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Aeon

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Titel: Aeon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bear
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Geschick.«
    Ry Oyu nickte in Patricias Richtung. »Korzenowski oder die Frau von der Erde könnten es wiederfinden. Aber Korzenowski kehrt zur Erde zurück, und die Frau jagt einem noch ungewisseren Ziel nach. Nun, jedenfalls ist nichts endgültig.«
    »In diesem Fall ist’s endgültig«, erwiderte Prescient Oyu. »Ich kehre zur Erde zurück. Dafür haben wir gekämpft.« Sie ließ seine Hand los.
    Der Toröffner piktographierte ihr ein Symbol: die Erde, blau und grün und braun, wolkenverhangen, umringt von einer DNS - Kette; und darum die vereinfachte Gleichung, die Korzenowski aus einem älteren Vasque z’s chen Aufsatz abgeleitet hatte.
    Das Talsit in seiner kalten Blase und ein Frant im weißen Mantel des ewigen Abschieds, der gerade erst ausgepackt worden war, standen hinter Ry Oyu. Prescient Oyu beugte sich zu ihm und küsste ihn, woraufhin sie sich zu den anderen beim Diskus stellte.
    Der Toröffner und seine Gefährten begaben sich zum neuen Tor.
    »Er erfüllt seine Pflicht gegenüber dem Hexamon«, erklärte Prescient Oyu, als der Diskus sie aufnahm. »Er wird die Axis City leiten, wenn sie in diese Gegend kommt.« Sie streckte den Arm und berührte Patricia, in deren Augen wieder Tränen standen, an der Wange und streifte eine Träne ab, mit der sie das eigene Gesicht benetzte.
    Olmy wies den Diskus an, das Terminal zu verlassen und zu den wartenden Defektschiffen zu fliegen.
    Beide Defektschiffe – das Dienstfahrzeug, mit dem die Forscher des Toröffners, und der Jäger, mit dem sie gekommen waren – hatten sich selbsttätig vom Defekt abgelöst und an Traktionsfeldern festgemacht: eine Vorsichtsmaßnahme für den Fall, dass aus nördlicher Richtung Evakuierungsfahrzeuge der Verteidigungsstationen durchkämen. Olmy entschied sich rasch; Tempo war wichtig, und der kleine Jäger war die schnellere Maschine.
    Sie mussten die beschleunigenden Bezirke treffen, bevor diese ein Drittel Lichtgeschwindigkeit erreichten. Es gab zwei Möglichkeiten: Die Siedlungen zögen kurzzeitig die Generatoren und Defektgleiter ein, damit der kleine Jäger durch den Defektkanal passieren könnte, oder aber der Jäger löste sich vom Defekt, schmiegte sich an die Wand und hielte der Druckwelle der Partikel und Atome stand, die die Stadt vor sich herschöbe.
    Aber vor der Begegnung mit den Siedlungen galt es, das Versprechen an Patricia einzulösen.
    In den öden Abschnitten, wo sie wahrscheinlich die erforderlichen geometrischen Haufen fände, sollte sie mit einem Klavikel auf den Korridorboden abgesetzt werden. Es bliebe ihr nur sehr wenig Zeit, ihr Werk zu vollenden; die Plasmafront wäre dicht auf den Fersen.
    Yates zog sich mit Patricia zurück und gab ihr letzte Anweisungen zum Gebrauch des Klavikels. »Wohlgemerkt«, fügte er zum Schluss noch an, »Sie haben das Gefühl dafür und den Willen, aber nicht das nötige Können. Sie haben das Wissen, aber keine Praxis. Überstürzen Sie also nichts! Gehen Sie vorsichtig und überlegt vor!« Er legte ihr die Hände auf die Schultern und schaute ihr in die Augen. »Wissen Sie, wie Ihre Chancen stehen?«
    Sie nickte. »Nicht sehr gut.«
    »Dennoch wollen Si e’s wagen?«
    Sie nickte wieder, ohne zu zögern. Yates ließ sie los und zog die kleine Schatulle aus seiner Tasche. »Wenn ich Ihnen das Klavikel in die Hände drücke und Ihnen dienstbar mache, wird es auf aktive Größe anwachsen. Es wird nur für Sie tätig sein; wenn Sie sterben, zerfällt es zu Staub. Es wird Ihnen dienen, solange Sie leben, obwohl ich nicht weiß, welchen Nutzen es Ihnen bringt, falls Ihr Vorhaben gelingt. Neue Tore öffnet es nur vom Weginnern, nicht von außen. Es erkennt ehemalige Tore, selbst wenn sie wieder geschlossen worden sind …«
    Yates entnahm das Klavikel, das nur ein Dutzend Zentimeter lang war, und legte es in ihre linke Hand. »Nehmen Sie beide Griffe!«, erklärte er. Patricia hielt die Klavikelgriffe jeweils mit Daumen und Zeigefinger. Das Klavikel piktographierte in steter Folge rote Symbole zu Yates.
    »Es erkennt dich nicht«, sagte er, »sondern erbittet Anweisungen von seinem letzten Herrn. Ich werde es nun reaktivie ren.« Er übermittelte dem Klavikel einen piktographischen Code.
    Das Gerät schwoll langsam in Patricias Händen zur gleichen Größe wie das Klavikel von Ry Oyu an.
    »Nun übertrage ich es Ihnen.« Wieder folgten piktographierte Codes, und dann spürte Patricia mit einem Mal, wie es zwischen ihr und dem Klavikel funkte.
    Korzenowski beobachtete das aus

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