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Aerger im Bellona-Club

Aerger im Bellona-Club

Titel: Aerger im Bellona-Club Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy L. Sayers
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an den Tag noch sehr gut erinnern, Sir; es war der zehnte November, und ich erinnere mich noch daran, weil kurz nach der Fahrt, von der ich gerade spreche, mein Magnetzünder Ärger machte, so daß ich die Karre am Waffenstillstandstag nicht zur Verfügung hatte, was ein großer Verlust für mich war, denn das ist immer ein guter Tag. Also, dieser alte Herr, der richtig militärisch wirkte, stieg ein, mit Stock und so weiter, genau wie Swain ihn beschreibt, nur ist mir nicht aufgefallen, daß er besonders krank ausgesehen hätte, aber daß er sehr alt war, das sah man schon. Vielleicht hatte der Doktor ihm irgendwas gegeben, daß er sich besser fühlte.«
    »Das ist anzunehmen«, sagte Mr. Murbles.
    »Eben, Sir. Also, er steigt ein und sagt: >Fahren Sie mich zur Dover Street<, sagt er, aber wenn Sie mich nach der Nummer fragen, an die erinnere ich mich leider nicht mehr, denn wir sind ja dann doch nicht hingefahren.«
    »Wieso nicht hingefahren?« rief Wimsey.
    »Eben nicht hingefahren, Sir. Wie wir nämlich auf den Cavendish Square kommen, streckt der alte Herr den Kopf zum Fenster raus und sagt >Anhalten!< Ich halte also an und sehe, wie er einem Herrn auf dem Trottoir zuwinkt. Der andere kommt her, sie reden ein paar Worte miteinander, und –«
    »Einen Moment. Was war dieser andere für einer?«
    »Dunkelhaarig und schmal, Sir, und dem Aussehen nach etwa vierzig. Er hatte einen grauen Anzug und einen Mantel an und einen Hut auf und ein dunkles Tuch um den Hals. Ach ja, und einen kleinen schwarzen Schnurrbart hatte er. Und der alte Herr sagt zu mir: >Fahrer< – einfach so – >Fahrer<, sagt er, >kehren Sie um zum Regent's Park und fahren Sie dort immer rund, bis ich anhalten lasse.< Der andere Herr steigt also zu ihm ein, und ich kehre um und fahre um den Park herum, ziemlich langsam, weil ich mir denken kann, daß die beiden miteinander reden wollen. Ich fahre also zweimal rum, und bei der dritten Runde streckt der jüngere Herr den Kopf raus und sagt: >Setzen Sie mich am Gloucester Gate ab.< Da hab ich ihn dann abgesetzt, und der alte Herr sagte: >Wiedersehen, George, und vergiß nicht, was ich dir gesagt habe<, worauf der andere sagt: >Jawohl, Sir<, und ich sehe ihn noch über die Straße gehen, als wenn er die Park Street hinauf wollte.«
    Mr. Murbles und Wimsey sahen sich an.
    »Und wohin sind Sie dann gefahren?«
    »Dann hat der Fahrgast zu mir gesagt: >Kennen Sie den Bellona-Club in Piccadilly?< Worauf ich sagte: >Ja, Sir.<«
    »Den Bellona-Club?«
    »Ja, Sir.«
    »Um wieviel Uhr war das?«
    »Es muß so auf halb sieben zugegangen sein, Sir. Ich war sehr langsam gefahren, wie ich schon sagte, Sir. Ich hab ihn also zu dem Club gefahren, wie er verlangt hatte, und er ist reingegangen, und seitdem habe ich nichts mehr von ihm gesehen.«
    »Vielen herzlichen Dank«, sagte Wimsey. »Kam er Ihnen irgendwie erregt oder erbost vor, während er mit diesem Mann sprach, den er George nannte?«
    »Nein, Sir, das kann man nicht sagen. Aber ich meine, er hat schon ein bißchen scharf gesprochen. Man könnte vielleicht sagen, er hat dem anderen die Meinung gesagt.«
    »Aha. Wann sind Sie beim Bellona-Club angekommen?«
    »Ich schätze, das war so um zwanzig Minuten vor sieben, Sir, oder vielleicht auch ein bißchen später. Es war ziemlich starker Verkehr. Zwischen zwanzig und zehn vor sieben, soweit ich mich erinnern kann.«
    »Ausgezeichnet. Nun, meine Herren, Sie haben uns beide sehr geholfen. Für heute ist das alles, aber ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie Ihre Namen und Adressen bei Mr. Murbles hinterlassen könnten, falls wir von einem von Ihnen später noch so etwas wie eine Aussage brauchen. Und – äh –«
    Ein paar Banknoten knisterten. Mr. Swain und Mr. Hinkins bedankten sich, hinterließen ihre Adressen und gingen.
    »Dann ist er also in den Bellona-Club gefahren. Ich möchte nur wissen, wozu.«
    »Ich glaube, das weiß ich«, sagte Wimsey. »Er war es gewohnt, Schriftliches und Geschäftliches im Club zu erledigen, und ich nehme an, er ist hingefahren, um sich dort zu notieren, was er mit dem Geld machen wollte, das seine Schwester ihm hinterließ. Sehen Sie sich mal dieses Blatt Papier an, Sir. Es ist die Handschrift des Generals, wie ich mir heute nachmittag habe bestätigen lassen, und das sind seine Fingerabdrücke. Und die Initialen >R< und >G< stehen wahrscheinlich für Robert und George, und die Zahlen für die verschiedenen Summen, die er ihnen vermachen wollte.«
    »Das hört sich plausibel an. Wo

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