Adios Alltag, hola Abenteuer - Teil 2
die steinigen Wege. Bei dem Gerüttel wurde mir noch schlechter, aber ich versuchte mich zu beherrschen und schloss die Augen. Die Fahrt kam mir sehr lang vor; alleine hätte ich in der Dunkelheit nie nach Hause gefunden. Es war so gegen 0.00 Uhr. Ich wusste nicht, ob meine Eltern noch wach waren, aber das Grundstück war überall gut beleuchtet und ich hatte einen Schlüssel für das Tor.
„ Soll ich dich noch ins Haus begleiten?“, fragte er fürsorglich.
„ Nein, danke für das Fahren. Ich hole mir morgen das Auto ab. Vielen Dank für den leckeren Fisch. Es tut mir wirklich leid, dass es mir so schlecht geht. Ich weiß nicht woher ich das habe, “ versuchte ich mich zu entschuldigen.
„ Ist schon gut! Hauptsache, dir geht es morgen wieder besser. Ich mache mich jetzt auf den Weg. Schlaf gut.“ Er drückte mir einen flüchtigen Kuss auf die Wange und war sicher ziemlich enttäuscht von diesem Abend. Waren die Magenschmerzen ein Zeichen gewesen? Sollte ich vor einer großen Dummheit bewahrt werden?
Mama war noch wach; sie hatte im Wohnzimmer gelesen. Sie sprang sofort auf als sie meine gekr ümmte Haltung wahrnahm.
„ Selina! Was ist passiert?“, fragte sie fast hysterisch.
„ Nichts Mama! Ich habe nach dem Essen nur schreckliche Magenschmerzen bekommen, “ erklärte ich ihr ruhig und ließ mich auf das weiße Ledersofa plumpsen.
„ Was hast du denn gegessen?“, forschte sie nach, während ich keine große Lust zum Reden hatte.
„ Es gab Fisch. Aber an dem kann es nicht gelegen haben, denn die anderen haben ihn ja auch gegessen, “ sagte ich und streckte meine Beine aus. „Vielleicht habe ich mir einen Virus aufgesackt“, vermutete ich.
„ Ich koch dir einen Tee und hole ein paar Globuli“, sagte madre und rief nicht nach Melissa, sondern verschwand selber in der Küche. Konnte sie überhaupt Tee kochen? Ich ließ sie gewähren und schloss die Augen. Warum musste ich ausgerechnet an diesem schönen Abend Magenschmerzen bekommen?
Mama k ümmerte sich rührend um mich und brachte mich sogar ins Bett; drückte mir eine Wärmeflasche auf den Bauch und streichelte liebevoll meine Stirn, was sehr gut tat.
Im Laufe der Nacht verschwanden die Schmerzen und ich war froh, nicht in ein spanisches Krankenhaus fahren zu m üssen. Am nächsten Morgen hatte ich noch etwas Diarrhoe, aber hatte schon wieder Appetit. Mama und Papa saßen auf der Terrasse in der Sonne, die auf dieser Insel sehr zuverlässig war. Sie begrüßten mich herzlich und ich drückte ihnen mehrere Küsschen auf ihre gepflegten, duftenden Wangen. Sie legten ihre Zeitungen zur Seite und sahen mir beim Essen zu.
Sie befragten mich zum Gl ück nicht viel zu meinem letzten Abend und so musste ich wenig lügen. Mama hatte den Tag schon verplant; sie wollte mit mir alleine durch Palma bummeln und Papa sollte das Cabrio mit einem Gärtner bei Fin abholen. Ich hoffte nur, dass Fin nicht zu Hause war und nicht mit Paps ins Gespräch kommen würde.
Mama nahm mich wieder mit in ihre Ankleide und empfahl mir verschiedene Kleider f ür den Stadtbummel. Ich suchte mir ein Blümchenkleid aus, das für Mama sowieso viel zu jugendlich war.
Wir nahmen den Jeep und Mama fuhr; der Wagen nahm die Steine unter sich nicht ernst und überrollte sie lässig. Mama kannte sich gut in der Stadt aus und fand sofort einen Parkplatz. Sie zeigte mir die edelsten Boutiquen und empfahl mir Kleider, die ich eigentlich nicht brauchte. Sie spendierte mir drei wunderschöne Outfits und ein paar Sandaletten. Dafür lud ich sie zum Essen ein; zu einem Salat und einem Wasser. Es war heiß und stickig und ich wünschte mich ans Meer oder Pool. Mama bekam nicht genug von den Geschäften und kaufte sich noch einige Tüten voll. In den klimatisierten Geschäften konnte man es gut aushalten, aber nach fünf Stunden war meine Shopping Lust beendet und so fuhren wir nach Hause. Ich nahm ein Bad im Pool und legte mich erschöpft auf eine Liege. Papa lag im Schatten und las auf seinem E-book reader einen historischen Roman, wie er mir erzählte. Er äußerte sich nicht zu der Rückführung des Cabrios und ich fragte auch nicht nach.
Fin hatte mir schon am Morgen eine SMS geschickt und wollte sich nach meinem Zustand erkundigen. Über ein neues Treffen hatten wir noch nicht geredet. Was sollte ich meinen Eltern noch erzählen, um mich mit Fin treffen zu können?
Mama hatte den Abend schon verplant; sie hatte Freunde eingeladen. Ich zog eines meiner neuen Kleider zum Abendbrot
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