Adios Alltag, hola Abenteuer - Teil 2
sind heute in Palma.“ Ich sagte ihm natürlich nicht, dass sie ihn zum Essen eingeladen hatten. Fin und meine Eltern durften auf keinen Fall weiteren Kontakt miteinander haben, da ich sonst schnell aufgeflogen wäre.
Als wir durch das Wohnzimmer gingen, schaute ich auf die Fotos, die auf dem wei ßen Flügel standen; Michael und ich als Hochzeitspaar, Roger, Raoul und Rene als Babys und bei mir auf dem Arm. Ich versuchte Fin in ein Gespräch zu verwickeln, damit er die Fotos nicht entdeckte, was mir gelang.
Wir fuhren zu einer Geheimbucht, in der sich kaum oder keine Menschen aufhalten sollten. Ich war sehr gespannt auf die Bucht und den Tag. Die Klimaanlage in Fins Wagen k ühlte zwar wieder, aber stank erbärmlich nach totem Tier. Ich sagte natürlich nichts und war froh über die kühle Luft; stellte mir aber eine tote Ratte unter der Motorhaube vor oder woher sollte dieser penetrante Geruch kommen?
Wir fuhren ziemlich lange und am Ende hatte ich keinen Durchblick mehr, wo wir uns aufhielten, aber das war mir auch egal, Hauptsache die Bucht war sch ön. Fin parkte den Wagen auf einem Feldweg, den ziemlich große Steine belagerten. Ich hätte hier Angst um mein Auto gehabt.
„ Wir müssen jetzt leider noch ein paar Meter laufen“, sagte mein Begleiter und schulterte seine und meine Badetasche. Naja, ein paar Meter sind ja nicht so wild, dachte ich und setzte meine Beine in Gang. Die Sonne hatte ihren Höchststand erreicht und prasselte auf meinen Kopf nieder. Ich hatte meinen schönen Strohhut vergessen! Es waren wohl an die 38 Grad im Schatten; da machte es keine große Freude spazieren zu gehen. Aus den Metern wurden gefühlte Kilometer. Fin versuchte mich bei Laune zu halten, aber meine Laune sank etwas, zumal ich Kreislaufprobleme bekam.
„ Ich muss mal eine Pause einlegen und etwas trinken. Ist es denn noch weit?“, erkundigte ich mich ängstlich, da ich das Gefühl hatte, den Strand nicht mehr lebendig zu erreichen. Fin machte die Hitze scheinbar nicht so viel aus, obwohl ich Schweißperlen auf seiner Stirn erblickte. Er hatte sich wohl schon an diese Temperaturen gewöhnt, die bei uns in Hamburg alle zehn Jahre mal ein Gastspiel hatten.
Nach schrecklichen vierzig Minuten erreichten wir das Meer und ich wurde durch den Anblick der Bucht bes änftigt. Grün blaues Wasser, feiner Sand, interessante Felsformationen. Äußerst postkartenmäßig und fantastisch.
„ Ist das schön!“, rief ich freudig und vergaß die Strapaze und den Rückweg, den wir noch vor uns hatten.
„ Zu viel versprochen?“, erkundigte sich Fin und lachte wie ein Smiley.
„ Nein!“
Und das Beste war, dass kein Mensch diese Bucht besetzte. Wir waren ganz alleine. Noch jedenfalls. Aber wer l äuft auch schon in dieser Mittagshitze zu einer Bucht, die nicht mal einen Kiosk mit kühlen Getränken hat?
„ Wir müssen da jetzt noch etwas runterkraxeln“, erklärte Fin mir vorsichtig. Aber das war OK, denn ich hatte ein schönes Ziel vor Augen.
Doch der Abstieg mit Flip-Flops über die Steine war schwieriger als gedacht. Einige Male rutschte ich ab und ruinierte mir meine Fußnägel; Lack platzte ab und meine Haut wurde hier und da aufgeschürft.
Dann endlich hatten wir unser Ziel erreicht. Fin breitete unsere Badet ücher aus und legte sie, ohne eine Lücke zu lassen, nebeneinander. Er zog sich sein T-Shirt aus und präsentierte mir eine glatte, braune, muskulöse Brust, die mir den Speichel auf die Lippen trieb. Hatte er vor meinem Besuch noch hart an seinem Körper gearbeitet? Ich hatte es ja auch getan. Wer präsentiert einer Person, die einen interessiert, denn schon gerne einen Body, der einem selber nicht gefällt? Auch ich ließ mein Kleid fallen und trug einen ziemlich knappen, schwarzen Bikini, den ich mir extra für diesen Urlaub ausgesucht hatte. Fin ließ einen Blick über meinen Körper wandern und lächelte. In diesem Moment ärgerte ich mich wieder über meine kleinen Brüste, die ich in das Push-up Oberteil gestopft hatte. Stand er etwa auf große Dinger? Fin trug eine boxershortsartige Badehose und zum Glück nicht diese 70iger Jahre Höschen, bei denen sich das gute Stück so schrecklich abzeichnet. Sein Bauch sah aus wie mein Bügelbrett. Kurz kam mir Michaels Bauch in den Kopf, der mich zunehmend störte und auch nicht gerade erotisch war. Fin roch nach schwitzendem Mann und ich duftete nach Parfum und Sonnenlotion. Ich legte mich auf das Badetuch und fühlte mich so jung, so frei, so gut, so
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