Adios Alltag, hola Abenteuer - Teil 1
Boxer-Shorts, putze das Klo und bügelte die schwer bügelbaren Hemden meines Mannes, da unsere Perle in Brasilien ihre 200 Verwandten besuchte. Bei all diesen Tätigkeiten kam mir immer wieder Fins Gesicht in den Kopf; seine lieben Gesten, seine Annäherungsversuche und sein Kuss. Wie würde er im Bett sein? Wenn ich daran dachte, bekam ich schon fast einen halben Orgasmus. Wie sollte ich Fin nach diesem netten Treffen je wieder vergessen? Wie sah mein langweiliges bestehendes Leben neben einem Leben mit Fin aus? Ich dachte immer Michael wäre der richtige Mann für mich gewesen und nun kamen diese Zweifel, in einem Alter, in dem andere Frauen schon längst Enkelkinder haben. Hatte Michael auch schon diese Phase gehabt, in der er unsere Beziehung in Frage stellt und sich eine andere Partnerin an seine Seite wünscht? Was war mit Fin und seiner Frau? Er hatte sie nie erwähnt und ich wusste gar nichts über sie. Ich malte mir aus, dass Fin auch in einer Krise stecken würde, ansonsten hätte er sich nicht so um mich bemüht. Vielleicht hatte Fin aber noch mehr Puppen am Tanzen? Vielleicht war er einer von dieser Sorte, die alles mitnimmt was auf dem Weg liegt?
Ich antwortete meinem Brieffreund nicht sofort, da ich ja eigentlich für meine fiktive Firma arbeitete. So schrieb ich Fin am nächsten Morgen als die Männer endlich das Haus verlassen hatten:
„Lieber Fin, ich fühle mich auch sehr wohl in deiner Gegenwart und es ist lustig mit dir. Aber du steckst in einer festen Beziehung und ich bin keine Frau, die eine Ehe zerstört. Zudem möchte ich im Moment keine Liebschaften. Lass uns gute Freunde sein. Ich hatte gestern einen anstrengenden Sonntag. Liebe Grüße Selina“
Damit hatte ich ihm hoffentlich deutlich gemacht, was ich wollte und hoffte, dass er es respektierte und nicht versuchen würde, mich beim nächsten Treffen zu verführen.
Luise erzählte ich von meinem zweiten Treffen mit Fin und sie wollte wieder jedes Detail wissen. Sie hingegen erzählte mir nichts von ihrem geheimen Treffen. War wohl nichts gewesen.
Die Tage vergingen in gleicher Eintönigkeit. Für vier Männer zu sorgen war schon ein Vollzeitjob, auch wenn Lucia mich unterstützte. Michael war beruflich so eingespannt, dass wir am Abend wenig miteinander redeten. Nur selten unternahmen wir etwas gemeinsam, da einer von uns immer müde war. Das einzige was ich mir gönnte, war regelmäßiger Sport, denn ich wollte meine Figur behalten und mich nicht über Fettrollen ärgern, die einen den Blick in den Spiegel verleiden konnten.
Was ich erst nach über einem Jahr erfuhr, ereignete sich, etwa zwei Wochen nach meinem letzten Treffen mit Fin, Folgendes:
Da Fins Vater schwer erkrankt war, musste Fin Hals über Kopf nach Hamburg fliegen, was er mir nicht geschrieben hatte.
Er wollte mich, nachdem er seinem Daddy kurz eine Packung Pralinen ins Krankenhaus gebracht hatte, in meiner Wohnung überraschen. Gegen 21 Uhr klingelte er bei mir, bzw. bei Luise an der Wohnungstür. Sie war zu Hause und hatte gerade geduscht und sich mit einer - nach Erdbeere riechenden - Lotion verwöhnt. Sie trug einen seidenen Morgenmantel, den ihr mal ein indischer Freund geschenkt hatte und darunter nichts. Ihre Haare tropften noch etwas und hinterließen kleine kreisrunde Wasserhäufchen auf dem Boden. Ihr Gesicht strahlte rosig nach der teuren Maske. Sie hatte sich gerade ein Glas Rotwein auf den gut geputzten Glastisch gestellt und wollte an ihrem aktuellen Artikel arbeiten, da klingelte die moderne Türglocke. Luise erwartete keinen Besuch und war etwas verwundert über die Störung. Vielleicht war es diese alte Frau mit dem Taschenhund, die sich immer über den jungen Mann, der neben Luise wohnte, aufregte, der seine E-Gitarre an manchen Tagen ziemlich vergewaltigte und wohl dabei war einen neuen Musikstil zu entwickeln. Luise schnürte den Gürtel ihres Mantels enger, so dass er vorne geschlossen war. Ihre Brüste drückten gegen den zarten Stoff; man konnte das Zentrum ihrer Brüste erkennen. Sie schaute durch das Loch in der Tür und erkannte in dem dämmrigen Flurlicht einen Mann mit Blumen; einen ziemlich gutaussehenden Mann, der ihr irgendwie bekannt vorkam. Zunächst dachte sie an einen Blumenverkäufer, aber er sah nicht so aus. Dann dämmerte es in ihrem Hirn, da sie ein gutes Gesichter Gedächtnis hatte.
Luise strich sich durchs nasse Haar und öffnete langsam die Tür. Fin schaute ziemlich verblüfft und Luise konnte sein Erstaunen gut
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