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Aeon

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Titel: Aeon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bear
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wenigen Metern Abstand. Lanier schwebte hinter ihm beim Defektkanal.
    »Ich kann mit ihm sprechen«, stellte Patricia staunend fest. »Ich kann direkt zu ihm sprechen …«
    »Und es kann mit Ihnen kommunizieren. Es ist jetzt akti viert, und Sie sind sein Herr«, erklärte Yates. Seine Stimme hatte einen traurigen Unterton.
    Korzenowski kam heran. »Ich habe einige Anmerkungen zu Ihrer Suche, technische Vorschläge«, meinte er.
    »Müssen Sie mir unbedingt verraten«, sagte Patricia.
    Mit einer konstanten Beschleunigung von zwanzig g fuhr das Defektschiff im Weg nach Süden.
    Die Plasmafront erreichte den 60-Kilometer-Sektor, der für die letzte Toröffnung eingerichtet worden war, und traf auf die Barrieren, wo die extreme Hitze der subtilen Geometrie arg zusetzte. Schon fiel die erste Barriere und wurde die kleine Oase eingeäschert, der Zirkel mit den Schächten zugeschmolzen und die Wegoberfläche plattgewalzt.
    Letzte Meldungen aus den von Menschen beherrschten Weg bereichen sprachen von Evakuierungen. Millionen Menschen beschlossen, auf den Welten hinter den jeweiligen Toren zu bleiben, um sich nicht für einen der Sektoren der geteilten Axis City entscheiden zu müssen. Die letzten Verkehrsadern wurden geschlossen und die Tore dichtgemacht, um die passierenden Geshel-Siedlungen und die ankommende Plasmafront unbeschadet zu überstehen.
    Trotz der Nähe der Plasmafront begann Olmy, das Defektschiff abzubremsen. Es waren zwei pfeilförmige Flieger an Bord, die Prescient Oyu nun für Patricias Reise rüstete.
    Patricia ging zu Lanier und umarmte ihn herzlich.
    »Danke für alles«, sagte sie.
    Lanier wollte ihr das Vorhaben ausreden, sah aber davon ab. »Du hast mir viel bedeutet«, sagte er.
    »War ich nicht nur ’n grünes Gör, das du hüten musstest?«, meinte sie lächelnd.
    »Ach was! Ich …« Er kehrte das Gesicht ab, auf dem sich ein paar traurige Wandlungen vollzogen, und schüttelte dann den Kopf. »Du bist was ganz Besonderes, Patricia.« Er lachte heiser trotz seiner Tränen. »Ich weiß zwar nicht, warum, aber du bist wirklich was ganz Besonderes.«
    »Wollen wir mitkommen?«, fragte Olmy, der zu ihnen traktionierte. In jeder Hand hielt er einen kleinen, kugeligen schwarzen Monitor.
    »Was?«, fragte Lanier.
    »Sie braucht Hilfe. Ich komme mit.«
    Prescient Oyu, die Lanier seine Verwirrung ansah, erklärte: »Es wird ein Partieller hergestellt, den der Monitor projiziert. Der Partielle wird natürlich keine Rückmeldung machen können, denn wir müssen weiterfahren, sobald wir Patricia abgesetzt haben.«
    »Und die Partiellen kommen um?«, fragte Lanier.
    »Sie gehen zusammen mit den Monitoren kaputt«, sagte Olmy. »Wir aber nicht.«
    Lanier spürte einen schaurigen Luftzug in seinem Schädel. »Ja«, sagte er. »Ich würd sehr gern mitkommen.«
    Ramon, der Tiempos de Los Angeles liest. Rita, die ein Willkommensmahl bereitet. Heimkehren. Der wartende Paul. Was werde ich Paul sagen? »Du wirst es nicht glauben, aber …« Oder: »Ich hab dich betrogen, Paul, aber …« Oder einfach lächeln und von vorn anfangen …
    Olmy und Lanier – eigentlich ihre Partiellen – saßen neben Patricia im Flieger. Das Klavikel lag auf ihrem Schoß. Der Bildschirm vor ihr zeigte die öde, glatte Oberfläche des Wegs. Patricia umklammerte die Klavikelgriffe und spürte dank der Übertragung des Klavikels die Qualität des Superraums an jeder Stelle »unter« der Oberfläche.
    Was sie suchte, war schwieriger zu finden als eine Nadel im Heuhaufen. Sie suchte ein Universum ohne Tod und ohne Patricia, wo der Stein angekommen war, aber keinen Krieg ausgelöst hatte und wo ihr Gegenstück auf irgendeine Weise umgekommen war.
    Wenn sie das nicht fände (und sie war sich alles andere als sicher, ob sie so präzise vorgehen könnte, obwohl ein solcher Ort existieren und sich deutlich von allen anderen unterscheiden würde), würde sie sich mit einem Universum begnügen, in dem es sie doppelt gäbe. Sie würde sich mit allem begnügen, was sie heimwärts führte. Sie blickte auf Laniers Bild. Er lächelte aufmunternd und zugleich unsicher.
    Und mit einem Mal fühlte sie sich wunderbar, obwohl sie keine Gewissheit eines Erfolgs hatte. Freude kam über Patricia Luisa Vasquez, die das Gestern nicht mehr bedrückte und das Morgen nicht mehr kümmerte. Es war ein neues Gefühl für sie. Es war mehr als Zuversicht und Euphorie. Es war das freudige Gefühl der Dankbarkeit für alles, was sie erlebt hatte und erleben würde, die

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