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Admiral Bolithos Erbe

Admiral Bolithos Erbe

Titel: Admiral Bolithos Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Kent
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Beauchamps Pläne in die Tat umsetzen und die wachsende Gefahr einer Invasion Englands abwenden. Nur das war seine Aufgabe.« Um Verständnis bittend sah er Belinda an. »Mein Gott, Ma’am, wenn Sie wüßten, wie er sich gegrämt hat, was es ihn gekostet hat, so schnell wieder in See zu stechen, ohne Sie auch nur gesehen zu haben, ohne Ihnen alles erklären zu können. Als wir uns das letztemal sahen, war sein größter Kummer das Leid, das er Ihnen antun mußte. Aber wenn Sie Richard wirklich kennen«, sagte er abschließend und mit Nachdruck, »dann werden Sie verstehen, daß seine Ehre ihm genauso wichtig ist wie seine Liebe zu Ihnen.«
    Sie nickte mit feuchten Augen. »Das weiß ich nur zu gut und möchte es auch gar nicht anders. Obwohl wir uns erst letztes Jahr kennengelernt haben. Und in der ganzen Zeit seither war ich immer nur wenige Tage mit ihm zusammen. Wie ich Sie beneide, Thomas, daß Sie so vieles gemeinsam mit ihm erleben durften, daß Sie so viele Erinnerungen teilen, die mir immer fremd bleiben werden.« Sie schüttelte den Kopf, wobei ihr das lange Haar über die Schulter fiel. »Nein, Thomas, ich werde ihn niemals aufgeben. Und jetzt schon gar nicht.«
    Tränen rannen ihr über die Wangen, aber als Dulcie und Herrick tröstend auf sie zukamen, wehrte sie ab. »Nein, nein, danke, es ist schon gut. Ich werde nicht in Selbstmitleid schwelgen, wenn Richard mich braucht.«
    Herrick konnte sie nur anstarren. »Ihre Worte wärmen mir das Herz, Ma’am. Aber erhoffen Sie sich nicht zuviel, versprechen Sie mir das. Sonst könnten Sie die Enttäuschung nicht ertragen.«
    »Zuviel erhoffen?« Sie ging zu den offenen Fenstertüren hinüber, eine schmale Silhouette vor See und Himmel, und trat auf den Balkon hinaus. »Das wäre mir gar nicht möglich. Richard ist das einzige, wofür ich lebe. Alles andere ist mir unwichtig geworden, lieber Freund.«
    Herrick spürte, daß Dulcie nach seiner Hand griff, und erwiderte den leichten Druck. Belinda mußte sich aus eigener Kraft wieder fangen, und ob sie es schaffen konnte, würde nur die Zeit erwe isen.
    Er sah auf seine Frau hinab, als sie flüsterte: »Du hast vorhin von neuen Befehlen gesprochen, Thomas?«
    »Vergib mir, Liebste. Ich war in Gedanken ganz bei diesem Unglück hier…« Mit einem Blick auf Belinda, die ins Zimmer zurückkehrte, fuhr er fort: »Ich habe Befehl erhalten, einen Konvoi aus Handelsschiffen nach Gibraltar zu eskortieren. Soweit ich weiß, sind es Schiffe mit ziemlich wertvollen Ladungen, die auch in Friedenszeiten verlockende Prisen wären.«
    Wieder stieg die Empörung in ihm auf, daß er ausgerechnet jetzt, da man ihn hier so dringend brauchte, mit einem Konvoi weit weg geschickt wurde. Aber hätte er seinen ersten Auftrag als Kommodore abgelehnt, hätte weder sein guter Ruf noch die Freundschaft mit Bolitho, ja nicht einmal ein Adelstitel seine Karriere retten können. In solchen Dingen besaß die Marine ein Elefantengedächtnis.
    Deshalb erläuterte er nur: »Dieser Auftrag ist zwar lästig, aber völlig ungefährlich, und ich werde früher, als ihr beide damit rechnet, wieder daheim ein Plymouth sein.« Das war nicht einmal ganz unwahr und ging ihm leichter über die Zunge, als er befürchtet hatte.
    Belinda legte ihm die Hand auf den Arm. »Und die Schiffe des Konvois sammeln sich hier?«
    »Aye. Zwei kommen aus Bristol und die anderen von den Downs.«
    Sie nickte nachdrücklich, und ihre Augen glänzten. »Dann we rde ich mich auf einem davon einschiffen. Ich habe Freunde in Gibraltar. Mit guten Beziehungen und etwas Geld kann ich mir vielleicht Gewißheit über Richards Schicksal verschaffen.«
    Herrick wollte schon protestieren, klappte den Mund aber schnell wieder zu, als er einen Blick seiner Frau auffing, die leise den Kopf schüttelte. Und es stimmte ja, über gefallene oder vermißte Offiziere hatte man auf Umwegen in Spanien oder Portugal oft viel mehr erfahren als über die offiziellen Kanäle. Aber Belindas Eifer, ihre feste Überzeugung, daß Richard Bolitho noch lebte, machten sie so viel verwundbarer, wenn das Schlimmste geschah. Wer sollte ihr dann helfen?
    »Das eine ist ein Indienfahrer, die
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Wie ich hörte, besaßen Sie gute Beziehungen zur Ostindischen Handelskompanie. Bestimmt wird man, soweit möglich, für Ihre Bequemlichkeit an Bord sorgen. Auf alle Fälle verständige ich den Kapitän brieflich.« Er lächelte gezwungen. »Kommodore zu sein, muß doch wenigstens einen Vorteil

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