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Aerger im Bellona-Club

Aerger im Bellona-Club

Titel: Aerger im Bellona-Club Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy L. Sayers
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des frivolen Tons, sammelte die Kleidungsstücke ein und tat sie in den Schrank zurück.
    »Wie kommt Bunter mit den Anrufen weiter?«
    »Bisher hatte er noch kein Glück.«
    »Oh! Na ja, er soll jetzt lieber hierherkommen und ein paar Fotos machen. Die Telefonaktion kann er zu Hause fortsetzen. Bunter! Ach so, Woodward – hätten Sie etwas dagegen, wenn wir Ihre Fingerabdrücke nehmen?«
    »Fingerabdrücke, Mylord?«
    »Mein Gott, Sie werden doch Woodward nichts anhängen wollen!«
    » Was anhängen?«
    »Nun – ich meine – ich dachte, man nimmt Fingerabdrücke immer nur von Einbrechern und solchen Leuten.«
    »Nicht unbedingt. Nein – ich will in Wirklichkeit die Fingerabdrücke des Generals haben, um sie mit einigen zu vergleichen, die ich im Club gefunden habe. Auf dem Spazierstock ist eine schöne Serie von Fingerabdrücken, und nun möchte ich die von Woodward haben, damit ich sie nicht mit denen des Generals verwechsle. Am besten nehme ich die Ihren auch gleich. Es könnte ja sein, daß Sie den Stock in der Hand gehabt haben, ohne sich dessen bewußt zu sein.«
    »Ach so, ich kapiere. Ich glaube zwar nicht, daß ich das Ding angefaßt habe, aber sicher ist sicher, wie Sie sagen. Lustige Beschäftigung ist das ja. Richtig Scotland Yard. Wie machen Sie so was eigentlich?«
    »Bunter wird's Ihnen zeigen.«
    Bunter brachte sofort ein kleines Stempelkissen zum Vorschein und legte ein paar Stücke glattes weißes Papier zurecht. Die Finger der beiden Kandidaten wurden mit einem sauberen Tuch gut abgewischt und dann zuerst auf das Stempelkissen, danach auf das Papier gedrückt. Die so erhaltenen Abdrücke wurden gekennzeichnet und in Umschläge gesteckt, dann der Spazierstockgriff mit einem grauen Pulver eingestäubt, worauf ein hervorragender Satz Abdrücke von Fingern der rechten Hand zum Vorschein kam, hier und da durch andere überlagert, aber gut identifizierbar. Fentiman und Woodward beobachteten das unterhaltsame Schauspiel fasziniert.
    »Sind die in Ordnung?«
    »Vollkommen, Sir; sie sind den beiden anderen Mustern absolut unähnlich.«
    »Dann sind es vermutlich die des Generals. Machen Sie schnell mal ein Foto.«
    Bunter stellte die Kamera auf und richtete sie auf den Griff.
    »Es könnte höchstens sein«, meinte Major Fentiman, »daß sie diesem Mr. Oliver gehören. Das wäre ein guter Witz, wie?«
    »Allerdings«, sagte Wimsey, ein wenig entgeistert. »Ein sehr guter Witz – auf irgend jemandes Kosten. Und im Augenblick, Fentiman, weiß ich nicht, wer von uns beiden darüber lachen könnte.«

7

Schottlands Fluch
    Es war abzusehen, daß Bunter mit der Telefonaktion und dem Entwickeln der Bilder den ganzen Nachmittag beschäftigt sein würde, weshalb sein Herr ihm rücksichtsvoll die Wohnung in Piccadilly überließ und selbst ausging, um sich auf seine Art zu vergnügen.
    Sein Weg führte ihn als erstes in eines jener Büros, die es sich zur Aufgabe machten, Annoncen in Zeitungen zu plazieren. Hier entwarf er eine Anzeige, die sich an Taxifahrer richtete, und sorgte dafür, daß sie zum frühestmöglichen Termin in allen Zeitungen erschien, die von den Angehörigen dieser Zunft wohl am ehesten gelesen wurden. Drei Taxifahrer wurden gebeten, sich bei Mr. J. Murbles, Rechtsanwalt in Staple Inn, zu melden, der sie für ihre Zeit und Mühen reichlich entlohnen werde: erstens der Taxifahrer, der sich erinnern konnte, am Nachmittag des 10. November einen betagten Herrn vor Lady Dormers Haus am Portman Square oder in der Nähe aufgenommen zu haben; zweitens der Taxifahrer, der sich erinnern konnte, am Nachmittag oder frühen Abend des 10. November einen betagten Herrn vor (oder in der Nähe von) Dr. Penberthys Haus in der Harley Street aufgenommen zu haben; drittens der Taxifahrer, der am Vormittag des 11. November zwischen 10 Uhr und 12.30 Uhr einen ebenso betagten Herrn vor dem Bellona-Club abgesetzt hatte.
    »Obwohl«, dachte Wimsey, während er die Rechnung für diese Annonce beglich, die vorbehaltlich seines Widerrufs an drei aufeinanderfolgenden Tagen erscheinen sollte, »obwohl dieser Oliver wahrscheinlich ein Auto besitzt und den alten Herrn selbst hingefahren hat. Aber einen Versuch ist es wert.«
    Er hatte ein Päckchen unterm Arm, und als nächstes rief er ein Taxi herbei und ließ sich zu Sir James Lubbock fahren. Sir James, der bekannte Chemiker, war zum Glück zu Hause und freute sich über Lord Peters Besuch. Er war ein vierschrötiger Mann mit rötlichem Gesicht und sehr krausem grauem

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