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Adler schießen nicht

Adler schießen nicht

Titel: Adler schießen nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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einen
Dreistöckigen genehmigen .«
    »Ich gestatte nicht«, fuhr ich
ihn an. »Den lasse ich mir extra kommen, und das ist teuer. Aber wie ich Sie
kenne, wird Sie das nicht abhalten .«
    »Wie recht Sie haben, mein
Lieber .« Er goß sich das Glas halb voll, schwenkte den
Whisky darin und lümmelte sich in seinen Sessel. »Also dann Prost!«
    »Ich habe Sie gefragt, was Sie
wollen«, verriet ich ihm unfreundlich.
    »Miss Donovan erfreut sich
exzellenter Gesundheit und läßt Sie herzlich grüßen«, erklärte er mir
behaglich. »Was für ein glücklicher Mann Sie doch sind .«
    »Danke. Ist das alles ?«
    »Nein. Ich dachte, ich schaue
mal einen Sprung vorbei und sehe nach, wie sich die Dinge mit unserem kleinen
Projekt entwickeln .« Dabei grinste er hämisch über den Glasrand .
    »Ich habe Carmen Diaz
erreicht«, antwortete ich leichthin. »Sie verläßt heute nachmittag Makao und wird heute abend in Hongkong sein. Bis morgen, glaube ich, werde
ich die Information für Sie haben .«
    »Gute Arbeit«, strahlte er mich
an. »Dann kommen Sie doch morgen zu uns und erzählen uns die ganze Geschichte.
Sie können dann gleich Miss Donovan abholen .«
    »Fein«, entgegnete ich kurz.
»Sonst noch etwas?«
    »Nein.« Er trank sein Glas
leer, stand auf und ging zur Tür. Auf der Schwelle blieb er stehen und sah sich
um. »Eine Kleinigkeit noch, Kane. Ihr Kraftakt gestern traf mich unerwartet.
Sollte etwas Derartiges noch einmal vorkommen, werde ich die Geduld mit Ihnen
vollends verlieren, fürchte ich. Also nur zu Ihrem Besten, alter Junge. Sorgen
Sie dafür, daß sich so eine Eskapade nicht wiederholt .«
    Und damit ging er hinaus und
schloß leise die Tür hinter sich.
    Ich steckte mir eine Zigarette
an und angelte mir das Telefon herüber. Dann ließ ich mich mit Cross im
Polizeipräsidium verbinden.
    »Ich wollte mal hören, ob Sie irgend etwas über Sadie Green festgestellt haben«, fragte
ich ihn.
    »Nichts. Habe alles nachgeprüft .«
    »Wie sind Ihre Beziehungen zu
den Portugiesen in Makao ?«
    »Meinen Sie offiziell?
Ausgezeichnet, wirklich. Inoffiziell jedoch sind sie keine große Hilfe für uns.
Sie wissen ja, Kane, daß Makao für die Hälfte aller
Kriminellen an der chinesischen Küste eine Art Zuflucht ist. Sie tun zwar
nichts dafür, aber gewiß auch nichts dagegen .«
    »Können Sie von ihnen nicht
etwas über Sadie Green erfahren ?«
    »Versuchen kann ich es«, meinte
er ohne Enthusiasmus.
    »Ich glaube, sie ist Tänzerin«,
sagte ich, »Oder war es wenigstens .«
    »Wer hat Ihnen das gesagt ?«
    »Noch etwas«, fuhr ich fort und igonorierte seine Frage. »Mao und sein Palast. Wie
ich höre, hat er eine besondere Vorliebe für weiße Mädchen. Wissen Sie offiziell
etwas darüber ?«
    »Nein«, antwortete er.
»Inoffiziell höre ich natürlich dies und jenes läuten, aber offiziell ist
bisher keine Anzeige erstattet worden. Wir haben keinen Grund einzugreifen. Was
soll denn das alles ?«
    »Weiß ich auch noch nicht
genau«, antwortete ich ehrlich.
    »Und was ist mit seinem
Sekretär, diesem Standish ?«
    »Ein widerwärtiger Kerl«,
entgegnete Cross verächtlich. »Aus dem Regiment entlassen, weil er einen
eingeborenen Soldaten zu Tode geprügelt hat. Es kursieren eine ganze Reihe
unschöner Gerüchte über ihn, aber leider Gottes haben wir ihm bisher nichts am
Zeug flicken können. Weshalb sind Sie plötzlich so interessiert an ihm ?«
    »Weil ich mit dem Gedanken
spiele, ihn eines schönen Tages umzubringen«, erklärte ich ihm sachlich.
    »Suchen Sie sich dazu aber ja
eine dunkle Gasse ohne Zeugen«, warnte er. »Sie dafür hängen zu sehen, Kane,
ginge mir nämlich sehr ans Herz .«
    »Ich weiß Ihren guten Rat zu
schätzen«, versicherte ich.
    »Nein, wirklich, Kane, es gibt
eine ganze Reihe von Dingen, für die ich Sie viel lieber hängen sehen würde«,
sagte er und legte rasch auf, um seinen Gag nachwirken zu lassen.
    Wenig später rief ich das Occidental Hotel an und verlangte Mr. von
Nagel. Ein paar Minuten später meldete er sich.
    »Andy Kane hier«, verkündete
ich.
    »Guten Morgen«, erwiderte er
ruhig. »Hat sich irgend etwas ergeben ?«
    »So kann man es auch nennen.
Ich möchte Sie so bald wie möglich sehen .«
    »Hier?«
    »Es wäre mir lieber, wenn Sie
zu mir kämen .«
    »Ich fahre sofort los«,
versprach er.
    Eine Viertelstunde später war
von Nagel bereits da, und wir gingen in mein Wohnzimmer. Ich machte zwei Drinks
zurecht und gab ihm einen.
    »Also schön, Andy«, sagte

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