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Aerger im Bellona-Club

Aerger im Bellona-Club

Titel: Aerger im Bellona-Club Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy L. Sayers
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Auge auf ihn haben. Wenn ich ihn das nächstemal im Bellona-Club sehe, muß ich mit ihm reden und versuchen herauszubekommen, was los ist.«
    »Im Bellona-Club finden Sie ihn bestimmt nicht. Den meidet er, seitdem der Ärger dort anfing. Ich glaube, er ist jetzt auf Arbeitssuche. Er hat mir etwas erzählt, daß irgendein Automobilsalon in der Great Portland Street einen Verkäufer sucht. Sie wissen ja, daß er ganz gut mit Autos umgehen kann.«
    »Hoffentlich kriegt er die Stelle. Selbst wenn er da nicht gut verdient, wird es ihm unendlich guttun, etwas mit sich anfangen zu können. So, und jetzt sollte ich mich mal wieder trollen. Vielen Dank auch. Und sagen Sie mir Bescheid, wenn Sie Oliver zu fassen kriegen.«
    »Auf jeden Fall!«
    Wimsey überlegte auf der Schwelle ein paar Sekunden, dann fuhr er geradewegs zu New Scotland Yard, wo man ihn bald in Kriminalinspektor Parkers Büro führte.
    Parker, ein athletisch gebauter Enddreißiger mit so unscheinbarem Gesicht, wie ein Kriminalbeamter es sich für seine Arbeit nur wünschen kann, war vermutlich Lord Peters engster, in gewissem Sinne vielleicht sogar sein einziger enger Freund. Die beiden hatten schon viele Fälle gemeinsam gelöst, und jeder respektierte die Qualitäten des anderen, obwohl ihre Charaktere nicht verschiedener hätten sein können. Wimsey war in diesem Gespann der Roland – flink, impulsiv, unbekümmert, ein artistischer Alleskönner. Parker war der Oliver – vorsichtig, verläßlich, genau, mit wenig Sinn für Kunst und Literatur, dafür beschäftigte er sich in seiner spärlichen Freizeit mit evangelischer Theologie. Er war der einzige Mensch, den Wimseys gespreiztes Benehmen nie aus der Ruhe brachte, und Wimsey vergalt ihm das mit einer echten Zuneigung, die seiner sonst so reservierten Art völlig fremd war.
    »Na, wie geht's?«
    »Nicht übel. Du mußt mir einen Gefallen tun.«
    »Das darf doch nicht wahr sein!«
    »Ist es aber, du Witzbold. Hast du je erlebt, daß ich nichts von dir wollte? Ich möchte, daß du dir einen von deinen Handschriftenexperten greifst, der mir sagen kann, ob diese beiden Klauen dieselben sind.«
    Er legte den Packen entwerteter Schecks auf die eine Seite des Tischs, das Blatt, das er in der Bibliothek des Bellona-Clubs gefunden hatte, auf die andere.
    Parker zog die Brauen hoch.
    »Das ist ein hübscher Satz Fingerabdrücke, den du da drauf hast. Worum geht's? Urkundenfälschung?«
    »Nein. Überhaupt nichts dergleichen. Ich möchte nur wissen, ob diese Schecks und diese Notizen von ein und demselben Menschen geschrieben wurden.«
    Parker drückte auf einen Klingelknopf und ließ einen Mr. Collins zu sich bitten.
    »Wie es aussieht, geht es da um hübsche runde Sümmchen«, fuhr er fort, indem er anerkennend die Zahlen studierte. »£ 150.000 an R., £ 300.000 an G. – G. wie Glückspilz. Wer ist das? £ 20.000 hier und £ 50.000 da. Wer ist dein reicher Freund, Peter?«
    »Das ist die lange Geschichte, die ich dir mal erzählen will, wenn du dein Kistenproblem gelöst hast.«
    »Ach so? Na, dann will ich das Kistenproblem unverzüglich lösen. Genaugenommen erwarte ich in Kürze etwas darüber zu hören. Darum bin ich hier und hüte das Telefon. Ah, Collins, das ist Lord Peter Wimsey, der sehr gern wissen möchte, ob diese beiden Handschriften identisch sind.«
    Der Experte nahm das Blatt und die Schecks und betrachtete sie eingehend.
    »Kein Zweifel, würde ich sagen, falls es sich nicht um eine ausgezeichnete Fälschung handelt. Besonders die Ziffern sind zum Teil höchst charakteristisch. Zum Beispiel die Fünfen, die Dreien, die Vieren – alle in einem Zug geschrieben, mit je zwei kleinen Schlaufen. Es ist eine sehr altmodische Handschrift; der Schreiber ist ein sehr alter Mann, der nicht bei allzu guter Gesundheit ist. Das sieht man vor allem an diesen Notizen hier. Ist das der alte Fentiman, der neulich gestorben ist?«
    »Ja, das ist er, aber Sie brauchen es nicht überall herumzuposaunen. Das ist eine reine Privatangelegenheit.«
    »Meinetwegen. Aber Sie brauchen an der Echtheit dieses Zettels nicht zu zweifeln, falls es das war, was Sie wissen wollten.«
    »Danke. Es ist haargenau das, was ich wissen wollte. Ich glaube nicht, daß hier im mindesten der Verdacht einer Fälschung besteht. Nein, es geht mehr um die Frage, ob wir aus diesen groben Aufzeichnungen einen Hinweis auf seine Wünsche entnehmen können. Weiter nichts.«
    »Na ja, wenn Sie eine Fälschung ausschließen, lege ich jederzeit die

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