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Adorkable - Zwei, die sich hassen und lieben

Adorkable - Zwei, die sich hassen und lieben

Titel: Adorkable - Zwei, die sich hassen und lieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarra Manning
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Shorts, bevor Michael noch einmal seufzte, als wäre das erste Mal nur die Aufwärmübung gewesen, und es war Game over. Weitergehen, weitergehen! Hier gibt’s nichts mehr zu sehen.
    Ich tat mein Bestes, nicht zu »iiiihen«, als ich vorsichtig meine klebrige Hand wieder zurückzog und sie in die Luft hielt, damit ich keine Flecken auf dem Bettbezug hinterließ.
    »Das tut mir leid«, murmelte Michael. »Hmmh, es ist schon eine Weile her. Na ja, keine Weile, aber eine Weile, seit jemand anders … du weiß schon. Ich meine, was ich meine, ist …«
    »Ich hab’s verstanden«, sagte ich schnell, aber er hörte mich nicht mehr, denn er war schon halb aus dem Zimmer. Dann streckte er den Kopf noch einmal durch die Tür.
    »Taschentücher. Nachttisch«, schleuderte er mir entgegen und verschwand.
    Klar hatte er eine Schachtel mit Taschentüchern am Bett. Er war ja immerhin ein Junge. Obwohl einige Jungs, die ich kannte, auch einfach nur eine Klopapierrolle hatten. Ich rieb mir die Hand sauber, spähte unter das Federbett, um sicherzugehen, dass dort keine feuchten Flecken waren, und als Michael mit Hundeblick in einer frischen Pyjamahose wiederkam, hatte ich mich zurück unter die Decke gekuschelt und versuchte, absolut unbeeindruckt und neutral auszusehen.
    »Tut mir echt leid«, sagte er noch einmal, als er wieder ins Bett stieg.
    »Wirklich, alles in Ordnung. Sowas passiert«, sagte ich, weil es ja auch so war, obwohl es mir vorher noch nie passiert war. »Hör auf, deswegen gleich auszuflippen.«
    »Ich flippe gar nicht aus. Obwohl, doch, das tue ich.« Michael seufzte. »Und du bist unterm Strich vielleicht eine Minute geküsst worden, stimmt’s?«
    Es war noch nicht mal eine ganze Minute gewesen. Eher so etwas wie zwanzig Sekunden, aber es erschien mir unhöflich, das noch einmal zu betonen.
    »Du kannst es ein anderes Mal wiedergutmachen.« Ich kuschelte mich tiefer in die Kissen, als ob ich bereit wäre zu schlafen, obwohl ich in Wahrheit nach all der Aufregung und dem Vorspiel und dem totalen Im-Stich-gelassen-Werden hellwach war und das vermutlich auch für immer bleiben würde.
    »Wie wäre es, wenn ich es jetzt gleich wiedergutmache?«, schlug Michael vor, und ich hätte ihn für so eine kitschige Zeile normalerweise schlimm beschimpft, aber da küsste er mich schon.
    Manchmal, wenn er mich küsste, fühlte ich mich dadurch ganz extrem mädchenhaft, und dies war eines dieser Male. Ich küsste ihn zurück und seufzte ein bisschen und streichelte ihn hinten im Nacken, wo seine Haut so weich war, dass ich ein bisschen weinen wollte, was aber überhaupt keinen Sinn machte, doch es war spät, und ich war so müde, dass ich schon fast nicht mehr müde war, und ich war auch ein bisschen traurig.
    »Wie weit möchtest du gehen?«, fragte Michael, als er mich im Nacken küsste.
    »Den ganzen Weg nach Happyland«, antwortete ich, nahm seine Hand und platzierte sie genau da, wo sie gebraucht wurde.
    Danach musste ich eigentlich nicht mehr viel machen, nur jedes Mal zustimmend summen, wenn Michael den richtigen Punkt traf, und bald schon musste ich nicht mehr summen, weil seine Finger genau dort waren.
    »Es dauert bei mir immer ein bisschen«, flüsterte ich, als er mich zum fünften Mal fragte, ob er alles richtig mache. »Du musst nur Geduld haben, ich bin fast so weit.«
    Danach sprach er nicht mehr, dafür küsste er mich weiter, bis ich ihn einfach nicht mehr küssen konnte, weil ich meinen Kopf zurückwarf und keuchend und stotternd und brabbelnd eine ganze Menge Unsinn von mir gab, dessen allgemeine Grundaussage war, dass wenn Michael mit dem aufhören würde, was er da gerade machte, ich ihn umbringen würde. Sogar in Happyland war ich noch angriffslustig.
    Und die andere Sache war, dass ich nach dem ersten Mal immer noch mal und noch mal kommen konnte, und Michael war steif und er presste sich an meine Hüfte, ohne es überhaupt zu merken. Oder vielleicht wusste er es auch und war doch nicht ganz so ungehemmt wie ich, wenn es darum ging, die Dinge beim Namen zu nennen. Außerdem war es offensichtlich, dass er erfahren auf dem Weg um die Hauptattraktionen herum war und meine Anweisungen sehr gut verstand, also wäre es doch sehr bedauerlich gewesen, diese einzigartig glückliche Mischung von Umständen ungenutzt verstreichen zu lassen.
    Ich platzte damit nicht gleich heraus, was neu für mich war. Stattdessen küssten wir uns eine Weile und ich war immer noch in Stimmung. Auch Michael rieb und presste und

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