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Aerger im Bellona-Club

Aerger im Bellona-Club

Titel: Aerger im Bellona-Club Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy L. Sayers
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Hand dafür ins Feuer, daß die Schrift auf den Schecks und auf dem Notizzettel von ein und derselben Person stammt.«
    »Schön. Das stimmt auch mit der Prüfung der Fingerabdrücke überein. Ich kann dir ohne weiteres verraten, Charles«, fuhr er fort, nachdem Collins gegangen war, »daß dieser Fall ganz schön interessant wird.«
    In diesem Augenblick klingelte das Telefon, und nachdem Parker eine Weile zugehört hatte, rief er: »Gut gemacht!« – und dann, an Wimsey gewandt: »Das ist unser Mann, wir haben ihn. Entschuldige, wenn ich mich jetzt ganz schnell verziehe. Unter uns gesagt, wir haben das recht gut hingekriegt. Das kann für mich allerlei bedeuten. Für dich können wir jetzt wohl nichts mehr tun, oder? Ich muß nämlich nach Sheffield. Morgen oder übermorgen melde ich mich bei dir.«
    Er schnappte sich Hut und Mantel und war schon draußen. Wimsey durfte sich selbst den Weg zum Ausgang suchen. Zu Hause setzte er sich hin, breitete Bunters Fotos vom Bellona-Club vor sich aus und dachte lange nach.
    Um sechs Uhr meldete er sich bei Mr. Murbles in Staple Inn. Die beiden Taxifahrer waren schon da; sie saßen verlegen auf der vordersten Sesselkante und ließen sich von dem Anwalt einen alten Sherry kredenzen.
    »Aha!« sagte Mr. Murbles. »Das ist der Herr, der sich für unsere Erkundigungen interessiert. Vielleicht wären die Herren so freundlich, vor ihm zu wiederholen, was Sie mir schon berichtet haben? Ich habe bereits die Gewißheit gewonnen«, fügte er, an Wimsey gewandt, hinzu, »daß es sich um die richtigen Fahrer handelt, aber ich möchte, daß Sie selbst alle Fragen stellen, die Sie für notwendig halten. Dieser Herr ist Mr. Swain, und seine Geschichte sollte zuerst kommen, meine ich.«
    »Also, Sir«, sagte Mr. Swain, ein untersetzter Vertreter des älteren Taxifahrertyps, »Sie wollten wissen, ob einer am Tag vor dem Waffenstillstandstag, irgendwann am Nachmittag, einen alten Herrn am Portman Square aufgenommen hat. Nun, Sir, ich fuhr an dem Tag so gegen halb fünf – könnte auch schon Viertel vor fünf gewesen sein – langsam über den Portman Square, da kam ein Diener aus einem Haus – welche Nummer, kann ich nicht genau sagen, aber es war auf der Ostseite des Platzes, ziemlich in der Mitte – und machte mir Zeichen. Ich hielt an, und dann kam ein sehr alter Herr aus dem Haus. Sehr mager war er und ganz dick eingepackt, aber ich hab seine Beine gesehen, und die waren furchtbar dünn, und dem Gesicht nach war er über hundert Jahre alt, und er ging am Stock. Kerzengerade war er noch für so einen alten Herrn, aber er ging ganz langsam. Ich würde sagen, das war ein alter Offizier – er redete so, wenn Sie verstehen. Und der Diener hat mir gesagt, ich soll ihn in die Harley Street fahren.«
    »Wissen Sie die Nummer noch?«
    Swain nannte die Nummer, die Wimsey als Penberthys Hausnummer erkannte.
    »Da hab ich ihn also hingefahren, und er hat mich gebeten, für ihn zu läuten und den jungen Mann, der aufmachen kommt, zu fragen, ob der Doktor Zeit hat, General Fenton – oder Fennimore oder so ähnlich, Sir – zu empfangen.«
    »Könnte es auch Fentiman gewesen sein?«
    »Ja, Fentiman könnte es auch gewesen sein. Ich glaube sogar, so hieß er. Und der junge Mann kommt also zurück und sagt: >Ja, gewiß< – und ich hab dann dem alten Herrn aus dem Wagen geholfen. Ganz schwach kam er mir vor, und eine ungesunde Farbe hat er gehabt, Sir, und blau um die Lippen war er und hat ganz schwer geatmet. Armes Schw..., hab ich gedacht, Verzeihung, Sir. Der macht's nicht mehr lange, hab ich gedacht. Wir haben ihm also die Treppen zum Haus hinaufgeholfen, und er hat mir das Fahrgeld und einen Shilling Trinkgeld gegeben, und seitdem hab ich ihn nicht mehr gesehen, Sir.«
    »Das stimmt mit dem überein, was Penberthy sagt«, meinte Wimsey. »Den General hatte das Gespräch mit seiner Schwester sehr mitgenommen, und er hat ihn gleich danach aufgesucht. Schön. Und wie geht's nun am anderen Ende weiter?«
    »Tja«, sagte Mr. Murbles, »ich glaube, dieser Herr, mit Namen – Augenblick, mal sehen – Hinkins – ja. Ich glaube, Mr. Hinkins hat den General dann gefahren, als er die Harley Street wieder verließ.«
    »Ja, Sir«, bestätigte der zweite Fahrer, ein intelligent aussehender Mann mit scharfgeschnittenem Gesicht und stechendem Blick. »Ein sehr alter Herr, auf den die Beschreibung von vorhin paßt, hat um halb sechs vor dieser Hausnummer in der Harley Street mein Taxi genommen. Ich kann mich

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