Adios Alltag, hola Abenteuer - Teil 1
erkennen.
„Guten Abend!“ sagte er und scannte die Frau vor ihm von oben bis unten. In seinem Gesicht ging die Sonne auf.
„Guten Abend!“ erwiderte Luise und wartete auf eine Begründung für den netten Besuch. Fin ließ die Rosen sinken, die nun kopfüber in seiner Hand zappelten.
„Äh, ich wollte eigentlich zu Selina. Ist sie nicht da?“ erkundigte er sich freundlich.
Luise überlegte kurz und sagte: „Ach, Selina…sie ist auf Geschäftsreise in Paris. Für zwei Wochen!“
Das hatte ihm Selina gar nicht geschrieben, wunderte sich Fin, aber er hatte ihr ja auch nicht mitgeteilt, dass er nach Hamburg kommen würde.
„Ach so! Ja dann!“ stotterte Fin und wusste nicht so recht was er sagen sollte.
„Ich bin eine Freundin von Selina und wohne hier kurzfristig“, log Luise. Sie schaute auf diese edlen Rosen, die für ihre Freundin bestimmt waren.
„Ich bin Fin! Ein Freund von Selina. Ich lebe eigentlich auf Mallorca, “ erklärte er, obwohl Luise ja schon alles wusste. Dass er so gut aussehen würde, hätte Luise nicht gedacht.
„Oh, da haben Sie aber eine lange Reise hinter sich. Wollen Sie nicht rein kommen? Ich habe mir gerade einen Rotwein geöffnet, “ sagte Luise in einem Flüsterton damit die Nachbarn sie nicht hörten.
„Das ist nett, aber ich möchte Sie nicht stören“, sagte der Mann mit den Rosen höflich.
„Sie stören nicht!“ Ich muss zwar noch einen Artikel schreiben, aber einen so netten Besuch kann man nicht einfach wieder auf die Straße schicken. Und schließlich hatte ich lange keinen guten Sex mehr, dachte Luise egoistisch.
Sie öffnete die Haustür nun ganz; Fin schlug eine Wolke von Erdbeerduft und frischen Geduscht sein in die Nase. Ihm war nicht entgangen, dass die schöne Frau eine ziemlich dünne Hülle trug; er vermutete freudig, dass sie unter ihrer Seide nackt war und vielleicht auch noch frisch rasiert um die unteren Lippen. Er ließ sich kein zweites Mal einladen, sondern trat in die Wohnung, die ihm nicht fremd war.
„Dann darf ich Ihnen die Rosen überreichen?“ fragte er leise, so als wenn ein Kind in der Wohnung schlafen würde.
„Danke!“ hauchte Luise glücklich als hätte er ihr einen Gutschein für eine Traumreise überreicht. Sie steckte ihr zartes Näschen in den Strauß - in geschätzte zwanzig Rosen - und ging in die Küche. Fin folgte ihr wie ein kleiner, geiler Hund.
„Die sind aber wunderschön!“ lobte Luise und streckte sich nach einer Vase, so dass ihr Mantel vorne leicht aufging und ihre wundervollen Brüste sichtbar wurden, aber nicht für Fin, nur für die Schrankfront.
Luise füllte die Vase mit Wasser und schüttete etwas Zucker hinein.
„Ich werde mich mal umziehen! Setzen Sie sich doch solange ins Wohnzimmer. Ich bin gleich wieder bei Ihnen“, schlug sie vor und tippelte in kleinen Schritten ins Schlafzimmer. Seinetwegen hätte Luise sich nicht umkleiden brauchen, dachte Fin und schritt in den großen Raum mit den wenigen Möbeln. Er suchte sich einen Platz auf dem roten Designer-Sessel und flötete ein wohl selbst komponiertes Lied.
Luise probierte zwei Kleider an und entschied sich für ein sehr kurzes Wollkleid. Sie zog gekonnt ihre schwarzen, halterlosen Strümpfe hoch und betrachtete ihr Profil in dem goldenen, bodentiefen Spiegel, der mal im Flur ihres Großvaters gehangen hatte. Wie immer sah sie perfekt aus; dank ihres Permanent-Make-ups und dieser Figur, die sich jede dicke Frau wünscht. Ein Spritzer von dem neuen Parfum, das gerade letzte Woche im Alsterhaus angeboten wurde, zerstäubte sich auf ihrem langen Hals.
Als sie das Wohnzimmer betrat, erblickte sie Fin auf dem Sessel, der ein Bein lässig über das andere geschlagen hatte und noch immer sein Liedchen trällerte. Sie schloss daraus Nervosität; ja, sie kannte die Männer, hatte schon viele zu den verschiedensten Frauenthemen interviewt und wusste wie bei ihnen der Hase lief.
„Möchten Sie auch ein Glas Rotwein oder lieber etwas anderes?“ erkundigte die Gastgeberin sich und schaute den Mann lächelnd an. Fin begutachtete diese Frau, die ihm ziemlich gut gefiel.
„Rotwein bitte!“ sagte er fest entschlossen und erhob sich, um Luise zu helfen.
Luise holte ein Glas aus der Vitrine und stellte es neben das ihre; schenkte ein und reichte es Fin. Wortlos stießen sie an und ließen sich das rote Getränk schmecken.
„Und wo wohnen Sie sonst?“ erkundigte sich Fin, der Luise zusah wie sie ihren zarten Körper auf das weiße Sofa
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