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Adrenalin - Iles, G: Adrenalin - The Devil's Punchbowl

Titel: Adrenalin - Iles, G: Adrenalin - The Devil's Punchbowl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Iles
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ich werde an Bord eines Hubschraubers des Sheriff’s Departments sein und helfen, die Strecke auszukundschaften. Ich möchte keinen der hier Anwesenden in Gefahr bringen, indem ich ihn bitte, mich mitfliegen zu lassen. Vielleicht war der heutige Schütze ein enttäuschter Wähler.«
    Diesmal wird lauter gelacht. Ballonfahrer sind ein unerschrockenes Völkchen, doch nicht alle scheinen beruhigt zu sein.
    »Ich war in dem Ballon hinter Ihnen«, sagt ein schnurrbärtiger Mann in der vierten Reihe. »Ich habe die Kugeln gehört, aber keinen Schuss. Glaubt die Polizei, dass der Schütze ein Gewehr mit Schalldämpfer benutzt hat?«
    Gemurmel kommt auf.
    »Ich war beim Militär«, erklärt der Mann. »So hat es für mich geklungen.«
    »Die Polizei und das Sheriff’s Department untersuchen das verfügbare Material. Wenn wir etwas erfahren, das die Sicherheit künftiger Flüge bedroht, werden Sie alle sofort benachrichtigt. Okay, nun muss ich die Hubschrauber-Überflüge organisieren. Noch einmal vielen Dank für alles, was Sie getan haben, um das Festival zu einem Erfolg zu machen. Mr. Jarvis?«
    Ich winke, trete vom Pult hinunter und schließe mich Labry an der Tür an.
    »Das war genau richtig«, sagt er. »Das Beste, was du erhoffen konntest.«
    »Wie viele werden die Flüge fortsetzen, was meinst du?«
    »Die Hälfte. Das ist eine Menge. Wenn die Hälfte fliegt und das Wetter so bleibt, könnte das Festival immer noch einen Rekord erzielen.«
    »Ich brauche ein Telefon, Paul. Aber nicht dein Handy. Eine Festnetzverbindung.«
    Er wirft mir einen seltsamen Blick zu. »Was ist mit all der Geheimniskrämerei an diesem Wochenende?«
    »Nichts. Ich möchte nur nicht, dass jemand unsere Sicherheitsvorkehrungen mitkriegt.«
    Labry lenkt mich auf eine Tür zu, stößt sie auf und wendet sich an eine Frau mittleren Alters, die in dem Zimmer an einem Schreibtisch sitzt. »Könnten wir uns Ihr Büro borgen, Margaret? Städtische Angelegenheiten.«
    »Natürlich.« Sie greift zu ihrer Handtasche und geht um den Schreibtisch herum. »Freut mich, dass Sie unversehrt sind, Herr Bürgermeister.«
    »Vielen Dank.«
    Ich mache eine Geste, damit Labry ihr folgt, und ziehe dann den Zettel mit Danny McDavitts Handynummer aus der Tasche. Er meldet sich sofort.
    »Wissen Sie, wer spricht?«, frage ich.
    »Ja.«
    »Wo sind Sie?«
    »Adams County Airport. Beim Nachtanken.«
    »Können Sie mich in der Nähe der Stadt abholen?«
    »Kein Problem. Wo?«
    Ich denke rasch nach. »Es gibt ein großes Feld mitten in der Stadt, direkt hinter dem Kinderheim in der Union Street. Nicht viele Leute wissen davon. Dort werde ich warten. Wenn Sie nur kurz aufsetzen, damit ich reinspringen kann, wird niemand, der aus der Ferne zusieht, überhaupt wissen, dass Sie gelandet sind.«
    »Verstanden. Also dann in fünfzehn Minuten.«
    Als ich das Büro verlasse, begleitet Labry mich zurück zu meinem Auto.
    »Zieh den Kopf ein, wenn wir an der Menge vorbeikommen«, sagt er. »Caitlin hat fast die Tür eingetreten, um Zugang zur Versammlung zu bekommen. Wahrscheinlich hat sie einen Bürgerrechtsanwalt bei sich.«
    Wir gehen zur Hintertür hinaus und finden uns wieder unter den flatternden Flaggen Englands, Frankreichs, Spaniens, der Konföderation, der Vereinigten Staaten und natürlich der von Mississippi, die in ihrer oberen linken Ecke immer noch die Schlachtstandarte der Konföderierten zeigt.
    Nach einer weiten Umkreisung der draußen wartenden Menschenmenge schreiten wir an einer Autoreihe vorbei und nähern uns meinem Saab. Wir sind noch zehn Meter vom Wagen entfernt, als Caitlin, ein Handy am Ohr, hinter einem Ballon-Anhänger hervortritt.
    »Ah, da bist du endlich«, sagt sie. »Paul, ich brauche eine Minute mit dem Bürgermeister.«
    Labry schaut mich an. Ich seufze und winke ihn davon. Er kehrt mit energischen Schritten zum Besucherzentrum zurück.
    Caitlin steckt ihr Handy ein und kommt auf mich zu. Ihre grünen Augen sind konzentriert und mustern mich mit der Kraft ihres wachen Verstandes.
    »Eine Minute«, betone ich.
    »Ich habe gerade gehört, dass die Flüge weitergehen sollen.«
    »Ja.«
    »Das kannst du nur unterstützt haben, weil du wusstest, dass die Schüsse von heute Morgen dir gegolten haben.«
    »Was willst du von mir, Caitlin?«
    Ich versuche, mir meinen Frust nicht anmerken zu lassen, doch mein Groll über ihre Entscheidung, Natchez zu verlassen, bleibt bestehen. Sie wirkt verletzt, doch entschlossen, nicht von ihrem Thema

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