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Admiral Bolithos Erbe

Admiral Bolithos Erbe

Titel: Admiral Bolithos Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Kent
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Nacht auf, begünstigt von Tide und Neumond.« Er sah zu Lapishs aufmerksamem Gesicht hinüber. »Mr. Browne hat darum gebeten, daß Ihr Erster Offizier Mr. Searle wieder mit von der Partie ist. Darüber hinaus schlage ich vor, daß höchstens sechs sorgfältig ausgewählte Männer teilnehmen, unter denen mindestens zwei mit besonderer Erfahrung im Luntenlegen und Sprengen sein sollten.«
    Lapish nickte. »Solche Männer habe ich, Sir. Einer war Bergmann und kennt sich mit Sprengladungen aus.«
    »Gut. Das überlasse ich Ihnen, Kapitänleutnant Lapish. Sie we rden also morgen nacht zur Küste segeln, den Stoßtrupp absetzen und sich zurückziehen. Danach stößt
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wieder zum Geschwader und berichtet durch vorher abgesprochene Nachtsignale.« Er hatte den Verlauf so genau im Kopf, daß es ihm vorkam, als zitiere er eines anderen Anweisungen. »Kommodore Herrick bezieht bei Belle Ile Station, begleitet von
Nicato
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und
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wird ihnen für das küstennahe Rekognoszieren beigegeben.« Dann sah er Inch direkt an. »Sofort nach dieser Besprechung werde ich auf
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überwechseln. Unterstützt von
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Karronaden, werden wir den ersten Angriff auf die noch verankerten Landungsboote fahren.«
    Inch strahlte und hüpfte vor Freude, als hätte man ihm gerade die Erhebung in den Adelsstand versprochen. »Das wird ein Fest, Sir!«
    »Vielleicht.« Bolitho sah sich in der Kajüte um. »
Ganymed
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wird mein Kundschafter, und
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übernimmt die Verbindung zwischen den beiden Geschwaderteilen.« Er wartete, bis das Gemurmel verstummte, und schloß: »Das Geschwader beginnt den Angriff übermorgen bei Tagesanbruch. Das wäre alles, meine Herren, bis auf den Wunsch, daß Gott mit uns sein möge.«
    Die Kommandanten sprangen auf und scharten sich um Browne, dem sie schulterklopfend zu seiner Verwegenheit gratulierten, obwohl wahrscheinlich jeder wußte, daß sie sich von einem Mann verabschiedeten, der so gut wie tot war. Falls Browne sich dessen bewußt war, so ließ er sich nichts anmerken. Er schien in den letzten Wochen gereift zu sein und wirkte älter als die meisten Kommandanten in der Runde.
    Herrick flüsterte eindringlich: »Und von den neuen Befehlen haben Sie ihnen kein Wort gesagt, Sir!«
    »Vom Rückruf? Von der Aufgabe aller Angriffspläne?« Boli-tho sah traurig zu Browne hinüber. »Sie würden trotzdem meinen Standpunkt unterstützen und mir folgen. Wären sie aber informiert vom Sinneswandel Ihrer Lordschaften, müßten sie später bei jeder Untersuchung oder vor einem Kriegsgericht als meine Komplizen gelten. Aber Yovell schreibt das alles nieder, und jeder, der will, kann es später schwarz auf weiß lesen.«
    »Dieser Zusatz in Ihrer Order, Sir«, beharrte Herrick, »wonach Sie nach eigenem Gutdünken…«
    Bolitho nickte. »Ich weiß. Wie die Sache auch ausgeht, die Verantwortung bleibt bei mir.« Überraschend lächelte er. »Das war schon immer so, oder?«
    Einer nach dem anderen verabschiedeten sich die Kommandanten, denn jeder hatte es eilig, aufsein eigenes Schiff zurückzukehren und seine Besatzung auf den Angriff vorzubereiten.
    Bolitho wartete an der Schanzkleidpforte, bis auch Browne erschien, der bereits jetzt auf die Brigg umsteigen sollte.
    Browne begann: »Ich mache mir Gedanken darüber, Sir, daß Sie jetzt keinen geeigneten Adjutanten haben. Vielleicht könnte Komodore Herrick einen Ersatz für mich bestimmen?«
    Bolitho schüttelte den Kopf. »Ich nehme den Midshipman, der bei Ihrem Vorstoß verwundet wurde. Wie Sie sagten, ist er gut bewandert im Signalwesen und spricht ein annehmbares Französisch.« Nein, er konnte es unmöglich bei diesem beiläufigen Abschied belassen.
    »Also Stirling.« Browne lächelte. »Jung, aber sehr bemüht. Zu Ihrem Adjutanten allerdings kaum geeignet, Sir.«
    Bolitho sah zu, wie die Barkasse über Bord geschwungen und abgefiert wurde, in der er später auf Inchs Schiff übersetzen wollte.
    »Ich bin sicher, Oliver, daß es sich dabei nur um eine kurzfristige Vertretung handelt. Nicht wahr?« Ihre Blicke trafen sich, dann ergriff Bolitho Brownes Hand. »Ich bin über die Sache gar nicht glücklich, Oliver. Geben Sie gut auf sich acht. Ich habe mich inzwischen zu sehr an Ihre Art gewöhnt.«
    Browne erwiderte den Händedruck ohne zu lächeln. »Sorgen Sie sich nicht, Sir. Ich verschaffe Ihnen die Frist, die Sie brauchen.« Damit trat er zurück und griff grüßend an seinen Hut. Der Augenblick des Verstehens war

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