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Adrenalin - Iles, G: Adrenalin - The Devil's Punchbowl

Titel: Adrenalin - Iles, G: Adrenalin - The Devil's Punchbowl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Iles
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mir geschäftsmäßig die Hand. Er trägt einen schwarzen Sportmantel mit einem grauen Polohemd darunter, und er hat seinen Standort so gewählt, dass er von der Straße aus nicht zu sehen ist. Wie Daniel Kelly scheint er um die fünfunddreißig Jahre alt zu sein, aber sein Haar ist militärisch kurz geschnitten, während Kelly die blonden Locken eines Tennisprofis besitzt. Bevor ich den Mund öffnen kann, reicht der Mitarbeiter mir eine handschriftliche Notiz und ein bedrucktes Blatt. In der Notiz steht: Ich heiße Jim Samuels. Zwei Männer haben Ihr Haus beobachtet. Sie sind am Leben, aber neutralisiert. Wir haben ihre Waffen und Mobiltelefone an uns genommen. Die Pakete müssen in weniger als zehn Minuten auf den Weg gebracht werden. Sind sie fertig?
    Ich nicke, hebe die Hand und spreize die Finger, um fünf Minuten anzuzeigen. An sein Ohr geneigt, flüstere ich: »Wie sind Sie so schnell hergekommen?«
    Samuels lächelt kurz und erwidert leise: »Dan Kelly hat mich angerufen, ich soll auf die Tube drücken.«
    Während ich mich im Stillen bei Kelly bedanke, deutet Samuels auf das getippte Blatt in meiner Hand. Daniel Kelly müsste in ungefähr vierzig Stunden in Natchez eintreffen. Wir haben Zimmer 235 in der Days Inn reserviert. Sein Seesack wartet dort auf ihn. In Ihrer Speisekammer liegt ein Satellitentelefon mit detaillierten Anweisungen. Wir haben eine Nummer einprogrammiert, die Sie anrufen können, um aktuelle Nachrichten über Ihre Mutter und Tochter zu erhalten. An unserem Ende werden die Telefonate verschlüsselt sein, aber achten Sie darauf, wo Sie das Telefon benutzen. Kelly hat uns befohlen, absolut sicherzugehen, dass Sie uns nicht begleiten. Bevor Sie irgendetwas unternehmen, sollten Sie seine Ankunft abwarten.
    Ich blicke auf und schüttele den Kopf, was der Blackhawk-Mann mit einem nüchternen Nicken zur Kenntnis nimmt. Wieder beuge ich mich vor und flüstere: »Meinen Sie, Sie können die Stadt gefahrlos verlassen?«
    Samuels hebt so selbstbewusst die Daumen, dass ich mir plötzlich wünsche, mit ihm zu fahren. Dann sagt er dicht an meinem Ohr: »Wir sind sanft mit Ihren Beobachtern umgesprungen, um mögliche Vergeltungsmaßnahmen gegen Sie einzuschränken. Sie werden entscheiden müssen, wie Sie mit der Situation umgehen. Wir haben sie hinter dem Haus zurückgelassen.«
    Ich brauche einen Moment, um die Neuigkeit zu verdauen. »Kann ich ihre Handys haben?«
    Samuels wühlt in seiner Tasche und holt zwei identische Blackberrys hervor. Ich lege sie auf den Serviertisch. »Danke.«
    »Wir können die Anrufverzeichnisse für diese Nummern besorgen, wenn Sie wollen.«
    »Das wäre großartig. Was ist mit ihren Waffen?«
    Er zuckt die Achseln. »Das müssen Sie entscheiden. Die beiden werden sehr wütend sein auf jeden, der ihnen als Nächstes vor die Augen kommt.«
    »Ich glaube, es ist besser, ihnen die Pistolen zurückzugeben.«
    Samuels geht in meine Küche und kehrt mit zwei automatischen Pistolen zurück. Einen verwirrenden Moment lang sehe ich zu, wie er sich rasch bückt und die Waffen in die untere Schublade des Serviertisches gleiten lässt. Dann wird mir klar, dass meine Mutter Annie die Treppe hinunterbegleitet.
    Annie trägt die Kleidung, die sie für das Ballonrennen ausgewählt hatte, und sie hat den »Grandmas-Haus-Koffer« bei sich, den sie immer für Wochenenden bei meinen Eltern packt. Meine Mutter hat sich eine Hose und einen hellen Pullover angezogen, und ihr graues Haar ist zu einem Dutt hochgesteckt.
    Ich weiß nicht recht, wie ich diese Situation bewältigen soll, doch Samuels geht auf meine Mutter zu und stellt sich mit leiser Stimme vor. Es ist leicht zu glauben, dass diese Männer ihre Tage damit verbringen, Industriebosse und ausländische Staatsoberhäupter auf deren Reisen zu bewachen. Nach ein paar Sekunden tritt Samuels zurück und sagt ruhig an meinem Ohr: »In sechzig Sekunden hält unser Fluchtfahrzeug am Bürgersteig vor Ihrer Tür. Mein Partner ist jetzt in Ihrer Küche und gibt uns Flankendeckung. Wir werden Ihre Mutter und Tochter so schnell wie möglich hinausbringen, und dann wird mein Partner zurückkehren, um das Gepäck zu holen. Wenn es Probleme gibt, lassen wir das Gepäck hier und kaufen alles, was sie benötigen, am Zielort. Verstanden?«
    »Ja.«
    Dad schlurft an meine Seite, doch bevor er das Wort ergreifen kann, wirft Samuels uns einen überraschend einfühlsamen Blick zu. »Sie haben zwanzig Sekunden, um sich zu verabschieden«, sagt er. »Lassen

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