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Adrenalin - Iles, G: Adrenalin - The Devil's Punchbowl

Titel: Adrenalin - Iles, G: Adrenalin - The Devil's Punchbowl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Iles
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dass die Tür geschlossen wird.
    Sie will sich umdrehen; dann aber öffnet sich die Tür erneut, wenn auch nur weit genug, um einen Kopf durchzulassen. »Mann, die Seite gefällt mir auch. Besser als die Vorderseite, glaube ich. Bis dann, Prinzessin. Wir werden jede Menge Spaß miteinander haben.«
    Als die Tür diesmal zufällt, dreht sich ein Schlüssel im Schloss, ein schwerer Riegel wird vorgeschoben, und gedämpfte Schritte entfernen sich auf dem Flur.
    Caitlin dreht sich langsam auf der Stelle und prägt sich jedes Detail des Raumes ein. Er besteht aus einem schlichten Quadrat mit Sperrholzwänden, einem Betonfußboden und einer niedrigen Decke, die wie die Unterseite eines Blechdaches aussieht. Ein Hundenapf aus Plastik, mit Wasser gefüllt, steht auf dem Boden. Daneben steht ein leerer Eimer. Caitlin wird klar, dass dies ihre Toilette sein wird. Irgendwo wird eine Tür zugeschlagen, und die Wände ihrer Zelle vibrieren.
    »Das wär’s dann also«, sagt sie laut, tritt vor und zerrt an den Stäben. Die Gitter sind nicht ins Fenster eingelassen, sondern darübergeschraubt. Caitlin könnte sie innerhalb von zwei Stunden entfernen. Dann erinnert sie sich an die Hunde.
    »Verflucht«, flüstert sie, denn nun hat sie ihre Situation durchschaut. Das Gitter sollte nicht einen Menschen, sondern einen Hund in diesem Raum festhalten. Ich kann die Hände benutzen, um die Stäbe zu lösen, aber die Hunde sind draußen und hoffen, dass ich durchs Fenster falle wie Nahrung durch einen Schacht.
    Das Geräusch eines Motors dringt an ihre Ohren und verstummt langsam. Caitlin glaubt, allein zu sein, und erschrickt fast zu Tode, als etwas an die Wand zu ihrer Linken stößt. Zuerst meint sie, es sei ein Hund, doch der Laut wiederholt sich: ein Pochen ans Sperrholz, tief unten an der Wand. Sie hockt sich hin und legt die Wange an das Holz.
    »Ist da jemand?«
    Ein dreimaliges langsames Pochen.
    »Wer bist du?«, fragt Caitlin.
    »Wer bist du ?«
    »Caitlin Masters.«
    Ein paar Sekunden lang herrscht Stille. Dann sagt eine gedämpfte Frauenstimme: »Penn Cages ehemalige Freundin?«
    »Ja! Wie heißt du?«
    Nach einer langen Pause fragt die Stimme: »Ist es dein Ernst?«
    »Wie meinst du das?«
    »Du könntest zu ihnen gehören. Ihnen helfen. Quinn.«
    »Mein Gott, nein! Sie haben mich gerade entführt. Ich war auf der Suche nach Linda Church. Bist du das, Linda?«
    »Erzähl mir zuerst den Rest. Warum sollten sie dich entführen?«
    »Penn hat deinen Brief bekommen – von dem Mädchen aus der Pfingstkirche. Er dachte, du hättest dich in Sicherheit gebracht, aber er wusste es nicht genau. Ich wollte dich finden und habe nie aufgehört, nach dir zu suchen, Linda. Ich habe das Mädchen aus der Wholeness Church aufgespürt, und Pastor Simpson …«
    Caitlin hört ein leises Wimmern. »Ich möchte dir glauben.«
    »Linda, bist du es wirklich? Bitte, sag es mir. Welchen Schaden kann es anrichten? Die wissen ja schon, dass du hier bist. Sie haben dich hergebracht.«
    »Du hast recht. Ich kann nicht mehr klar denken. Ich bin krank. Mein Bein ist entzündet.«
    Nun erinnert Caitlin sich an die Einzelheiten des Briefes. Sie hatte diesen Punkt vergessen, da sie annahm, dass Linda inzwischen medizinisch versorgt worden sei. »Hast du Fieber?«
    »Ich verbrenne. Aber das ist nicht das Schlimmste.«
    »Was denn?«
    »Er tut es immer wieder. Quinn.«
    »Was denn?«
    »Er vergewaltigt mich. Gestern Abend fing es an. Er macht es so oft, dass ich einen HWI kriege. Es tut so weh, wenn ich pinkeln muss, und danach zittere ich am ganzen Körper.«
    »Hast du es Quinn gesagt?«
    »Er hat mir ein paar Tabletten gegeben, die angeblich helfen sollen. Antibiotika. Ich glaube, sie sind für Hunde, aber er sagt, das ist egal. In Wirklichkeit helfen sie nicht. Wenn es noch schlimmer wird … ich weiß ich nicht, was ich tun soll. Ich habe aufgehört, Wasser zu trinken, damit ich nicht pinkeln muss.«
    »Das darfst du nicht, Linda. Du musst trinken, sonst stirbst du.«
    »Ich werde sowieso sterben. Sie werden mich nie lebend rauslassen. Er wird mich benutzen, bis er genug hat, und mich dann den Hunden vorwerfen. Das hat er mir gesagt.«
    Furcht und Wut fahren Caitlin durch die Glieder. »Das wird nicht passieren. Hör zu, Linda. Wir kommen hier raus!«
    »Wie denn? Weiß jemand, wo du bist?«
    Caitlin möchte die Wahrheit nicht eingestehen, aber sie kann sich nicht zu einer Lüge durchringen. »Nein.«
    »Wie sollen wir es dann schaffen? Außerhalb dieses

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