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Äon

Äon

Titel: Äon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bear
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noch im frühen Atomzeitalter. Wir richteten einen Informationsaustausch ein und knüpften Beziehungen und stellten zur Verfügung, was sie an Schutzmaßnahmen gegen den alle tausend Jahre wiederkehrenden Kometensturm benötigten.«
    »Und was habt ihr als Gegenleistung bekommen?«
    »Oh, die bekamen längst nicht nur den Himmelswächter von uns. Wir öffneten ihnen den Weg. Sie sind mittlerweile vollberechtigte Partner in drei Toren, handeln mit drei Welten und sind ans normale Weltraumhandelssystem angeschlossen. Als Gegenleistung stellten sie uns Rohstoffe und Informationsrechte zur Verfügung. Aber das wertvollste Gut, das sie einbringen, sind sie selber. Olmys Partner habt ihr kennengelernt. Mit ihnen läßt sich optimal arbeiten; sie sind ausdauernd, zuverlässig, stets nett und freundlich. So weit sich das bestimmen läßt, haben sie sogar Freude daran, mit uns zu arbeiten.«
    »Klingt nach treuem Hund«, bemerkte Patricia.
    »Ja, man kann diesen Aspekt durchaus sehen«, räumte Toller ein. »Aber die Frant sind mindestens so intelligent wie wir – ohne Zusätze natürlich. Niemand behandelt sie wie Bürger zweiter Klasse oder gar Hunde. Ihr müßt eure alten Vorurteile schon ablegen, um unsere Situation klar zu sehen, Patricia.«
    »Ich habe meine Vorurteile abgelegt«, erwiderte sie.
    »Ich wollte nur…« Kopfschüttelnd winkte sie ab. Noch nicht einmal hatte sie Toller direkt ins Gesicht geblickt.
    »Vor unserer Ankunft bewegte sich Timbl alle tausend Jahre durch einen alten Kometenhagel. Regelmäßig verloren sie dabei die Hälfte ihrer Bevölkerung. Der ganze Ozean hier besteht aus Kometenwasser, das sich in Jahrmilliarden angesammelt hat. Offenbar gab es vor einer Million Jahren eine längere Pause, und in dieser Epoche entwickelten die Frant ihre jetzige Form und Kultur. Dann setzte der Kometenhagel wieder ein. Allmählich glichen die Frant sich immer stärker an, tauschten zunächst durch chemische Trägerstoffe, dann durch kulturelle Mittel Informationen und Persönlichkeitsmerkmale aus. Sie wurden zur holographischen Gesellschaft, um den Schock der Kometenstürme besser verkraften zu können. Allerdings hatten sie keine Ahnung, was für ein Potential sie darstellten, bis wir das Tor öffneten. Nun benutzten sie zum Teil unsere Technologie – Hochgeschwindigkeitspiktoren beispielsweise, oder den Austausch partieller Persönlichkeiten. Alles in allem bin ich mir nicht sicher, für wen – die Frant oder uns? – das Zusammenwirken der größere Glücksfall gewesen ist. Wir hätten vielleicht schon vor Jahrhunderten gegen die Jarts verloren, wenn die Frant uns nicht geholfen hätten.«
    Patricia, die noch keine Zeit gehabt hatte, sich diesen Zusammenhang über den Datenservice anzueignen, lauschte aufmerksam. »Warum könnt ihr mit den Jarts keine Beziehungen herstellen?« fragte sie.
    »Ach! Die Jarts sind ein anderes Kapitel. Du weißt natürlich, daß wir sie bereits im Weg vorfanden, als wir ihn mit der siebten Kammer koppelten.«
    »Ich hab’ davon gehört«, sagte sie und erinnerte sich an die Worte des Schelms.
    »Der Ingenieur hatte das Pech, im Rahmen eines Experiments ein Tor zur Jart-Heimat aufzutun. Die Zeit im Weg war noch nicht auf unsere Zeit abgestimmt.
    Also konnten die Jarts drei Jahrhunderte im unvollständigen Weg verbringen und sich häuslich niederlassen; sie lernten sogar, primitive Tore zu öffnen. Als der Weg verbunden und geöffnet wurde, waren sie schon da – genau wie heute. Stark sind sie, intelligent, aggressiv und absolut davon überzeugt, daß es ihre Bestimmung ist, alle Universen zu bevölkern. Wir kämpften unerbittlich gegen sie und schlugen sie in den ersten Jahrzehnten zurück. Dann öffneten wir ausgewählte Tore und füllten den ersten Abschnitt des Wegs – bis eins x fünf – mit Erde und Luft. Während wir Axis City erbauten, kam es immer wieder zu Geplänkeln mit den Jarts, die wir immer weiter zurücktrieben und deren Tore wir verschlossen. Schließlich zogen sie sich hinter zwei x neun zurück, wo wir eine Barriere errichteten. Wir versuchten es mit guten Worten und Handel. Sie wollten davon nichts hören. Wir wußten, daß wir den Weg nicht von ihnen säubern konnten, denn dazu waren wir nicht stark genug.«
    Patricia setzte sich auf die untere Stufe der Treppe, die auf den Wellenbrecher führte. »Und wie können wir euch helfen?«
    »Das ist eine recht kniffelige Frage«, erwiderte Toller. »Am besten könnt ihr uns helfen, indem ihr uns

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