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Aengste verstehen und hinter sich lassen

Aengste verstehen und hinter sich lassen

Titel: Aengste verstehen und hinter sich lassen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cornelia Dehner-Rau , Harald Rau
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man sich in den Strukturen und Gewohnheiten des bisherigen Angstgedächtnisses bewegt. Ändert man dagegen etwas Entscheidendes, so kann ein angstbezogener Gedanke oder eine angstbezogene Handlung das Angstgedächtnis sogar schwächen. Dies geschieht zum Beispiel bei der verhaltenstherapeutischen Expositionsbehandlung: Veränderte Abläufe können das Angstgedächtnis schwächen und somit hilfreich sein.
    Dieses Wissen kann die Fantasie anregen und dazu ermutigen, eine gewisse Experimentierfreude im Umgang und in der Veränderung des Angstgedächtnisses zu entwickeln.
    Machen Sie sich zunächst bewusst, dass das Gefühl Angst ursprünglich ein wichtiges Signal darstellte, um uns vor Gefahren zu warnen und uns entsprechend zu schützen. Gefahrensituationen und die damit verbundene Angst werden besonders gut abgespeichert und erinnert. Dabei müssen Erinnerungen gar nicht immer bewusst sein. Es ist durchaus möglich, dass man sich gar nicht mehr an die ursprüngliche Situation erinnert, aber das Gefühl Angst und die entsprechende Körperreaktion intensiv abgespeichert hat.

Die eigene Angst kennen lernen
    Schon die Alltagserfahrung lehrt, dass sich Menschen hinsichtlich ihrer grundsätzlichen Ängstlichkeit erheblich voneinander unterscheiden. Es gibt verschiedene Möglichkeite, seine eigenen Ängste kennen zu lernen und sich diesen zu stellen. Während es Menschen gibt, die extreme Situationen begeistert aufsuchen und genießen, gibt es andere, die solche Extremsituationen weitgehend meiden und ein hohes Sicherheitsbedürfnis haben.
Sich der Angst stellen
    Um tiefere Beziehungen zu anderen Menschen eingehen zu können, brauchen wir sogar das noradrenerge System, das bei der kontrollierten Stressreaktion aktiviert wird. In immer neuen Beziehungen zu anderen Menschen lernen wir verschiedene Wege des Denkens, Fühlens und Handelns und werden auf Veränderungen der Lebenssituation flexibler reagieren können. Wenn wir starr und unachtsam werden, brauchen wir manchmal auch die unkontrollierte Stressreaktion mit den Gefühlen von Verzweiflung und Ohnmacht, die eingefahrene Bahnen „wegspült“ und Platz für neue Wege macht. So soll uns die Stressreaktion nicht krank, sondern offen für Veränderungen machen. Krank werden wir, wenn wir die Herausforderungen des Lebens vermeiden. Haben Sie den Mut, die Angst zuzulassen und sich auch Gefühle von Ohnmacht zuzugestehen! Wer offen bleibt und möglichst früh erkennt, wenn Lebensverhältnisse sich zu verändern beginnen, kann gemeinsam mit anderen Menschen neue Wege finden.
Nehmen Sie Ihre Angst bewusst wahr
    Wenn Sie, liebe Leserin, lieber Leser, verstehen, warum und wie eine Stressreaktion abläuft, ist das bereits der erste Schritt, um auch körperliche Reaktionen kontrollierbarer zu machen. Ein weiterer ist die achtsame Wahrnehmung im Hier und Jetzt. Dazu gehört, dass Sie die Situation, in der Sie sich befinden, so bewusst wie möglich mit allen Sinnesorganen wahrnehmen und realistisch einordnen. Achtsame Wahrnehmung macht die Situation kontrollierbarer und verhindert Derealisationserleben. Die bewusste Wahrnehmung des Körpers und auch seiner Reaktionen auf Angst wirkt dem Depersonalisationserleben entgegen. Wie zuvor bereits erwähnt, verstärken Gedankenund Gefühle der Unwirklichkeit die Angst.
    Bei der folgenden Übung geht es darum, den Körper bewusst wahrzunehmen und sich auch dem Gefühl Angst zu stellen. Vielleicht können Sie durch Ihre Vorstellungskraft Einfluss auf Ihr Erleben von Angst nehmen und die Angst damit kontrollierbarer machen.
Übung
    Körperliche Wahrnehmung der Angst
Versuchen Sie, mit Ihrer Aufmerksamkeit zu sich und Ihrem Körper zu gehen und möglichst weg von den Außenreizen.
Wenn Sie möchten, schließen Sie die Augen.
Nehmen Sie zunächst wahr, dass Sie atmen und Ihr Körper dabei Bewegungen macht. Spüren Sie, wie sich Ihr Brust- und Bauchraum beim Einatmen heben und beim Ausatmen wieder senken. Nehmen Sie diese Atembewegungen zunächst einige Momente wahr.
Denken Sie dann daran, was Ihnen derzeit Angst macht. Können Sie die Angst als Körpergefühl spüren? Wo im Körper nehmen Sie die Angst wahr? Hat sich Ihre Atmung verändert? Versuchen Sie der Angst eine Form oder Gestalt zu geben. Wie groß ist die Angst? Hat sie eine Farbe? Versuchen Sie der Angst ins Gesicht zu sehen. Was möchten Sie mit dem Gefühl Angst machen? Möchten Sie die Angst schrumpfen lassen, ihr eine Begrenzung geben oder sie verpacken? In Ihrer Vorstellung können

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