Adorkable - Zwei, die sich hassen und lieben
als er beim Ende angekommen war, schien ihn nur noch die reine Willenskraft daran hindern zu können, sich das Bettzeug über den Kopf zu ziehen.
»Oh. Hey. Okay. Also, wie geht’s dir ?«, murmelte er.
Ich war versucht, ihm etwas von einem brennenden Gefühl und einem furchtbaren Jucken in meinem Ladygarten zu erzählen, nur um ihn ein bisschen hochzunehmen, aber das wäre gemein gewesen. Und noch dazu gelogen. Und er war wirklich auf alle erdenklichen Arten so besonders nett zu mir gewesen in der letzten Nacht und hatte sogar angeboten, mich zu begleiten und so viel Salat zu essen, wie er konnte, wenn mein Vater in der Stadt anrollte, dass ich ihn lieber anlächelte.
»Mir geht’s gut, besser als gut«, antwortete ich, und er blickte, falls das überhaupt noch möglich war, jetzt sogar noch panischer, als würde er alles bedauern und hätte niemals gewollt, dass auch nur irgendetwas davon passierte. Es gab nur einen einzigen Weg herauszufinden, ob mein Eindruck stimmte. »Bitte, Michael, können wir uns dieses blöde Der-Morgen-danach-Ding ersparen? Das haben wir beide nicht verdient. Solltest du denken, dass das alles ein fürchterlicher Fehler war und dir jemand eine Date-Rape-Droge in dein Bier getan hat, dann sag es mir einfach, und wir tun so, als wäre es nie passiert, und können einfach so weitermachen wie vorher, oder wir gehen noch weiter zurück und tun einfach so, als gäbe es den anderen gar nicht, okay?«
»Wie kannst du schon frühmorgens nur so … so dermaßen wie du sein?«, grummelte er.
»Was soll ich sagen? Es ist eine besondere Begabung.«
Michael kratzte sich am Kopf und befühlte dann vorsichtig seine Haare, die ziemlich durcheinandergeraten waren. »Fürs Protokoll, ich bedaure die letzte Nacht überhaupt nicht. Na ja, bis auf den Teil, wo du nicht ganz bis nach Happyland kamst, ich aber schon.«
Ich hatte nicht erwartet, dass ich so erleichtert sein würde. »Oh, ich kann mich aber erinnern, dass ich ziemlich happy war.«
Michael lächelte. Es war ein ausgeprägt langsames Lächeln, sehr sexy, und wie er da so mit zerzausten Haaren im zerwühlten Bett saß und seine Muskeln sich auf anziehende Weise am Körper abzeichneten, sah er aus wie ein Model in einer Aftershave-Werbungaus einem Männermagazin, und plötzlich wurde mir klar, was ihn so attraktiv machte. Es war nicht nur, dass er so gut aussah. Es war auch nicht seine clevere Coolness. Es lag auch nicht daran, dass er einfach alles supergut konnte. Es war einfach, weil er so unfassbar knisternd heiß war, dass ich heil froh war, nicht zu der Sorte Mädchen zu gehören, die affektiert vor sich hin lachten und rot anliefen oder ständig dümmlich kicherten, weil ich in diesem Moment sonst mit Sicherheit eine nervtötende Kombination aus all dem von mir gegeben hätte.
»Wann sind wir denn mit Molly verabredet?«, fragte er, als er sich aufs Kissen zurücksinken ließ und die Arme verschränkte.
Ich checkte die Uhr auf meinem Handy. »In ungefähr zwei Stunden, und wenn wir gerade fertig sind, um uns auf den Weg zu machen, wird sie mich anrufen und sagen, dass sie gerade erst aufgestanden sind und ob wir uns auch eine Stunde später treffen können.«
»Also noch drei Stunden, ja? Dann könnte ich aufstehen und uns Kaffee machen, oder du könntest wieder ins Bett zurückkommen und wir könnten etwas wegen des Happylands, das du nicht ganz erreicht hast, unternehmen?« Das breite, sexy Lächeln wurde anzüglich. »Was möchtest du lieber?«
Hätte ich eine Brille getragen, hätte ich sie mir jetzt auf die Nase geschoben, aber so warf ich ihm eben einen strengen Blick zu. »Ich nehme den Kaffee, bitte«, sagte ich, weil ich wusste, dass ich ihm damit sein anzügliches Grinsen aus dem Gesicht wischen würde. So war es. Stattdessen schmollte er, und ich lachte, während ich mich von meinen unterschiedlichen Macs losriss und einen wilden Sprung aufs Bett hinlegte, um mich auf ihn zu stürzen.
So lief es den Rest der Woche weiter. Wir machten es nicht die ganze Zeit. Ich musste an meiner Präsentation für die Konferenz in New York arbeiten und etwas für den Guardian schreiben und an einer Menge Meetings in Shoreditch teilnehmen. Michaels Eltern waren wieder zu Hause, und er war langweiligerweise total auf seine Hausaufgaben fixiert und auf dämliche Büroarbeiten für seine Eltern, mit denen er sich Geld dazuverdiente, um sich ein paar Sachen leisten zu können. Aber von all dem mal abgesehen, schafften wir es trotzdem, uns zu
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