Nicht wirklich, weil ich mir vorstellen kann, was die Leute reden werden.

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