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Adolescentia Aeterna - Die Entdeckung der Ewigen Jugend

Adolescentia Aeterna - Die Entdeckung der Ewigen Jugend

Titel: Adolescentia Aeterna - Die Entdeckung der Ewigen Jugend Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Betty Kay
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eine gute Idee? Er zog sie viel zu sehr an, war zu attraktiv. Sie senkte ihren Blick zu dem unteren Teil seines Gesichts.
    Sein Mund hatte eine interessante Form. Die Unterlippe voller als die obere. Sie wirkte weich und gleichzeitig versprach sie festen Druck. Feine Linien, eine davon deutlicher ausgeprägt in der Mitte der Unterlippe. Der Amorbogen verführerisch geschwungen.
    In seinem leicht gebräunten Gesicht besaßen die Lippen einen wenige Nuancen tieferen Farbton. Rosa Schattierungen mit dunkleren Linien. Ein Knoten bildete sich in ihrem Magen.
    Sie streckte sich höher und presste endlich ihren Mund auf seinen.
    Es sollte nur ein kurzer Kuss werden. Lediglich eine sekundenlange Berührung, um ihn zu beschwichtigen. Doch sobald sie die Wärme seiner Lippen spürte, zog sie irgendetwas näher an Julian heran.
    Eine Macht, unbeschreiblich und faszinierend in ihrem Ausmaß. Ein Sog von Wärme und Farben. Es löste eine Veränderung in ihr aus. Eine Sehnsucht und gleichzeitig nie gekannte Geborgenheit.
    Wenn der beinahe als leidenschaftslos zu bezeichnende Kuss bereits diese Reaktion in ihr auslöste, was würde erst passieren, wenn sie mehr mit Julian teilte?
    Fühlte es sich für ihn ähnlich an?
    Sie wollte … wollte MEHR! Ihr wurde schwindelig, sodass sie sich an seine Schultern klammern musste.
    Purer G enuss. Aber es war nicht GENUG!
    Ihre Gedanken … Sie war zu keinem klaren Gedanken mehr fähig.
    Raserei! Der Aufruhr ihrer Sinne grenzte an Raserei.
    Etwas war in ihr erwacht. Ein Glühen und Leuchten, von dem sie nicht geahnt hatte, dass sie dazu fähig war.
    MEHR!! MEHR!! Sie wollte seine Zunge spüren. Sie wollte in Julians Seele versinken, mit ihm verschmelzen.
    Plötzlich erstarrte sie. Bei keinem der Männer, die sie geküsst hatte, hatte sie jemals dermaßen die Beherrschung verloren. Dieses hemmungslose Begehren und diese rasende Sehnsucht nach Mehr ängstigten sie.
    Hier ging es m ehr als um sexuelles Verlangen.
    Hier war Die Macht im Spiel.
    Sie riss sich von ihm los.
    „Bis morgen“, murmelte sie, ohne ihn anzusehen. Floh zwei Schritte aus seiner Nähe, um nicht doch noch der Versuchung zu erliegen, den Kuss fortzusetzen.
    Hastig griff sie nach ihrer Jacke sowie ihrer Tasche und eilte aus der Wohnung, um ihn der Möglichkeit zu berauben, sie umzustimmen.

8 . Kapitel
 
    13. August 1675
    Seit gestern bin ich also Der Älteste . Verantwortlich für 20 Brüder, denen ich Die Macht zur Verfügung stellen muss. Der Übergang war schmerzhaft und verwirrend. Den genauen Ablauf werde ich daher in zeitlich angemessenem Abstand notieren. Noch spüre ich Die Macht nicht in vollem Umfang, doch das ändert sich hoffentlich nach der ersten Vereinigung.
    Benedictus ist zu früh von uns gegangen. Ich konnte mich nicht vorbereiten oder von ihm verabschieden. Es gibt so vieles, das ich noch nicht verstehe. So vieles, das ich ihn noch hätte fragen sollen. Seine Aufzeichnungen werden mir hoffentlich dabei behilflich sein, meine Aufgabe zu erledigen.
    Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie aufwühlend es für Benedictus gewesen sein muss, als er der Älteste wurde, ohne Informationen von seinem Vorgänger zu erhalten. Benedictus war der Erste, der unsere Geschichte aufgeschrieben hat. Er war der Erste, der die Regeln und Rituale notiert hat. Diese neue Vorgehensweise werde ich fortführen. Ich werde Tagebuch führen, damit die, die nach mir kommen, daraus lernen können.
    Meine Brüder bringen heute Abend eine Frau zu mir, um Den Übergang zu vollenden. Danach muss ich mich auf die Suche nach dem 21. Bruder machen. Nach den Aufzeichnungen von Benedictus zu urteilen, ist die Vollständigkeit der Bruderschaft von größter Wichtigkeit. Ich werde mich bei der Auswahl des neuen Bruders an die Ratschläge von Benedictus halten. Er hat eine genaue Auflistung der notwendigen Charaktereigenschaften des Neuen aufgestellt. Eine schwere Entscheidung steht mir bevor. Hoffentlich werde ich dieser Verantwortung gerecht.
    Doch nun muss ich mich stärken, um die Vereinigung ordnungsgemäß vollziehen zu können.
    Eva hatte beim Lesen die Stirn gerunzelt. Der Autor schien von den Vorgängen ebenso verwirrt zu sein wie sie. Offensichtlich handelte es sich um die Notizen des zweiten Ältesten der Bruderschaft, der Aufzeichnungen führte. Demnach hatte die Sekte bereits vor dem 15. Jahrhundert existiert.
    Der Älteste . Was auch immer dieser Ausdruck wirklich bedeuten sollte. Hoffentlich erfuhr sie bald mehr darüber. Sollte sie

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