Adobe Air (wiwobooks.com Release)
Begriff Kontextmenü verwenden.
Verfestigt hat sich dieser Begriff vermutlich in Abgrenzung vom Menübegriff bei Internetinhalten, bei dem in der Regel die Navigation einer Website oder -seite gemeint ist. In XHTML gibt es kein eigenständiges Sprachkonstrukt für Menüs – in modernem Webdesign werden in der Regel Aufzählungen per CSS zu Menüs umfunktioniert. Wenn Sie bereits mit Flash-Player-basierten Inhalten gearbeitet haben, sind Sie vielleicht schon einmal auf die Möglichkeit gestoßen, das Kontextmenü des Flash-Films Ihrer Webanwendung zu beeinflussen oder zu ändern, wenngleich einige Menüpunkte dieses Menüs (z. B. die Sicherheitseinstellungen) nicht veränderbar sind. Mit AIR können Sie hingegen »echte« Menüs anbieten, die Sie mit beliebiger, dem Kontext der Anwendungen entsprechender Funktionalität versehen können. Dabei agiert AIR gewissermaßen als Mittler zwischen der Anwendung und dem Betriebssystem, das für die Darstellung des Menüs Ihrer AIR-Anwendung verantwortlich ist und dem diese gewissermaßen »gehört«. Native Menüs können Sie in AIR sowohl in Form einer Menüzeile Ihrer Anwendung als auch als Kontextmenü innerhalb der Anwendung, aber auch für das Dock- bzw. Taskleisten-Icon realisieren.
2.2.4 Drag & Drop
Zu den Möglichkeiten der Interaktion mit anderen Anwendungen auf Betriebssystemebene gehört auch die Unterstützung von Drag & Drop in AIR, das es ermöglicht, Inhalte (z. B. Textdateien oder Grafiken) von einer Anwendung in eine AIR-Anwendung zu verschieben oder dorthin zu kopieren – und umgekehrt. Diese AIR-spezifische Funktionalität ergänzt die Drag & Drop-Funktionen innerhalb einer Flash-Plattform-Anwendung, die bereits im Flash Player möglich sind.
2.2.5 Screens
Schließlich trägt AIR auch in einem weiteren Punkt der aktuellen Entwicklung Rechnung: in der Verwendung von mehreren Monitoren. Die Fähigkeiten, mehrere Monitore gleichzeitig anzusteuern, gehört heute zum festen Funktionsumfang von Grafikkarten, gleich ob für Desktop- oder Notebook-Computer. Dabei lassen wir den Fall in der Betrachtung einmal außen vor, bei dem der Bildinhalt lediglich dupliziert wird, wie es etwa bei vielen Laptop-Grafikkarten der Fall ist, und konzentrieren uns auf die Betrachtung des Szenarios, in dem der Desktop über mehrere Monitore verteilt ist. Abhängig davon, wie viele Monitore Sie verwenden und wie Ihre Monitore angeordnet sind, definiert das Betriebssystem einen rechteckigen Bereich, der so groß ist, dass alle Bildpunkte aller Monitore darin enthalten sind. Dabei gehen die unterschiedlichen Betriebssysteme durchaus verschiedene Wege, wenn es darum geht, Bildschirme unterschiedlicher Größe abzudecken oder solche, die sich nicht direkt neben- oder untereinander befinden. AIR-Anwendungen können erkennen, wie viele Bildschirme zur Verfügung stehen und auf welchem Bildschirm (und somit in welchem Bereich des Desktops) sie angezeigt werden.
2.2.6 Zugriff auf das Dateisystem
Ein weiterer Bereich, in dem Webbrowser und Internetanwendungen Beschränkungen unterliegen, ist das Dateisystem des lokalen Computers. Auch das ist gewollt: Ein Internetbenutzer muss im Vertrauen darauf im Internet surfen können, dass er die Sicherheit der Dateien auf seinem Computer dadurch nicht gefährdet. Bei Desktopanwendungen sieht die Sache etwas anders aus. Da eine Desktopanwendung erst installiert wird, kann in der Regel ein größeres Vertrauen der Benutzer in die Mechanismen des Programms vorausgesetzt werden. Da allerdings nicht jedem Benutzer ersichtlich ist, auf welche Bereiche seines Computers ein Programm zugreifen kann, obliegt dem Entwickler einer AIR-Anwendung eine besondere Verantwortung. Adobe hat gut daran getan, das Sicherheitskonzept, das maßgeblich für das Vertrauen in AIR-Anwendungen sein wird, nicht aufzuweichen, sondern zu forcieren.
Sicherheits-Sandboxen
Als auf dem Flash Player basierende Technologie liegen den Sicherheitsmechanismen von AIR die des Flash Players zugrunde. Diese beschränken den Zugriff auf lokale Dateien auf das Abspeichern von gemeinsamen Objekten, sogenannten Shared Objects. Zusätzlich werden Zugriffe auf die AIR-Anwendung von außen genauso reglementiert wie beim Flash Player, was bedeutet, dass grundsätzlich nur Inhalten der gleichen Quelle (also dem Originalinhalt) vertraut wird, darüber hinaus aber einzelnen Domänen explizit das Vertrauen ausgesprochen werden kann. Wir werden die Handhabung von externem Inhalt noch genauer in
Weitere Kostenlose Bücher