Adorkable - Zwei, die sich hassen und lieben
Magaluf und hatte was mit Carly aus Leeds.«
Jeane nickte. »Und in der nächsten Nacht hast du mit Lauren aus Manchester rumgemacht, in der Nacht darauf war es Heather aus Basingstoke, und…«
»Willst du das hier hören, oder willst du mich weiter mit einem Haufen Bullshit unterbrechen, der noch nicht mal ansatzweise der Wahrheit entspricht?«
Sie öffnete den Mund, schloss ihn dann aber und kuschelte ihren Kopf wieder in die Kuhle zwischen meinem Kopf und meiner Schulter. »Sorry, ich halte jetzt die Klappe.«
»Ja klar, für mindestens eine Minute.«
»Mindestens fünf«, korrigierte Jeane mich. »Also gut, Carly aus Leeds?«
»Ja. Wir trafen uns am ersten Abend, und ich mochte sie und sie mochte mich, also entschieden wir, dass wir auch einfach zusammenbleiben konnten, statt jeden Abend auszugehen und was mit einer Zufallsbekanntschaft zu haben, ähmm, mit Zufallsbekanntschaften, weil wir zu viel getrunken hatten. Und bevor du fragst, ja, wir haben noch Kontakt und haben uns beide geschworen, nie wieder Sex am Strand zu haben.«
»Warum?«
»Ich sage nur eins: Sand. Was ist denn aus dem Klappehalten geworden?«
Jeane tat so, als würde sie ihre Lippen mit einem Reißverschluss versiegeln, stupste mich aber an, damit ich weitererzählte. »Und dann kam Megan, meine Freundin vor Scarlett. Wir waren ungefähr acht Monate zusammen und wir machten eine ganze Menge. Eigentlich die ganze Zeit.«
»Oh, gehören deine Eltern zu der Sorte, die das ganz cool sehen und dir immer deinen eigenen Raum lassen und deine aufkeimende Sexualität respektieren?«, fragte Jeane. »Weil ich nämlich sagen muss, dass mir deine Mutter nicht gerade wie eine Mutter von diesem Schlag Eltern vorkam.«
»Nein, das ist sie auch nicht, besonders nicht, seit sie Megan und mich dabei erwischt hat.«
»Echt?«, keuchte Jeane, als sie sich auf einen Ellbogen hochrackerte und dabei fast eine meiner Rippen punktierte. »Wie hat sie reagiert?«
»Sie hielt mir einen fürchterlichen Vortrag über Sex und dass man Frauen respektieren muss, und jede Woche, wenn sie mir meine frische Wäsche bringt, sind alle Hosentaschen meiner Jeans mit Kondomen vollgestopft«, erzählte ich Jeane, die glucksend vor sich hin kicherte. »Aber im Ernst, ich ging jeden Tag nach der Schule zu Megan und wir arbeiteten uns durch die Pornosammlung ihrer Eltern und deren Sex-Instruktions-DVDs. Du weißt schon, so was wie Tolle Stellungen für Verliebte – ein Handbuch . Eins davon war sogar in 3D.«
»Jetzt übertreibst du aber maßlos«, sagte Jeane mürrisch.
»Das tue ich nicht«, gab ich genauso mürrisch zurück. Warte nur. Wart’s nur ab. Du wirst schon sehen.«
»Wie auch immer! Soll das eine Drohung sein oder ein Versprechen?«
»Ein bisschen von beidem«, sagte ich und wurde jetzt wirklich sehr müde. Das heißt, ich wurde es nicht, ich war müde. Es dämmerte schon fast, und ich war jetzt seit vierundzwanzig Stunden auf den Beinen, von denen ich zwei mit einem echt fordernden Fußballspiel verbracht hatte, dann war da noch die Szene mit Heidi, ich war zweimal gekommen und konnte jetzt wirklich etwas Schlaf gebrauchen. Aber als ich Jeane ansah, war sie hellwach und blinzelte kaum. »Bist du nicht müde?«
Sie schüttelte den Kopf. »Naaain, ich hatte gerade einen zweiten Energieschub, und überhaupt, ich bin darauf trainiert, mitwenig Schlaf auszukommen. Aber ich weiß, du bist nicht so hoch entwickelt wie ich, also wenn du dich jetzt hinhauen möchtest, dann ist das schon okay.«
»Mir geht’s gut«, sagte ich mit zusammengebissenem Kiefer, weil ich ein Gähnen unterdrückte. »Also, was ist mit dir? Wo hast du deine Moves gelernt?«
Jeane fing an zu erzählen und ihre monotone Stimme war wie die akustische Version einer Schlaftablette. Meine Augenlider fielen wieder und wieder herunter und ich driftete langsam ab, aber je mehr Jeane in ihr Thema einstieg, umso mehr bewegte sie sich. Sie räkelte sich und zappelte herum und stieß mich mit dem Ellbogen, sodass ich langsam wieder zu Bewusstsein kam.
Also, nach allem, was ich mitbekam, erzählte sie mir von ihren vorherigen sexuellen Beziehungen mit:
1. David, der über Bücher bloggte und ein überzeugter Christ war. Jeane war erst fünfzehn und er sechzehn und rang mit seinem Glauben, also gingen sie nicht ganz bis ans Ziel, aber für ein paar Monate ungefähr drei Viertel des Weges. Dann fingen sie an, sich darüber zu streiten, dass die organisierte Religion nur ein böser Geheimbund sei,
Weitere Kostenlose Bücher