Adolescentia Aeterna - Die Entdeckung der Ewigen Jugend

schlagen lassen durfte?
    An der Art, wie sie mich danach Gebieter nannte und sich bedankte, …
    Bedankte?
    … konnte ich erkennen, dass sie bereit für die Vereinigung war. Ich wusste, sie würde mir Kraft geben. Sie würde mir helfen, mich auf Die Eine vorzubereiten. Und deshalb nahm ich sie schnell und hart.
    Oh … mein … Gott!
    Im Laufe der Zeit habe ich festgestellt, dass ich Die Macht intensiver spüre, wenn ich mein Vergnügen nicht unnötig hinauszögere. Es ist für Die Macht nicht wichtig, dass die Frau dabei zum Höhepunkt kommt. Alles was zählt ist die zügellose Leidenschaft, die ich empfinde.
    Ein Egomane. Ein Fanatiker. Ein Sexbesessener. Berauscht von dem Gedanken an Die Macht .
    Sobald ich mit ihr fertig war, kam einer meiner Brüder - ich glaube, es handelte sich um Friederich, aber da nach ihm andere folgten, bin ich mir dessen nicht mehr sicher -, um meinen Platz auf ihr einzunehmen. Und ich wählte die nächste der vier Frauen aus den Käfigen.
    Schockiert legte Eva das Buch zur Seite. Sie würde sich nicht gerade als prüde bezeichnen. Während ihrer Beziehungen war sie im Bett Experimenten und neuen Erfahrungen nicht abgeneigt gewesen.
    Doch das hier … sexuelle Perversion … Unterwerfung von Frauen, um dadurch an Die Macht zu gelangen … Erniedrigung und Demütigung der Frauen … das war zu viel. Sie spürte bei der Erinnerung an die Worte Des Ältesten Übelkeit in ihrem Magen aufsteigen.
    Aber am Schlimmsten traf sie die Erkenntnis, dass Julian von diesen schrecklichen Dingen fasziniert war. Bislang hatte sie ihn einfach für einen kontrollverliebten, nach Dominanz über jeden Bereich seines Lebens stre benden Menschen gehalten. Dessen konnte sie nicht mehr sicher sein. Lebte er auch in diesem Bereich nach den Regeln der Bruderschaft Ewige Jugend ?
    Eva dachte an seine wunderschönen, schwarzen Augen und erbebte. Plante er diese Dinge aus dem Buch mit ihr? Er hatte gewusst, dass sie all das lesen würde. Weshalb hatte er sie eingeweiht? Wollte er sie mit dem Aushändigen dieses Buches schockieren oder verlocken?
    Sie überlegte, sofort zu ihm zu fahren, und ihm die Meinung zu geigen, doch nach einem Blick auf die Uhr stellte sie fest, dass es schon nach elf war. Zu spät für einen Überraschungsbesuch. Außerdem bestand die Möglichkeit, dass sie ihn bei einer dieser Orgien überraschte, die Der Älteste so ausführlich beschrieben hatte. Keine angenehme Vorstellung.
    Stattdessen griff sie neuerlich nach dem Buch und setzte ihre Lektüre fort. Trotz allem war sie neugierig, was weiter passieren würde. Wann würde Dem Ältesten klar werden, dass das mit der Ewigen Jugend reiner Betrug war? Sie empfand etwas Ähnliches wie Schadenfreude. Nachdem er diese abscheulichen Sachen mit den Frauen getan hatte, hatte er es nicht besser verdient.
    Im Laufe des Berichtes erkannte Eva, dass Der Älteste mit jedem Jahr weniger Rücksicht auf die Bedürfnisse und das Wohlergehen anderer nahm. Alleine die Vorstellung der während der Feste verwendeten Gerätschaften, die er beschrieb, ließen ihren Magen zu einem eisigen Klumpen werden.
    Mit einem beiläufigen Kommentar hatte er schließlich festgehalten, dass man ihn während einer Feier gewaltsam von einer Frau hatte trennen müssen. Er hatte so lange auf seine Gespielin eingeschlagen, bis ihr Rücken blutig war. Ein paar Seiten weiter schrieb er von einer hohen Schweigegeldzahlung an die junge Frau, die nicht nur Narben als Folgeschäden davongetragen hatte.
    Die Macht übte offensichtlich schlechten Einfluss auf ihn aus, der sich im Laufe der Zeit noch verstärkte. Der Älteste wurde zu einem Monster. Ob er sich dessen bewusst war? Ob ihm diese Entwicklung gefiel?
    Doch Eva bemerkte noch etwas anderes. Die Aufzeichnungen hatten im Jahr 1675 begonnen. Zu diesem Zeitpunkt war Der Älteste seinen eigenen Angaben zufolge 47 Lebensjahre alt gewesen. Wenn sie den Aufzeichnungen Glauben schenken wollte, hätte er an dem Tag des Eintrags, bei dem sie gerade angekommen war, seinen 200. Geburtstag gefeiert. Sie hatte beinahe das Ende des Buches erreicht. Die letzte Notiz in der Handschrift Des Ältesten . Die Jahreszahl darüber lautete 1828.
    Eva wollte nicht glauben, was dieses Buch zu beweisen schien. Es war unmöglich. Undenkbar.
    Eine Fälschung! Es musste sich um eine Fälschung handeln, um Betrug, damit naive, junge Dinger diese abscheulichen Dinge mit sich machen ließen in der Hoffnung, von Der Macht kosten zu dürfen und ihre Jugend um ein,