Adios Alltag, hola Abenteuer - Teil 2
an und f ühlte mich wieder ganz gesund. Ich checkte immer wieder meine Nachrichten, aber es gab keine neue Mitteilung von Fin; nur von meinem Jüngsten; er vermisste mich, aber es ging ihm gut.
Mama hatte f ür ihre Freunde Fisch kaufen lassen und fuhr wieder ihre riesigen Rohkostplatten auf. Ich wusste noch nicht genau, wer kommen würde und ließ mich überraschen.
Die Überraschung war groß, denn der Gast war Michael, mein Ehemann, der plötzlich durch das Wohnzimmer auf die Terrasse schritt und mich anlächelte. Ich war schockiert und mir schoss Fin in den Kopf und meine Betrügerei und Lügerei.
„ Michael!“, entkam es meinen Lippen und ich schritt zu ihm um ihn zu begrüßen. Meine Freude hielt sich in Grenzen, da ich ihn mir nicht hierher gewünscht hatte; ich hatte keine große Sehnsucht nach ihm verspürt, was nicht gut war und es tat mir auch leid, aber man kann gegen seine Gefühle nichts machen.
Wir gaben uns einen leidenschaftslosen Kuss auf den Mund. Michael war wohl schon l änger hier gewesen, denn er war frisch geduscht und duftete nach seinem Rasierwasser, das ich schon so über hatte, aber er traute sich wohl nicht zu wechseln.
„ Das war die Idee deiner Mutter. Sie hat mich eingeladen und gemeint, dass du dich sehr freuen würdest, “ erklärte er sich und betrachtete mich wie ein fremdes Wesen.
„ Das war eine tolle Idee! Ich freue mich sehr. Konntest du dir denn frei nehmen? Und was ist mit den Jungs?“, erkundigte ich mich etwas besorgt.
„ Die fanden es gut, mal ganz alleine zu sein. Na ja, alleine sind sie ja auch nicht, Lucia verwöhnt sie und hat gelernt Pizza zu backen, “ sagte Michael und ich schaute auf seinen Bauch, der wohl in den letzten Tagen auch viel Pizzen bekommen hatte.
„ Es ist wunderschön hier. Ich kenne es ja auch nur von Fotos, “ sagte mein Mann und setzte sich auf den Stuhl, der neben dem meinen stand.
„ Wie lange kannst du denn bleiben?“, erkundigte ich mich, da ich an Fin denken musste.
„ Ich fliege mit dir zurück. So haben wir noch drei Tage und können etwas zusammen unternehmen, “ schlug er vor und ich versuchte ein echtes Lächeln hervor zu bringen.
Was sollte ich jetzt nur Fin sagen? Vielleicht sollte ich ihn bel ügen und erzählen, dass ich krank wäre oder dass meine Eltern mich so vereinnahmen würden. Er würde mich sicher noch sehen oder mich zum Abschied zum Flughafen fahren wollen. Verdammt! Es war keine gute Idee gewesen, überhaupt auf diese Insel zu kommen. Hätte ich ahnen können, dass ich gleich am ersten Abend meinen Eltern über den Weg laufen würde und dann auch noch mein Mann einfliegt?
Michael freute sich sichtlich über den Kurzurlaub, über mich und meine netten Eltern, die auch ihn verwöhnten. Für den nächsten Tag planten sie eine Bootstour, denn Papa besaß eine kleine Yacht, die ich noch nicht gesehen hatte.
Michael war schon mittags in Palma gelandet, als ich mit Mutter in der Stadt gewesen war und Papa hatte ihn heimlich vom Flughafen abgeholt. Michael hatte ein Zimmer am anderen Ende des Hauses bekommen, um sich frisch zu machen. Aber nun zog er zu mir, in mein blaues Zimmer, in dem ich mich alleine so wohlgef ühlt hatte. Michael räumte noch in der Nacht seinen Koffer aus und hängte seine Kleider ordentlich neben die meinen. Er hatte so einen ganz anderen Geschmack als Fin; viel konservativer und keine Markenklamotten, für die er zu geizig war. Er zog seinen biederen Schlafanzug an, den seine Mutter ihm zu Weihnachten vor zehn Jahren geschenkt hatte und umarmte mich. Na klar, er wollte mit mir schlafen, aber ich nicht mit ihm und da ich keine Lust hatte und nur das tun wollte was ich wirklich wollte, wies ich ihn zurück und sagte ihm, dass ich meine Tage hätte. Er war etwas enttäuscht und streichelte mich weiter und machte mir Komplimente, aber ich musste fast weinen, da ich kein Verlangen nach meinem Ehemann verspürte, sondern an Fin denken musste. Michael schlief so schnell ein wie ein Hund und atmete tief neben mir, während ich schwitzte und nicht in den Schlaf fand. Ich war traurig, dass ich keine Zeit mit Fin mehr verbringen konnte und schlief mit Fin im Kopf ein.
Als ich erwachte, war der Platz neben mir leer. Ich dachte, dass ich die Ankunft von Michael getr äumt hatte, aber als ich auf dem Nachtisch sein Brillenetui sah, wusste ich, dass das die blöde Realität war. Ich schloss nochmal die Augen, da ich noch keine Lust zum Aufstehen hatte, doch Michael weckte mich gegen neun Uhr
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