Adrenalin - Iles, G: Adrenalin - The Devil's Punchbowl
wie Hundekämpfen und Prostitution aufs Spiel? Ein Mann wie Sands würde das vielleicht riskieren, aber ein chinesischer Milliardär bestimmt nicht. Zumindest glaube ich es nicht.«
»Wahrscheinlich gibt es genug superreiche Verrückte«, sagt Caitlin und holt einen Fleischstreifen mit einem weiteren Stück Pita-Brot hervor. »Und wahrscheinlich sind sie eher die Regel als die Ausnahme. Es gibt jede Menge reiche japanische Freaks, wenn es um Sex und Gewalt geht. Wie es in China aussieht, weiß ich nicht. Ich bin zweimal dort gewesen, aber nur als Touristin.«
»Das heißt, du hast mit keinem der Einheimischen geschlafen?«
»Nein, aus irgendeinem unerklärlichen Grund bevorzuge ich immer noch ältere weiße Typen. Was erwartest du von Kelly?«
»Vor allem Sicherheit. Das Wichtigste ist, dass wir nicht mehr in Gefahr sind. Aber Kelly wird nicht mit leeren Händen auftauchen. Er wird alles bei sich haben, was Blackhawk über Sands, Quinn und Golden Parachute herausfinden kann. Diesen Leuten entgeht nicht viel.«
»Blackhawk hat viel im Irak zu tun, wenn ich mich nicht irre. Dort hat sich die Lage nicht besonders gut entwickelt, falls du es nicht bemerkt hast.«
»Trotzdem, Kelly ist Spitze. Und er wird bestimmt dafür sorgen, dass gründliche Arbeit geleistet wird.«
»Was hast du als Nächstes vor?«
»Heute Abend fliege ich mit Danny McDavitt am Fluss entlang, um herauszufinden, wohin das VIP -Schiff fährt.«
»Das VIP -Schiff?«
»Das Ausflugsschiff, das Golden Parachute gehört. Tim sagte, dass man die Besucher gewöhnlich mit dem VIP -Schiff zu den Hundekämpfen bringt.«
»Wann hast du zuletzt geschlafen?«
»Gestern Nacht ein paar Stunden.«
»Deine Augen sehen aus, als würden sie bluten.«
Ich klappe den Blendschutz herunter und schaue in den Make-up-Spiegel. Caitlin übertreibt nicht sehr. Wenn ich meine Batterien nicht bald auflade, werde ich keinem nützlich sein. »Na ja, ich hab wohl gestern in meinem Büro das letzte Mal geschlafen. Zwei Stunden auf einem Klappbett. Und in der Nacht davor waren es nur vier Stunden.«
»Was wolltest du unternehmen, wenn du das VIP -Schiff entdeckst?«
»Nichts. Abstand halten und feststellen, wo es ankert. Dann wollte ich zu Hause auf Kelly warten.«
»Ich nehme an, dein Pilot könnte die Aufgabe allein erledigen. Du nicht?«
»Ja, du hast recht. Aber …«
»Du bist nicht in einem Zustand, in dem Entscheidungen getroffen werden können. Bis jetzt hast du dich gut aus der Affäre gezogen, aber nun brauchst du Schlaf. Komm mit mir nach Hause und leg dich bis eine Stunde vor Kellys Ankunft aufs Ohr. McDavitt soll mich anrufen, wenn es ein Problem gibt. Ich achte auf das Satellitentelefon, wenn du willst.«
»Das ist ein verlockendes Angebot.«
»Es ist kein Angebot, sondern ein Befehl.«
»Okay, lass mich mit Danny sprechen. Ich muss sowieso etwas mit ihm klären.«
Während Caitlin durch die Homochitto Street fährt, kurbele ich die Scheibe herunter und rufe Danny McDavitt über Satellitentelefon an. Seine normalerweise lakonische Stimme klingt besorgt.
»Carl ist noch nicht zurück«, sagt er.
»Von der Devil’s Punchbowl?«
»Richtig.«
»Wie lange ist er schon weg?«
»Ich weiß nicht genau, wann er runtergestiegen ist, aber er ist jetzt fast drei Stunden überfällig.«
»Glauben Sie, er könnte dort unten in der Dunkelheit festsitzen?«
»Schon möglich. Wahrscheinlich würde er lieber die Nacht da unten verbringen, als im Dunkeln hochzuklettern.«
»Ich hoffe, Sie haben recht.«
»Wie kommen Sie voran?«, fragt McDavitt.
»Ich bin ziemlich kaputt. Hab seit zwei Tagen nicht geschlafen. Meinen Sie, dass Sie heute Abend ohne mich fliegen könnten?«
»Soll ich nur das tun, worüber wir geredet haben?«
»Ja. Und bleiben Sie weit genug weg, damit man den Hubschrauber nicht hört.«
»Vielleicht muss ich einen Überflug in Hörweite machen, um eine gute Peilung zu bekommen. FLIR hat seine Grenzen, besonders wenn man sich nicht das Topmodell leisten kann.«
»Seien Sie bloß vorsichtig.«
»Bin ich immer. He, ich habe von Hans Necker gehört. Er hat den beschädigten Ballon untersucht, und er ist ziemlich sicher, dass die Schüsse von der Deichstraße abgefeuert wurden. Also höchstwahrscheinlich aus einem geparkten Fahrzeug oder aus einer Baumgruppe neben dem Auto. Und unzweifelhaft aus einem Gewehr mit Schalldämpfer.«
»Okay. Danken Sie ihm in meinem Namen, wenn Sie wieder mit ihm sprechen. Aber wir wissen schon, wer befohlen
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